Die vergessene Welt der Hartfüßler

Wadern. Der Vortrag von Gunter Altenkirch über die Hartfüßler aus dem Hochwald bildet den Auftakt zur zweiten Reihe von "Treffpunkt Heimat". Der bekannte Volkskundler aus Rubenheim erzählt von der Welt der Hartfüßler und richtet so den Blick auf eine Zeit, als der Mensch noch zu Fuß zur Arbeit ging

Wadern. Der Vortrag von Gunter Altenkirch über die Hartfüßler aus dem Hochwald bildet den Auftakt zur zweiten Reihe von "Treffpunkt Heimat". Der bekannte Volkskundler aus Rubenheim erzählt von der Welt der Hartfüßler und richtet so den Blick auf eine Zeit, als der Mensch noch zu Fuß zur Arbeit ging. Über die wohl nur im Saarraum so genannten "Hartfißler" schrieb Friedrich Schön 1922: "Bergarbeiter, die auswärts wohnen und weit gehen müssen". Dabei dachte man gleich an die "Huuwäller", jene Menschen, die seit dem Ende der Hochwald- und Hunsrück-Eisenindustrie arbeitslos geworden waren und seit dem späten 19. Jahrhundert auf den saarländischen Kohlengruben, aber auch in den Hüttenwerken und Fabriken neue Arbeit fanden. Ein knappes Jahrhundert lang wurde die saarländische Industriegesellschaft von diesen Menschen geprägt, bis Bahnen und Busse das Problem des nicht immer schönen Doppellebens dieser Arbeiter löste. In den Zeitzeugenprotokollen des Volkskundlers Gunter Altenkirch aus Rubenheim kommen die Menschen zu Wort, die Betroffene waren. Privates MuseumGeboren in Radebeul bei Dresden, verbrachte Gunter Altenkirch seine Kindheit und Jugend in Beckingen. Nach der Lehre als Fernmeldemonteur studierte er an der Fachhochschule des Saarlandes. Seit den sechziger Jahren sammelt er intensive Gegenstände und immaterielle Belege aus dem Leben der Vorfahren, überwiegend aus der Arbeiter- und Bauernkultur. 1980 öffnete er erstmals allen Interessierten sein privates "Museums für dörfliche Alltagskultur" im saarländischen Rubenheim. Er hat Lehraufträge u.a. an der Hochschule der Bildenden Künste Saar und bei der Katholischen Erwachsenenbildung. Im vergangenen Jahr hat der Verein für Heimatkunde Wadern die Veranstaltungsreihe "Treffpunkt Heimat" ins Leben gerufen. "Der Verein hat sich zur Aufgabe gemacht, das kulturelle Leben der Stadt Wadern zu fördern und die Heimatgeschichte zu erforschen und zu veröffentlichen. Mit dieser Veranstaltungsreihe kommen wir diesem, uns selbst gestellten Auftrag öffentlichkeitswirksam nach", so Friedrich Ebert, der Erste Vorsitzende des Vereins zur Motivation zu der Reihe. Dabei betont der Vereinsvorsitzende, dass mit Wadern das gesamte Stadtgebiet mit seinen vierzehn Stadtteilen gemeint ist und nicht nur der Kernort Wadern. Außerdem geht der Blick über den Tellerrand hinaus in die gesamte Region, "denn ein Ort kann nie isoliert von seiner Umgebung betrachtet werden. Er ist mit seiner Geschichte immer mit regionalen und auch überregionalen Entwicklungen verknüpft", so Ebert. Der Vortrag von Gunter Altenkirch findet in Kooperation mit der CEB Hochwald statt. Der Eintritt ist frei. redWeitere Informationen zu allen Veranstaltungen gibt es im Programmflyer, erhältlich im Rathaus der Stadt Wadern oder auf Anfrage unter Tel. (0 68 71) 12 37 bzw. E-Mail friedebert.w@t-online.de.

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