„Die Oberstraße in Wadern ist sicherer geworden“

Wadern · Tempo 30 in der Oberstraße wurde auf Beschluss des Ortsrates Wadern in Abstimmung mit der Polizeiinspektion Wadern eingeführt. Laut dem Waderner Bürgermeister hat sich die Maßnahme bewährt. Es gibt aber auch Kritiker.

Seit gut drei Monaten warnt ein Schild in der Waderner Oberstraße, den Fuß vom Gas zu holen. Nur noch 30 Stundenkilometer sind erlaubt. Zudem gewährt eine "Rechts-vor-links"-Regelung den Autofahrern Vorfahrt, die aus der Morscholzer Straße kommen. Fahrzeuge, die aus Richtung Ampelkreuzung kommen, müssen warten. Ausnahme: der Kreuzungsbereich der Oberstraße mit dem Oettingen-Sötern-Platz. Autos oder Motorräder, die von diesem Platz kommen, haben Vorfahrt. Fahrer, die aus der Richtung Marktplatz kommen, müssen anhalten - gewarnt durch ein Stopp-Schild. Diese Lösung will sich Raimund Morguet nach seinem Bekunden "nicht zu eigen machen" - ähnlich wie viele Bürger, wie der Waderner sagt. "Mit der Aufstellung eines Stopp-Schildes glaubt man, den Verkehr noch mehr beruhigen zu müssen", sagt er. Die Einbahnstraße in der 30-Kilometer-Zone ist nach seinen Worten relativ eng, die linke Seite meist zugeparkt. Dazu kommen ein- und ausparkende Autos. "Wer sein Auto auf Höhe des Stopp-Schildes an der Haltelinie zum Stehen bringt, hat nicht den geringsten Einblick in die Ausfahrt des Parkplatzes." Daher ist es nach seinem Bekunden notwendig, mit dem Wagen ein bis zwei Meter vorzufahren und "steht plötzlich auf der Fahrspur des entgegenkommenden vorfahrtsberechtigten Linksabbiegers". Für ihn die Konseqenz: Wenn diese Lösung ideal ist, um den Verkehr zu beruhigen, müsste dies auch an anderen Parkplätzen der Stadt angewendet werden. Als Beispiele nennt er den Kleinen Markt, die Katholische Kirche oder die Uhlandstraße. Noch dringlicher nennt er die Ausfahrten der Spermärkte von Lidl und Aldi in der Poststraße, eine Straße, die wegen ihrer Geradlinigkeit und Länge zum Schnellfahren verführe. Seine Hoffnung: dass die Verantwortlichen der Stadt sich eine bessere Lösung in der Oberstraße einfallen lassen. "Bodenschwellen sind nicht beliebt, aber wirksam." Als weitere Alternativen nennt eine elektronische Überwachung und einen Appell an die Vernunft der Autofahrer .

"Seit der neuen Verkehrsführung, die seit Ende Juli gilt, ist die Oberstraße sicherer geworden, und es wird nicht mehr soviel gerast", sagte Waderns Bürgermeister Jochen Kuttler auf SZ-Anfrage. Diese Änderungen wurden laut Kuttler auf den Weg gebracht, weil in der engen Straße die 50 Stundenkilometer, die bis Ende Juli galten, von Auto- und Motorradfahrern deutlich überschritten wurden. "Fußgänger, Radler und andere Autofahrer wurden dadurch immer wieder stark gefährdet." Die neue Regelung sei auf Beschluss des Ortsrates Wadern in Abstimmung mit der Polizeiinspektion Wadern eingeleitet worden. In der Praxis habe sich die Sache bewährt.

"Viele Anwohner haben uns bestätigt, dass die Raserei aufgehört hat und damit auch Gefahren beseitigt wurden." In den gut drei Monaten habe man bislang einen Unfall registriert - aber nicht wegen zu hohen Tempos, sondern eher wegen Unaufmerksamkeit.

Autofahrern von den Ausfahrten von Parkplätzen, wie etwa den bei den beiden Supermärkten in der Poststraße, die Vorfahrt zu gewähren, sei nicht gestattet, sagt er und verweist auf die Straßenverkehrsordnung. Der Bereich von Oberstraße und dem Oettingen-Sötern-Platz nennt der Bürgermeister eine Ausnahme: "Zwischen der Oberstraße und dem Platz ist Straßenbereich."

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