Lauf Die Anfeuerung hilft über alle Anstiege

Wadern · Der Waderner Stadtlauf gilt als extrem anspruchsvoller und schwieriger Lauf. Vor allem aber punktet er mit etwas anderem: der Stimmung.

 Auf geht’s: Die Teilnehmer gehen auf die Strecke durch die Waderner Innenstadt. Insgesamt verbuchten die Veranstalter wieder mehr als 600 Starter.

Auf geht’s: Die Teilnehmer gehen auf die Strecke durch die Waderner Innenstadt. Insgesamt verbuchten die Veranstalter wieder mehr als 600 Starter.

Foto: Thiel Achim/Achim Thiel

Etliche Teilnehmer des 7. Haco-Stadtlaufs in Wadern kämpfen sich gerade neben dem Festplatz das ansteigende Stück Richtung Ziellinie hinauf, um die dritte und letzte Runde in Angriff zu nehmen, da rückt in der Ferne das Führungsfahrrad bereits ins Blickfeld. Im Schlepptau hat es Alexander Bock vom LC Rehlingen, der unter dem großen Beifall der vielen Zuschauer am Rande des Stadtfests nach 33:41 Minuten als Erster über den Strich geht. „Die Strecke war extrem anspruchsvoll“, sagt der Sieger mit gequältem Lächeln nach seiner Ankunft.

Das wandelt sich schlagartig um in ein strahlendes, als Bock den harten Gang über drei Runden Revue passieren lässt: „Für einen Volkslauf war wirklich extrem gute Stimmung. Nicht nur hier im Ziel, alle 500 Meter stand da eine Gruppe von Leuten, die einen toll angefeuert hat. Das war echt ähnlich toll wie bei großen Wettkämpfen“, gerät der 25-Jährige förmlich ins Schwärmen.

Das kann Sammy Schu, der knapp 20 Sekunden später im Ziel eintrudelt, nur bestätigen: „Die tolle Stimmung hier muss man wirklich hervorheben. In Kombination mit dem Stadtfest ist das richtig schön gemacht hier in Wadern – das ist auch der Hauptbeweggrund, warum ich hierherkomme.“ Im Vorjahr hatte Schu noch in einer Zeit von 33:14 Minuten triumphiert. Jetzt räumt er fair ein: „Alex ist stärker, das muss man einfach so sagen.“ Und das, obwohl der Sieger bereits am Vortag einen Zehn-Kilometer-Lauf absolviert hatte – und auch das Rennen an der Mosel laut eigener Aussage „ganz knapp“ gewonnen hatte: „Zwei Rennen, zwei Siege in zwei Tagen – perfektes Wochenende“, lautete daher Bocks Fazit. Er wolle sich jetzt erst einmal eine kurze Pause gönnen, ehe es bei den Saarlandmeisterschaften über 1500 Meter und 5000 Meter wieder ernst und anstrengend wird: „Das ist normal nicht mein Ding, aber für den Verein macht man da halt mit.“

Anders als für Bock war für Schu vor allem das Bergablaufen auf dem welligen Waderner Kurs so gar nicht sein Ding. Bock sagte grinsend: „Bergrunter ging für mich echt super. Ich weiß auch, ich kann extrem gut bergab laufen. Da habe ich Sammy immer 30, 40 Meter abgenommen. In der letzten Runde musste ich dafür bergauf echt schwer kämpfen. Aber Sammy war da auch ein bisschen platt.“

Platt war nach dem Rennen auch die schnellste Frau im Feld: Doch für Katharina Rausch vom LA Team Saar hatten sich die Strapazen endlich mal vollauf gelohnt, nachdem sie im Vorjahr Zweite hinter Julia Keck-Brengel geworden war und auch vor zwei Wochen beim Citylauf in Neunkirchen mit Platz zwei hatte Vorlieb nehmen müssen. Da war es ganz unglücklich gelaufen, denn erst auf den letzten Metern hatte sie Martina Schumacher noch vorbeiziehen lassen müssen. „Diesmal war es schon eine relativ klare Sache. Ein Kilometer vor dem Ziel habe ich mich mal umgeschaut. Da habe ich gedacht: Heute könnte es endlich mal reichen“, strahlte die Siegerin nach ihrer Ziel­ankunft – und lobte ebenfalls die Kulisse beim Waderner Stadtlauf: „Die Stimmung war an ganz vielen Ecken super. Das beflügelt einen auf jeden Fall. Der Kurs an sich ist sehr hügelig, und auch die Schwüle hat schwer zugesetzt – da hat die Anfeuerung wirklich gut getan“, sagte Rausch, während sich viele Teilnehmer noch im Rausch der Anstrengung über die Strecke quälten.

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