Die Staatsministerin für Kultur und Medien, Claudia Roth, hat im Goldenen Saal des Rathauses von Augsburg insgesamt 118 unabhängige und inhabergeführte Buchhandlungen mit dem Deutschen Buchhandlungspreis ausgezeichnet. Roth sagte in ihrer Laudatio: „Buchhandlungen sind ein elementar wichtiger Teil unserer Kulturlandschaft. Denn Bücher sind ein Rückgrat unserer demokratischen Kultur, und der stationäre Buchhandel ermöglicht – gerade auch im ländlichen Raum – den Zugang und die Begegnung mit Literatur in all ihren vielfältigen Formen.“ Die Buchhandlungen hätten schwierige Jahre hinter sich, nicht zuletzt die Pandemie sei für viele von ihnen eine existenzielle Bedrohung. „Aber sie haben sie – mit neuen Vertriebswegen, Social-Media-Aktivitäten und vielfältigen digitalen Veranstaltungen – also mit viel Mut und Phantasie bewältigt“, lobte die Ministerin. Und sprach von neuen Herausforderungen, denen sich die Branche stellen müsse – „nicht zuletzt durch den Angriffskrieg Putins in der Ukraine insbesondere in Form von enormen Preissteigerungen bei Rohstoffen und Produktionskosten“. Diese Herausforderungen könne die Politik nicht beseitigen, aber sie könne dem Buchhandel durch die Garantie bewährter Rahmenbedingungen zur Seite stehen. Der Buchpreis sei dafür das wichtigste Instrument. Er verhindere, dass Bücher als einfache Produkte, etwa durch den Online-Handel unterboten werden.

Gleich nach der Laudatio der Staatsministerin erhielten Jasmin Hahn von der Buchhandlung Hahn in Limbach, Ingrid Röder von der Buchhandlung Rote Zora in Merzig und Losheim und Beatrice Schmitt von der Bücherhütte in Wadern ihre Urkunden und Erinnerungsbild mit Claudia Roth.

Es war eine lohnende Fahrt für die Saarländerinnen, jede ausgezeichnete Buchhandlung erhält ein Preisgeld von 7000 Euro. Ein weiterer Erfolg für das Saarland: Kurt Hoffmann von der Buchhandlung Raueiser erhielt ebenfalls ein – undotiertes – Gütesiegel.

Jasmin Hahn dazu: „Die Gewissheit, einen wichtigen Beitrag zu Kultur und Bildung in Deutschland beizutragen, erfüllt uns mit Freude. Trotz widrigster Umstände während der Pandemie konnten wir mit gemeinsamer Teamstärke unsere kleine Buchhandlung auf dem Land nicht nur am Leben erhalten, sondern haben unseren Kundinnen und Kunden auch ein abwechslungsreiches Bücherjahr mit vielen Veranstaltungen bescheren können.“ Beatrice Schmitt von der Waderner Bücherhütte freut sich über „eine weitere tolle Anerkennung für unser Tun in Wadern und dem Saarland“. Die Aktivitäten der Bücherhütte etwa zu den Saarländischen Literaturtagen „Erlesen“ oder der Waderner Buchwoche seien mit der Auszeichnung gewürdigt worden. Ingrid Röder (Rote Zora) erwähnt besonders die Aktionen zu Jahrestagen von berühmten Menschen, für die sie seit einiger Zeit in besonderer Weise in ihren Buchhandlungen für Aufmerksamkeit sorgen.

Die lokalen, unabhängigen Buchhandlungen sind nach Überzeugung aller drei Preisträgerinnen „elementarer Bestandteil der saarländischen Kulturlandschaft und hier im Lande durch die Bank hervorragend“.