Derbyfieber im „gallischen Dorf“

Wadrill · Das letzte Punktspiel zwischen dem FC Wadrill und Noswendel Wadern liegt schon eine halbe Ewigkeit zurück. Nun kommt es am zehnten Spieltag der Fußball-Landesliga zur mit Spannung erwarteten Neuauflage des brisanten Stadtderbys.

 Thomas Müller (links) ist mit zehn Saisontreffern Wadrills bester Torjäger. Foto: Barth

Thomas Müller (links) ist mit zehn Saisontreffern Wadrills bester Torjäger. Foto: Barth

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Der Auftakt zum Stadtderby-Reigen hatte es in sich: Am vorletzten Sonntag trennten sich die Landesliga-Fußballer des SV Bardenbach und des FC Noswendel Wadern nach 90 packenden Minuten 3:3. Nun steht der zweite stadtinterne Vergleich an: Der FC Wadrill empfängt an diesem Sonntag, 15 Uhr, den Tabellenzweiten Noswendel Wadern - und beim Aufsteiger, der mit 14 Zählern Rang acht belegt, ist die Vorfreude groß. Schließlich ist es stolze 24 Jahre her, dass es Wadrill in einem Punktspiel mit dem Nachbarn zu tun hatte. In der Saison 1991/92 wurde der SV Noswendel Meister und stieg in die Verbandsliga auf. "Es herrscht zwischen beiden Lagern immer schon eine große Rivalität", sagt Wadrills Vorsitzender Ralf Weiser. Er sieht seinen Verein aus dem nördlichsten Stadtteil "als ein gallisches Dorf", das dem stets höher spielenden Gegner nun ein Bein stellen will. Auf dem Papier haben die Gäste aus seiner Sicht die Nase vorne: "Noswendel Wadern hat immer höher gespielt und zählt zu den Titelfavoriten. Sie haben eine sehr gute Mannschaft und stehen zu Recht weit oben. Für uns geht es nach dem Aufstieg darum, uns zu etablieren", sagt Weiser.

Doch in einem Lokalduell kann bekanntlich viel passieren. Für Philipp Weber, einen der beiden Trainer der Gäste, ist das Spiel sogar ein ganz besonderes: "Wadrill ist mein Heimatverein, dort habe ich fast 80 Prozent meines Fußballerlebens verbracht", sagt er. Weber durchlief erst die komplette Jugendabteilung des FCW, ging dann nach Primstal, ehe er für vier weitere Jahre zurückkehrte. Nach der vorletzten Saison und 17 Toren in 23 Spielen zog es ihn zu Noswendel Wadern, wo er seit Saisonbeginn Spielertrainer ist.

Gegen seinen Ex-Club sei er "natürlich besonders motiviert", sagt Weber. Gleiches gilt für Noswendels Mittelfeldmotor Jan-Philipp Grünewald, der ebenfalls ein Wadriller Junge ist. Auf der Gegenseite begegnen auch Christoph Molitor und Wadrills Geschäftsführer René Kläser am Sonntag ihrem Ex-Verein. Teil drei der Waderner "Stadtmeisterschaften" folgt dann übrigens zwei Wochen später, wenn Wadrill den SV Bardenbach empfängt.

Nach dem großen Aderlass im Sommer war es bereits abzusehen: Jetzt, nach knapp einem Drittel der Runde, dürfte umso klarer sein, dass es für die Landesliga-Fußballer der Spvgg. Merzig in dieser Saison nicht viel zu ernten gibt. Neun Spiele, null Punkte, 5:73 Tore, abgeschlagen Letzter. Nach dem achten Spiel, der 1:5-Heimniederlage gegen den SV Düren-Bedersdorf, ist Ottmar Hein nun zurückgetreten. Der bisherige Trainer legte sein Amt aus persönlichen Gründen nieder, näher erläutern wollte Hein seinen Rücktritt nicht. "Wir haben das mit Bedauern aufgenommen, zumal er auch 2. Vorsitzender war", sagt Vito Darvonza vom Spielausschuss der Merziger: "Wir sind nicht glücklich darüber, weil er gute Arbeit geleistet hat." Diese Arbeit unter extrem schweren Bedingungen soll nun ein Duo fortführen. Spielertrainer Denis Bin und Daniel Schettle gaben am Sonntag bei der 2:7-Niederlage beim Tabellenvorletzten SG Honzrath-Haustadt ihren Einstand. Beide sind auch weiterhin als Jugendtrainer im Verein aktiv. Während die Spvgg. im Nachwuchsbereich laut Darvonza "gut aufgestellt" ist, macht der Aktiven-Bereich eine Durststrecke durch, die wohl noch anhalten wird. Nicht zuletzt wegen einer laut Spielausschuss "prekären finanziellen Situation". An diesem Sonntag, 15 Uhr, empfängt die Spvgg. Merzig den Tabellensiebten SF Hüttersdorf.

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