Jubiläum Das närrischste aller Jubiläen steht an

Wadern · Die kommende Session ist für die Karnevalsgesellschaft 1897 Wadern eine ganz besondere. Denn sie wird 11 x 11 Jahre alt.

 Die Straßburger Husaren beim Fastnachts-Umzug 1905.

Die Straßburger Husaren beim Fastnachts-Umzug 1905.

Foto: Veranstalter/Foto: Veranstalter

In weniger als elf Tagen beginnt die „Fünfte Jahreszeit“, die närrische Zeit. Auf ihren Beginn wartet die Karnevalsgesellschaft 1897 Wadern „Mir gen us net“ ganz besonders, feiert sie doch in der Session 2017/2018 das närrischste aller Karnevalsjubiläen – das 11 x 11-Jährige. Damit wird sie 121 Jahre alt, zählt zu den ältestes Karnevalsvereinen im Saarland.

In den vergangenen 121 Jahren ist viel geschehen. Ein erstes Prinzenpaar gab es 1938/39, Prinzessin Elisabeth I. (Resch) und Prinz Karl I. (Schmitt). „Gegründet 1897 von rheinisch-westfälischen und Waderner Männern, die in das vielleicht ein wenig triste und mehr herbe Hochwaldland rheinische Freude und Humor bringen wollten, ist unsere Karnevalsgesellschaft trotz so mancher schwieriger Zeiten immer noch präsent und weiterhin äußerst aktiv“, sagt Vorsitzender Stephan Regert. Die gesamte Palette des karnevalistischen Treibens beherrschen die Waderner Karnevalisten immer noch gekonnt. Viele lustige Zeitgenossen und auch Momente haben die Gesellschaft im Hochwald geprägt. Masken- und Kostümbälle sowie Kappensitzungen mit tollen großen und kleinen Prinzenpaaren und humorvollen Büttenrednern sowie Rosenmontagsumzüge mit illustren Motivwagen und bunten Fußgruppen zählen dazu, ebenso wie Rathauserstürmungen mit den Prinzenpaaren der städtischen Karnevalsvereine, Kinderkarneval sowie Tanzturniere mit unterschiedlichen Formationen. Ein Heringsessen an Aschermittwoch beendet alljährlich die Narrenzeit.

In einer Broschüre, die in den nächsten Tagen erhältlich ist, haben die Archivare vieles aufgelistet, was der alten und jüngeren Vergangenheit angehört, aber auch die Gegenwart wurde nicht außer acht gelassen. Viele bekannte Anekdoten früherer und heutiger Büttenkanonen – vom Konditormeister Philipp München, Bäckergesellen Josef Klasen und seinem Meister Emil Molter, zugleich viele Jahre KG-Vorsitzender etwa, – über Saalpolizist Toni Faber und Büttenredner Konrad Eiden bis heute zum Botterblömchen (Wolfgang Pfister) und De Heini (Hans Trampert) sind dort alle aufgezählt. Nach dem Krieg bis Mitte der siebziger Jahre fanden die Kappensitzungen im Waderner Kino statt, dann in der Herbert-Klein-Narrhalla.

Mit der Ernennung zu Ehrenstockbauern erinnern die Karnevalisten an die Entstehungsgeschichte von Wadern mit seinen zwölf Stockbauern. Sie ehren Bürger, die sich große Verdienste um die Stadt Wadern, aber auch um das Brauchtum Karneval erworben haben. Bislang wurden bereits 28 Ehrenstockbauern gekürt. Ganz närrische und verdiente Karnevalisten der KG werden mit dem Großen Stern ausgezeichnet. Einen Namen hat sich auch das Waderner Karnevalsballett gemacht, gegründet Mitte der 80er Jahre von Sabine Dubois. Alljährlich wirbeln seit dem etwa100 Mädchen und einige Jungen in unterschiedlichen Formationen über die Narrenbühne. Diese beispielhafte Jugendarbeit wurde von unzähligen Erfolgen und Preisen landes- und deutschlandweit gekrönt.

In dieser Session stehen die Veranstaltungen unter dem Motto Zeitreise. „Das besondere Flair der Kinowelt holen wir für unser Jubiläum wieder zurück“, verrät Vereinschef Regert. Daher lädt die Waderner Karnevalsgesellschaft 1897 für diesen Samstag, 4. November, zu einer großen Kappensitzung unter der Schirmherrschaft von Ministerpräsidentin Annegret Kramp-Karrenbauer in die Herbert-Klein-Narrhalla ein.

 Mächtig was los war beim Rathaussturm 1979.

Mächtig was los war beim Rathaussturm 1979.

Foto: Veranstalter
 Ein Waderner Original: Saalpolizist Toni Faber.

Ein Waderner Original: Saalpolizist Toni Faber.

Foto: Veranstalter
 Lang, lang ist’s her: Bild aus den frühen Jahren der Waderner Karnevalsgesellschaft.

Lang, lang ist’s her: Bild aus den frühen Jahren der Waderner Karnevalsgesellschaft.

Foto: Erich Brücker

Ein bunter karnevalistischer Kinoabend wartet mit vielen Höhenpunkten unter der musikalischen Begleitung der bekannten Stimmungsband „Die Konsorten“ auf das Narrenvolk der Hochwaldstadt. Beginn ist um 19.11 Uhr.

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