Förderschule CDU mahnt Förderschule für den Hochwald an

Merzig-Wadern · Angesichts der schwierigen Lage vieler Schulen im Saarland fordert die CDU-Landtagsfraktion zwei neue Förderschulen für soziale Entwicklung im Saarland. Eine davon soll im Hochwald eingerichtet werden. Der Bildungsarbeitskreis hatte in den vergangenen Wochen Schulen im Saarland besucht. Dabei sei deutlich geworden, dass die Zahl der verhaltensauffälligen Kinder deutlich zugenommen habe. „Hier stoßen die Lehrkräfte und damit auch die Inklusion immer wieder an ihre Grenzen. Die vier Förderschulen im Saarland sind bis zum letzten Platz gefüllt, viele betroffene Schüler stehen auf der Warteliste“, sagt der bildungspolitische Sprecher der Fraktion, Frank Wagner. Bei diesen neuen Schulen soll in Zusammenarbeit mit der Jugendhilfe ein Konzept für die Nachmittagsbetreuung eingearbeitet werden. Der Merziger verweist auf die Vereinbarung des Koalitionsvertrages, wonach die Schulplanung auch im Bereich der Förderschulen der Entwicklung der Zahl der Schüler Rechnung tragen müsse. Dies bedeute auch die Einrichtung weiterer Förderschulen, um gestiegenen Bedarfen gerecht zu werden. „Es geht nicht darum, die Inklusion in Frage zu stellen“, betont Wagner, „Inklusion mit der Brechstange ist in unseren Augen aber der falsche Weg. Es kann nicht sein, dass einzelne Kinder das Unterrichten in einer Regelklasse praktisch unmöglich machen.“ Mit zwei weiteren Schulen „würden wir sicherstellen, dass alle Regionen im Saarland gut versorgt sind und es keine zu langen Fahrtwege gibt. Für die Schüler aus dem Nordsaarland sind die Fahrtwege häufig unzumutbar“, sagt er.

 Frank Wagner 

Frank Wagner 

Foto: Carsten Simon/Carsten Simon / +49.171.5239700 / cs@luminanz.eu

Die Schulen leisten laut Wagner hervorragende pädagogische Arbeit und kooperieren sehr gut mit der Jugendhilfe. „Wir diskutieren mit den Schulleitern auch unser Konzept der Begleitklassen für soziale Entwicklung. Diese könnten bereits zum neuen Schuljahr umgesetzt werden.“ Nach dem Willen der CDU soll es in jeder Schulregion mindestens eine Begleitklasse für soziale Entwicklung geben, die von einer Förderschullehrkraft geleitet wird – auch im Landkreis Merzig-Wadern. Die Klasse soll an der Grund- beziehungsweise Gemeinschaftsschule eingerichtet werden. Die dortige Förderkonferenz (Schulleitung, Lehrer und Eltern) könnte im Bedarfsfall schnell handeln und die betroffenen Schüler dieser Klasse zuweisen. Wichtig sei dabei auch die Durchlässigkeit dieser Klasse. Die betroffenen Schüler sollen zur Ruhe kommen und es soll dann auch eine ausführliche sonder­pädagogische Begutachtung stattfinden. In diesem geschützten Rahmen können die Lehrkräfte zusammen mit den Eltern in Ruhe entscheiden, ob die inklusive Beschulung beziehungsweise die Unterrichtung an einer Förderschule für soziale Entwicklung der geeignete Ort sei. Bei der Einrichtung dieser Begleitklassen setzt der Bildungs-Arbeitskreis auf die Expertise der Förderschulen für soziale Entwicklung im Saarland. Im Prozess des Aufbaus der beiden neuen Förderschulen kann die Begleitklasse eine schnelle Sofortmaßnahme sein.

„Durch die Einrichtung neuer Förderschulen und die Begleitklassen für soziale Entwicklung können wir Lehrer und Klassengemeinschaften entlasten und dafür sorgen, dass die Kinder mit sozial-emotionaler Beeinträchtigung angemessen unterrichtet werden“, erläutert Frank Wagner. Trotz guter pädagogischer Konzepte stoße die Regelschule immer wieder an ihre Grenzen. „Das Problem betrifft alle Schulformen, daher müssen wir schnellstmöglich handeln und dafür sorgen, dass die Schüler mit sozial-emotionaler Beeinträchtigung angemessen unterrichtet und die Lehrkräfte sowie die Klassengemeinschaften entlastet werden.“

Der Aufbau eines „Kollegiums der Zukunft“ bleibt weiter ein wichtiges Ziel. Als Sofortmaßnahme regt der Bildungsarbeitskreis die Einrichtung eines mobilen Beratungsteams in jedem Landkreis an. Diese multiprofessionellen Teams (Schulpsychologie, Jugendhilfe, Sozialarbeit, Therapie, Gesundheitswesen und Schulrecht) sollen zu festen Terminen an die Schulen kommen. Ziel sei es, ein Netzwerk von Fachkräften zu etablieren, das den Schulen beratend zur Seite steht. Mit der Einrichtung der mobilen Beratungsteams soll der Einstieg in das Thema „multiprofessionelle Teams“ erfolgen.

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