Wallfahrt Bergarbeiter erhalten ihr Brauchtum

Oberlöstern/Kostenbach · Auf leicht verkürzter Wegstrecke begaben sich Barbara-Bruderschaften auf Wallfahrt nach Kostenbach.

 Die St.-Barbara-Bruderschaft im Bistum Trier traf sich zur Knappenwallfahrt in Oberlöstern.

Die St.-Barbara-Bruderschaft im Bistum Trier traf sich zur Knappenwallfahrt in Oberlöstern.

Foto: Werner Krewer

Bei strahlendem Sommerwetter trafen am Samstag rund 60 ehemalige Berg- und Hüttenarbeiter am Brunnen in Oberlöstern zusammen, um zu ihrer traditionellen Wallfahrt nach Kostenbach aufzubrechen. Begleitet wurden sie von Pastor Stephan Sänger, der auf dem Festplatz eine Messe zelebrierte, und vom Musikverein Kostenbach unter der Leitung von Erhard Gillenberg.

Auch der Löstertaler Ortsvorsteher Wolfgang Maring war gekommen, um an diesem Ereignis teilzunehmen. „Es gibt leider immer weniger Vereine, die mitgliederstark genug sind, um das Dorfleben aktiv mitzugestalten“, meinte er bedauernd, obwohl Kostenbach im Vergleich zu anderen Orten immer noch relativ gut dastehe.

„Wir feiern unser Fest auf einem Platz, an dem lange vor dem Kirchbau eine Kapelle zum Gedenken an die Heilige Katharina stand“, begann der zweite Vorsitzende des Berg- und Hüttenarbeitervereins „Bruderschaft Kostenbach-Oberlöstern“ seine Ansprache. Nur ein Kreuz erinnere heute noch daran. Was aber wird an die Barbara-Bruderschaften erinnern, wenn es sie eines Tages nicht mehr gibt? „Es kommen keine jungen Mitglieder mehr nach“, klagte auch Schriftführer Gerhard Königs, „aber so lange wir können, pflegen wir die Tradition und halten die Kameradschaft aufrecht.“

Der Weg der im Zweijahres-Turnus durchgeführten Wallfahrt ist kürzer geworden, weil die überwiegend alten Beine nicht mehr so weit tragen, aber für die Mitglieder und ihre Gäste, insgesamt acht Bruderschaften und fünf Vereine aus der Pfarrgemeinde, war dieser Tag dennoch ein besonderes Ereignis.

Viele Bürger aus beiden Orten sowie aus der weiteren Umgebung waren zum Festplatz gekommen, um der Heiligen Messe beizuwohnen und mit der Bruderschaft zu feiern.

Die SZ fragte einen älteren Gast: „Was bedeutet Ihnen diese Veranstaltung? Warum sind Sie heute hier?“ Er gab zur Antwort: „Das ist ein Stück Heimat, wie man es in dieser Form nur noch selten finden kann.“

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