Bauzeit sorgt für Ärger

Wadern. Frank Backes vom Bauamt der Stadt Wadern erklärt, dass der lange Zeitraum der Brückensanierung nicht absehbar gewesen sei. Erste Verzögerungen im Zeitplan seien bei der notwendigen Verlegung der an der Brücke befestigten Gas-, Wasser- und Telefonleitungen aufgetaucht. "Die Deutsche Telekom hat sich bei der Installation sehr viel Zeit gelassen", bedauert Backes

Wadern. Frank Backes vom Bauamt der Stadt Wadern erklärt, dass der lange Zeitraum der Brückensanierung nicht absehbar gewesen sei. Erste Verzögerungen im Zeitplan seien bei der notwendigen Verlegung der an der Brücke befestigten Gas-, Wasser- und Telefonleitungen aufgetaucht. "Die Deutsche Telekom hat sich bei der Installation sehr viel Zeit gelassen", bedauert Backes. Schwerwiegende SchädenDer Abriss des Brückenüberbaus habe erst nach Beendigung dieser wichtigen Arbeiten im September beginnen können, führt der Bautechniker weiter aus. Die Begutachtung nach dem Abriss habe dann schwerwiegendere Schäden als vorher angenommen offenbart, so dass zusätzliche Sanierungsarbeiten unumgänglich geworden seien. Auf diese Weise wird die Bürokratie aktiviert. Der ursprüngliche Plan muss überarbeitet, die Kosten müssen neu bestimmt werden. Die Verantwortlichen im Stadtparlament müssen der neuen Planung zustimmen, bevor im nächsten Schritt die Statik neu berechnet werden kann. "Das geht alles nicht von heute auf morgen", unterstreicht Backes. Schließlich seien die statischen Berechnungen am 31. Oktober freigegeben und die Arbeiten eine Woche später fortgesetzt worden. Ob der Zeitplan, der die Fertigstellung der Bauarbeiten für den Januar vorsieht, eingehalten werden kann, ist jedoch fraglich. Da bei Frostgefahr nicht betoniert werden kann, müssen alle Beteiligten wohl mit weiteren Verzögerungen rechnen. Was aber haften bleibt, ist der Eindruck, es geht nicht weiter. Das bestätigt auch Andreas Görgen, Inhaber des Geschäftes "Hochwald-Blumen", das sich direkt neben der abgerissenen Wadrillbrücke befindet.Existenz bedrohtEr habe diesen Standort im Januar deshalb gewählt, so Görgen, weil er davon ausgegangen sei, dass sein zunächst favorisierter Geschäftsplatz am alten Waderner Bahnhof in Dagstuhl einem Verkehrskreisel zum Opfer fallen müsse. Nun hat der Abriss der Wadrillbrücke den Verkehrsfluss in der Poststraße unterbrochen und bedroht seine geschäftliche Existenz. Aus diesem Grund hält Görgen sein Blumengeschäft bis zum 21. November geschlossen und hat seine Geschäftsadresse kurzfristig zurück an den alten Waderner Bahnhof verlegt. Danach will er sich auf das Weihnachtsgeschäft und den Verkauf von Tannenbäumen konzentrieren und hofft trotz Baustelle auf einigermaßen gute Umsätze. Ernst Barbian ist ebenfalls Anlieger. Er hat Andreas Görgen damals das Gebäude verkauft, in dem sich heute die "Hochwald Blumen" befinden. Für Barbian sind Planungsfehler, die "auf dem Rücken der Bevölkerung ausgetragen werden" dafür verantwortlich, dass die Brücke bis heute nicht fertig gestellt worden ist. Er wünsche Andreas Görgen jedenfalls, dass dessen Geschäft den Brückenbau überdauere. Die Fronten sind also verhärtet. Die Stadtverwaltung gibt zu verstehen, dass sie die Schuld nicht trifft. Die Bürger sind der Ansicht, dass die Arbeiten viel zu lange dauern und wünschen sich vehement die zeitige Fertigstellung.