Bahnhof vom Müll gereinigt

Dagstuhl. Zahlreiche Aktivisten der Bürgerinitiative "Unser Bahnhof muss bleiben" haben selbst Hand angelegt und bei einem Arbeitseinsatz große Teile des Dagstuhler Bahnhofs von dem Unrat befreit, der das denkmalgeschützte Gebäude in hohem Maße verunstaltet hat

Dagstuhl. Zahlreiche Aktivisten der Bürgerinitiative "Unser Bahnhof muss bleiben" haben selbst Hand angelegt und bei einem Arbeitseinsatz große Teile des Dagstuhler Bahnhofs von dem Unrat befreit, der das denkmalgeschützte Gebäude in hohem Maße verunstaltet hat. Nach einigen Stunden körperlicher Arbeit konnten die "Aufräumer" eine leergefegte Bahnhofsgaststätte präsentieren, die den Charme vergangener Jahre versprüht. Ebenso wurde das Gebäude zur Straßenseite hin vom Bewuchs befreit. Investoren eingeladen Das Gebäude sieht nun nicht mehr ganz so runtergekommen aus. Was der Bürgerinitiative noch wichtiger ist: Nach der ersten Reinigungsaktion ist deutlich erkennbar, welches bauliche Kleinod in Dagstuhl vom Abrissbagger bedroht ist. "Daher soll die Aktion auch fortgesetzt werden. Interessierte Investoren sind eingeladen, die Gebäude in Augenschein zu nehmen", sagen die Sprecher der Initiative.Jahrelang seien die Bahnhofsgebäude unbewirtschaftet und daher unbewohnt gewesen. In dieser Zeit seien oft ungebetene Gäste dort eingedrungen, die sich an der Innenausstattung zu schaffen gemacht und deutlich ihre Spuren den Räumen hinterlassen hätten. Eine demolierte Innenausstattung sei aber noch lange kein Grund, das ganze Gebäude abzureißen. "Wir wollen Äußerungen wie ,Schandfleck' oder 'Nicht mehr sanierbar' nicht so einfach hinnehmen. Deshalb haben wir uns entschlossen, die durch Vandalismus verschmutzen Bahnhofsgebäude aufzuräumen", erläuterte Peter Rohles von der Bürgerinitiative den Hintergrund der Aktion. Ein Denkmal erhalten "Wir wollen zeigen, dass wir nicht nur reden, sondern auch aktiv zur Stelle sind, um ein einmaliges denkmalgeschütztes Ensemble zu erhalten", ergänzt Simone Hein von der Bürgerinitiative. Und Markus Greten fügt an: "Mit dieser Aktion wollen wir dokumentieren, dass auch aktive Unterstützung aus der Bürgerschaft für den Fall zur Verfügung steht, wenn eine mögliche Lösung zur Rettung des Gesamtensembles konzentrierte Bemühungen erfordern sollte. Als überzeugter Ehrenamtler trage ich gerne meinen uneigennützigen Beitrag zum Erhalt bei."Meinung

Taten sorgen für Argumente

Von SZ-RedakteurEdmund Selzer Die Bürgerinitiative, die den Dagstuhler Bahnhof erhalten will, macht weiter mobil. Sie argumentiert nicht nur mit Worten, sondern auch mit Taten. Und siehe da: Der Bahnhof präsentiert nach nach der Aufräumaktion gar nicht so verwahrlost, wie von den Abrissbefürwortern geschildert. Der Charme vergangener Zeiten zeigt sich. Womit die Chance, einen Investor zu finden, steigt.

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