"Bahnhof muss erhalten und neu genutzt werden"

Wadern. Der Waderner FDP-Stadtverbandsvorsitzende Dr. Jörg Müller (Foto: SZ) bekräftigte in einer Pressemitteilung seine bereits im März 2003 gegenüber der SZ vertretene Position, wonach der Bahnhof Wadern unter allen Umständen erhalten und einer "neuen Nutzung zugeführt werden muss"

Wadern. Der Waderner FDP-Stadtverbandsvorsitzende Dr. Jörg Müller (Foto: SZ) bekräftigte in einer Pressemitteilung seine bereits im März 2003 gegenüber der SZ vertretene Position, wonach der Bahnhof Wadern unter allen Umständen erhalten und einer "neuen Nutzung zugeführt werden muss". Bereits damals sei "laut" über die Aufhebung des Denkmal-Status des Bahnhof-Ensembles nachgedacht worden, nachdem die geplante Restaurierung des Objekts (einschließlich der Schaffung neuer Arbeitsplätze in dem Gebäude) "wegen anscheinend unüberbrückbarer Differenzen zwischen der Stadt Wadern und den Investoren gescheitert war". Müllers damalige Aufforderung an Bürgermeister, Stadtrat und Ortsrat von Dagstuhl, klar Position zu Gunsten der baulichen Wiederherstellung des Waderner Bahnhofs zu beziehen und gemeinsam ein zukunftsträchtiges Konzept für die Nutzung der Gebäude zu entwickeln, blieb ungehört. "Während dessen schritt der von den Besitzern sowie Vertretern des Stadtrats und des Dagstuhler Ortsrats möglicherweise nicht ungern gesehene Verfall des Gebäudekomplexes voran." Umso erfreulicher sei es, dass seit der kürzlich durch den Waderner Stadtrat beschlossenen Bebauungsplanänderung das Thema "Bahnhof Wadern" endlich auch in der Bevölkerung angekommen sei. "Wenn Bürgermeister Dewald behauptet, dass 'alle froh sind, wenn er der Bahnhof jetzt von der Bildfläche verschwindet'" und Dagstuhls Ortsvorsteher Albert kund tut: 'Wir sind alle heilfroh, dass dieser Schandfleck jetzt verschwindet', so sollten beide präzisieren, wen sie unter 'alle' verstehen, so Müller. Denn: "Alle Dagstuhler oder alle Waderner können sie damit nicht gemeint haben. Vielleicht dachten die beiden dabei an alle diejenigen, denen die heimatliche Geschichte und das kulturelle Erbe der Vorfahren völlig gleichgültig sind."Dass es sich bei dem Bahnhof Wadern um ein bedeutendes historisches Ensemble handelt, steht für Müller außer Frage: "Die überwiegend 1897 errichteten Gebäude symbolisieren in einzigartiger Weise die infrastrukturell überregionale Rolle Waderns in der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts. Zudem bildeten sie die Keimzelle für die Entstehung des Ortes Dagstuhl, der sich im 20. Jahrhundert sukzessive als Annex der zum Bahnhof gehörenden Eisenbahnersiedlung entwickelt hat." Zwar ist es laut Müller nachvollziehbar, dass der jetzige Bahnhof für manchen ein Schandfleck ist, doch biete die Zerstörung dieses kulturhistorischen Ensembles keine ernsthafte Alternative. "Im Übrigen", betont Müller, "gibt es entgegen dem fälschlicherweise oft in der Diskussion angeführten inhaltlichen Zusammenhang zwischen dem Bau des Verkehrskreisels und dem Bahnhof keine Beeinträchtigungen des Kreisels durch die derzeit noch denkmalgeschützten Gebäude."

Auf einen BlickAn diesem Sonntag, 20. Juli, 18 Uhr, will sich eine Bürgerinitiative zur Rettung des Dagstuhler Bahnhofs gründen. Die Initiatoren rufen "alle Waderner Bürger mit Geschichtsbewusstsein" zum Mitmachen auf. Treffpunkt zur Gründungsversammlung ist auf dem Bahnhofsvorplatz. red

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