Aus drei mach eins?

Wadrill · Der Wadriller Ortsrat ist nach ausgiebiger Diskussion dafür, die anderen Ortsräte müssen erst noch beraten: Wadrill, Gehweiler und Reidelbach könnten dann ein Stadtteil werden. Hintergrund ist ein Entwurf im Stadtentwicklungskonzept.

 Blick auf Wadrill. Derzeit wird über einen Zusammenschluss mit Gehweiler und Reidelbach nachgedacht. Foto: www.luftbilder-saarpfalz.de

Blick auf Wadrill. Derzeit wird über einen Zusammenschluss mit Gehweiler und Reidelbach nachgedacht. Foto: www.luftbilder-saarpfalz.de

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Große Einigkeit herrschte im Wadriller Ortsrat bei der Behandlung des von der CDU-Fraktion eingereichten Antrages hinsichtlich der Zusammenlegung der Stadtteile Wadrill und Gehweiler sowie des Wederner Ortsteils Reidelbach zu einem Stadtteil analog des Stadtteils Löstertal. Das sollte bis zur nächsten Kommunalwahl 2019 erfolgen.

"Unser Ortsrat hat sich einstimmig dafür ausgesprochen, diesen Antrag weiter zu verfolgen. Die anderen betroffenen Ortsräte von Gehweiler und Wedern sollten ebenfalls noch hierüber beraten. Abschließend sollte eine gemeinsame Sitzung aller drei Ortsräte gemeinsam mit der Stadt das weitere Vorgehen abklären", fasste Ortsvorsteher Joachim Brücker (SPD ) die harmonische Diskussion rund um das Thema abschließend zusammen, die von Andreas Klauck (CDU ) mit der Erläuterung des Antrages begonnen hatte. "Der Antrag basiert auf einem Stadtentwicklungskonzept, das 2011 im Hinblick auf den demografischen Wandel erstellt wurde und nur noch sieben Stadtteile vorsieht. Größere Einheiten haben mehr Einsfluss und Gestaltungsspielraum. Ein freiwilliger Zusammenschluss stärkt unsere Position für die Zukunft", erklärte Klauck.

Die vom ehemaligen Ortsvorsteher Josef Koch vielfach ins Spiel gebrachte Kultureinheit Wadrill , Gehweiler , Reidelbach lebt diese Einheit tagtäglich eng zusammen vor. Die Ortschaften gehören einer Pfarrei mit einer Kirche und einem Friedhof an, haben gemeinsam eine Grundschule, einen Kindergarten sowie eine Feuerwehr. Zudem wird das vielfältige Vereinsleben gemeinsam gepflegt. Eine gemeinsame Verwaltungseinheit würde das Zusammenwachsen weiter fördern und vorantreiben.

Keine Einrichtung oder Verein in den drei Ortschaften erleidet einen Nachteil. "Es geht einzig und allein um die Verwirklichung einer gemeinsamen Verwaltungseinheit. Ein gemeinsamer Ortsrat und ein gemeinsamer Ortsvorsteher, welcher dann die größere Einheit wirkungsvoller vertreten kann", betonte der Christdemokrat weiter und bat um Unterstützung, diesen ersten Schritt mitzugehen.

Wolfgang Schütz von der SPD-Opposition sprach sich ebenfalls für die Zusammenlegung aus, jedoch unter Beteiligung der übrigen Ortsräte. Zudem sollte vermieden werden, dass in Wedern möglicherweise Verdruss über eine Spaltung entstehe. "Hier kann man aber auch eine Zusammenlegung von Wedern mit Wadern ins Auge fassen, denn beide Orte haben ebenfalls ihre Gemeinsamkeiten", ließ Manfred Paulus (FWW), stellvertretender Ortsvorsteher von Wedern , als interessierter Zuhörer durchblicken.

Er betonte, dass er die Zusammenlegung der Kultureinheit bereits vor 15 Jahrenbeim Neujahrsempfang von Ortsvorsteher Josef Koch in Wadrill ins Gespräch gebracht hatte. Er zeigte sich erfreut über den offiziellen Antrag, dem über alle Parteigrenzen hinweg zugestimmt werden sollte.

Ebenfalls Zuhörer der Sitzung war Reinhold Gimmler (CDU ), Ortsvorsteher von Gehweiler , der persönlich seine Zustimmung signalisierte. Für ihn vereinfache das die Aufstellung der Listen für den Ortsrat. Das Thema komme bei der nächsten Ortsratssitzung in Gehweiler auf die Tagesordnung.

Auch Bürgermeister Jochen Kuttler fand den Weg nach Wadrill , der ebenfalls kein Problem in der Zusammenlegung sehe, wenn die Ortsräte diesen verwaltungsmäßigen Zusammenschluss wünschen. Große Kostenersparnisse seien sicherlich nicht zu erwarten. Er bot an, mit den beteiligten Ortsräten nach deren Berastung hierüber gemeinsam das weitere Vorgehen zu besprechen. "Aus rechtlichen Gründen muss die Zusammenlegung ein Jahr vor der nächsten Kommunalwahl erledigt sein", klärte der Verwaltungschef auf. Drei Vereine dürfen sich über einen Geldsegen aus dem Ortsratsbudget freuen. Fußballclub, Feuerwehr und die Gesellschaft der Musikfreunde, andere Vereine hatten keine Anträge gestellt, erfüllen die Voraussetzung des Ortsrates. Für die Nachwuchsarbeit erhalten jeweils 500 Euro die Fußballer und die Musiker. Die Feuerwehr erhält einen Tausender, mit dem die Anschaffung von Allwetterjacken für die Jugendfeuerwehr bezuschusst wird.

Ferner hat der Ortsrat einstimmig beschlossen, dass die Verwaltung beauftragt wird, zu prüfen, inwieweit die undichten Fenster auf der Wetterseite des Schulgebäudes zum Friedhof erneuert werden müssen, oder aber eine Sanierung ausreicht. Beschlossen wurde auch die mögliche Aufstellung eines Hinweisschildes in der Schlimmfeldstraße, das die Rechtsabbieger in die Sitzerather Straße auf den dort befindlichen Zebrastreifen aufmerksam macht. Abschließend gab Ortsvorsteher Brücker bekannt, dass mit Frank Christian aus Wadern ein neuer Ortsmitarbeiter gefunden wurde, der seine Arbeit im neuen Jahr aufnimmt.

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