Wadern Die Schildbürger lassen grüßen

Wadern · Beim neuen Waderner Stadtplan sind zwei Fehler unterlaufen – zum Glück sind sie leicht zu beheben.

 Auf dem alten, inzwischen überarbeiteten Plan wurde Wedern als Stadteil nicht erwähnt, für das Wadrilltal fehlte der Zusatz Stadt Wadern.

Auf dem alten, inzwischen überarbeiteten Plan wurde Wedern als Stadteil nicht erwähnt, für das Wadrilltal fehlte der Zusatz Stadt Wadern.

Foto: Erich Brücker

() Unter dem Dach der großen neuen Stadtplanwände, an allen Ortseingängen in der Stadt Wadern aufgestellt, sind alle 14 Stadtteile vereint. „Stadt Wadern – Die Stadt im Schwarzwälder Hochwald“ macht die Aufschrift Einheimischen wie Auswärtigen klar. Links unter dem Titel mit dem Logo der Stadt: ein paar Impressionen, die Lust aufs Entdecken der Kommune machen. Daneben führt der frisch gedruckte Stadtführer durch die einzelnen Stadtteile. Auf den ersten Blick scheint alles in Ordnung. Auf den gelben Ortsschildern sind in schwarzer Schrift Wadern, Bardenbach, Büschfeld, Nunkirchen, Lockweiler, Krettnich, Dagstuhl, Noswendel, Morscholz und Steinberg aufgelistet. Dazu ist die größere Einheit vermerkt, zu der sie gehören – zur Stadt Wadern. Doch was ist das? So manch einer hat sich beim genaueren Hinsehen wohl verwundert die Augen gerieben: Wedern ist zwar in dem Plan eingezeichnet, doch nicht als eigenständiger Ort ausgewiesen. Und: Der Hinweis, dass der Ort zur Stadt Wadern zählt, fehlt auch.

Mit dem gelben Ortschild sind Gehweiler, Reidelbach und Wadrill als neuer Stadtteil „Wadrilltal“ ausgewiesen – ganz wie von der Mehrheit der Bevölkerung gewünscht. Doch auch hier fehlt der Zusatz „Stadt Wadern“. Ein Schildbürgerstreich? Oder sollen mit dem neuen Stadtplan Fakten geschaffen und vier Stadtteile „ausgegliedert“ werden? Dem Vernehmen nach sollen einige Spekulationen ins Kraut geschossen sein.

Zudem haben die Macher des neuen Stadtplanes dem künftigen Wadrilltal mehr Platz eingeräumt als dem Ort zusteht, schwören Einheimische. Seine Fläche beginne unmittelbar einige hundert Meter hinter dem Fahrwald. Bis zur Landesgrenze nach Rheinland-Pfalz also ordentlich Platz.

All die Vermutungen kann Bürgermeister Jochen Kuttler (Foto: Tina Mann) entkräften. Die fehlenden Ortstafeln sind nach den Worten des Verwaltungschefs mittlerweile ergänzt worden. „Und so gehört das Wadrilltal bereits nach wenigen Tagen wieder zur Stadt Wadern, und Wedern ist wieder ein eigener Stadtteil. So, wie es sich gehört“, stellt er klar. „Wenn alle Probleme auf der Welt so leicht zu lösen wären...“

Auch eine Erklärung, wie es zu den Lücken kam, liefert er mit. „Es war die Technik. Der Plan ist aus verschiedenen Ebenen aufgebaut, aus so genannten Layern. Auf dem einen Layer sind die Straßen, auf dem nächsten die Wanderwege.“ Diese Liste lasse sich beliebig fortsetzen. „Das Ganze kann man sich vorstellen wie durchsichtige Seiten, auf denen jeweils nur ein bestimmter Teil des Plans erfasst wird. Alle zusammen ergeben den gesamten Plan.“ Diese Verfahrensweise ermöglicht es laut Kuttler, Teile wegzulassen oder hinzufügen, was gerade für die Darstellung im Internet sehr nützlich ist.

„Im gedruckten Original-Faltplan sind die Ortschaften enthalten“, versichert der Bürgermeister. Da aber Gehweiler, Reidelbach und Wadrill für die neuen Stadtplanwände in der ab Mitte kommenden Jahres gültigen Form als Wadrilltal und Wedern separat abgedruckt werden sollten, gab es einen neuen Layer. „Und der wurde schlicht und ergreifend nicht mitgedruckt“, verrät er. Das Ganze sei rasch bemerkt worden. „Die fehlenden Ortstafeln wurden auf den Tafeln mittlerweile einfach ergänzt, also der neue Layer aufgezogen“, sagt Kuttler.

 Jochen Kuttler steht seit November 2014 an der Spitze der Stadt Wadern.. Foto: Fotostudio Tina Mann

Jochen Kuttler steht seit November 2014 an der Spitze der Stadt Wadern.. Foto: Fotostudio Tina Mann

Foto: Tina Mann/TINA MANN

Dass die Ortstafel von Wadrilltal am südlichsten Rand des künftigen Waderner Stadtteil zu finden ist, tut dem Informationsfluss nach Ansicht von Jochen Kuttler keinen Abbruch. „Die Namen der Ortschaften sind ja exakt dort verzeichnet, wo sie auch geographisch hingehören. Die Ortstafeln dienen indes lediglich der Orientierung, als Blickfang. Wir werden hier in späteren Versionen der Karte, die ja für weitere Projekte, insbesondere auch im Internet, genutzt werden sollen, sicher nachbessern.“ Das mag nach den Worten des Verwaltungschefs nicht jeden befriedigen, „aber nehmen wir auch zur Kenntnis, dass wir in Zeiten leben, in denen Menschen gerne das berühmte Haar in der Suppe suchen. Und wer sucht, wird irgendwann auch fündig.“

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