Kommt eine Bürgerinitative? Anwohner wehren sich gegen Bauvorhaben

Wadern · Gegen ein Neubaugebiet in der Uhland-/Schiller- straße in Wadern sind zahlreiche Anwohner. Am 27. Juli findet dazu eine Bürgerversammlung statt.

 Die Stadt Wadern hat einen Aufstellungsbeschluss für ein Gebiet an der Uhlandstraße gefasst. Doch von Seiten der Anwohner regt sich Widerstand: Sie wollen ihr Stück Natur erhalten. 

Die Stadt Wadern hat einen Aufstellungsbeschluss für ein Gebiet an der Uhlandstraße gefasst. Doch von Seiten der Anwohner regt sich Widerstand: Sie wollen ihr Stück Natur erhalten. 

Foto: Volker Morbe

Ein Bauvorhaben in Wadern sorgt für massiven Protest der Anwohner sowie der Grünen. Es geht um ein mögliches Neubaugebiet im Bereich der Uhlandstraße und der Schillerstraße, für das Ortsrat und Stadtrat beschlossen haben, einen Bebauungsplan aufzustellen. Doch wenn neue Häuser kommen sollten, muss das weichen, was derzeit auf der Fläche zu finden ist: ein naturbelassener grüner Fleck mitten in der Stadt.

„Die Anwohner, die dort wohnen, wollen das Biotop“, erläutert Peter Rohles von den Grünen. Es handele sich um ein „ursprüngliches Gebiet“, erklärt er, das man mitten in Wadern sonst nicht finde. In der sumpfigen Wiesenlandschaft mit Waldanteil wüchsen etliche Baumsorten, außerdem lebten dort Tiere wie Fledermäuse. „Die Anwohner wollen Ruhe und Wiese haben“, betont er. Außerdem habe er Bedenken, dass es in dem Talkessel, in dem das Gebiet liegt, bei Starkregen eine große Gefahr von Überschwemmungen gebe. Als weiteren Punkt führt er an, dass durch den Bau einer Zufahrtsstraße Parkplätze wegfielen. „Die Anwohner sind bitterböse“, sagt er, denn mit ihnen sei im Vorfeld nicht gesprochen worden.

„Der Prozess wird nicht klammheimlich gemacht“, betont hingegen Waderns Bürgermeister Jochen Kuttler auf Anfrage der SZ. Er erläutert, dass die Entscheidung des Stadtrates zu einem Aufstellungsbeschluss noch nicht bedeute, dass dort tatsächlich gebaut werde. Vielmehr soll geschaut werden, was vor Ort überhaupt gemacht werden könne. „Es kann auch rauskommen, dass es nicht geht“, sagt er. Ein Ingenieurbüro prüfe zunächst, ob technische oder umweltschutzrechtliche Gründe gegen eine Bebauung sprächen.

Kuttler weist in diesem Zusammenhang darauf hin, dass es sich bei der betroffenen Fläche nicht um ein ausgewiesenes Biotop handele. „Das ist die höchste Schutzform und da würde nie etwas passieren“, erläutert er. Der Bereich sei jedoch lediglich als Grünfläche kartiert. Dass das Gebiet im Stadtinneren überhaupt als Baufläche in Betracht gezogen werde, liege an landesrechtlichen Vorgaben. Denn nach diesen müssten Lücken innerhalb der Stadt zunächst gefüllt werden, bevor weiter außen liegende Gebiete in Angriff genommen werden könnten. Ob es sich bei diesen „Lücken“ um Grundstücke im Besitz der Stadt oder um Privatflächen handele, spiele dabei keine Rolle.

Kuttler sieht sich nach eigenen Worten mit dem Problem konfrontiert, dass in Wadern Bauflächen fehlten. Ob nun diese Fläche in Betracht komme, das zeige das Verfahren. „Der Aufstellungsbeschluss ist der Anfang des Anfangs des Anfangs“, sagt er. Selbst bei einem positiven Ergebnis sei es „eine Frage des Willens, ob der Stadtrat das bebauen will“.

Um diese Bebauung zu verhindern, haben die Anwohner für Donnerstag, 27. Juli, eine Bürgerversammlung einberufen. Ab 19 Uhr geht es dann im Ratskeller Wadern um den Erhalt des Feuchtbiotops. Eventuell soll dann eine entsprechende Bürgerinitiative gegründet werden. „Es finden sich jetzt schon genug Interessenten“, betont Peter Rohles und rechnet mit über 100 Personen. Diesen will sich dann auch Bürgermeister Kuttler stellen. „Wir wollen die Position der Stadt erklären“, sagt er, und: „Wir machen selten etwas gegen die Bürger.“

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