Große Zustimmung findet derzeit die Kolumne zur Klinikschließung in Wadern von SZ-Lokalredakteur Wolf Porz. Insbesondere seine Interpretation zum Verhalten der politisch Verantwortlichen: Alle haben gewusst, was in Wadern läuft, und alle haben geschwiegen, wird von den Bürgern im Nordsaarland voll geteilt. Da wird in der schon seit Jahren benachteiligten Region nun die Grundversorgung komplett abgebaut und als Ersatz eine bessere Kranken- und Verletztensammelstelle diskutiert, von der in den an Betten und Kliniken überversorgten Süden des Landes verlegt werden soll. Losheim wird mit einem sehr reduzierten Behandlungsangebot noch am Leben erhalten, um wohl in ein, zwei Jahren auch hier eine weitere saftige Abwrackprämie zu kassieren. Wer einen objektiven Blick auf eine Saarlandkarte wirft, die Verkehrsinfrastruktur sowie Wetterverhältnisse kennt, kann auch ohne Gutachter feststellen, dass im Nordsaarland eine Klinik fehlt, in der zeitkritische Krankheitsbilder behandelt werden können. So lauten nur einige der nachvollziehbaren Meinungen von Hochwäldern anlässlich der weiteren Mahnwache am Kirmesmontag. Die Besucher der Waderner Kirmes bringen ihre maßlose Enttäuschung über die in der Sache handelnden, verantwortlichen Personen, insbesondere der Landespolitiker, immer wieder zum Ausdruck und unterstreichen, dass sie sich mit der angedachten Notlösung einer besseren „Krankensammelstelle“ nicht zufrieden geben werden. Besonders die ältere Generation ist sehr verärgert, da sie die weiten Anfahrten zu den Gesundheitszentren im Süden des Landes oft nicht mehr alleine leisten kann. Großes Lob wird der Saarbrücker Zeitung zuteil, die sich durch eine intensive und faire Berichterstattung in der Sache sehr engagiert hat.

Matthias Wagner, Wadern