Landesmeisterschaft Formvollendet durch das Pumsae-Wirrwarr

Büschfeld · Taekwondo-Verein Sam Bardenbach war Gastgeber der Landesmeisterschaften im Formenlauf in der Büschfelder Schlossberghalle.

 Strahlende Siegerinnen: Stolz präsentieren Clara Trampert von Taekwondo Lebach (r.) und Maya Fritz Urkunden und Pokale.

Strahlende Siegerinnen: Stolz präsentieren Clara Trampert von Taekwondo Lebach (r.) und Maya Fritz Urkunden und Pokale.

Foto: David Benedyczuk

In der Schlossberghalle in Büschfeld ist die Anspannung am Samstagmittag groß – zumindest gilt das für viele der Jungsportler, die bei den Taekwondo-Landesmeisterschaften im Formenlauf unter dem strengen Blick der Wertungsrichter auf die Matte treten. Katharina Backes vom gastgebenden Taekwondo Sam Bardenbach vollführt dort die vorgeschriebenen Bewegungsabläufe in der koreanischen Kampfsportart, in Fachkreisen „Pumsae“ genannt.

„Man kämpft gegen einen imaginären Gegner und muss nacheinander die verschiedenen geforderten Techniken anwenden, die der Trainer einem nach und nach gezeigt hat“, erklärt die Elfjährige, die in Bardenbach montags und mittwochs trainiert und samstags noch das spezielle Formentraining besucht.

Der Trainingsfleiß zahlt sich aus, für Katharina reicht es in ihrer Klasse erneut zum Landestitel – bei vier Starts ihr dritter Erfolg. „Ja, ich freue mich sehr darüber. Es hat alles gut funktioniert, teilweise sogar besser als im Training“, verrät die Nachwuchssportlerin lächelnd. Auch Clara Trampert vom Taekwondo Lebach hat in der C-Jugend gut Lachen.

„Obwohl ich aufgeregt war, hat alles gut geklappt. Abgesehen vom Ende, da habe ich beim Absetzen die Füße nicht gekreuzt. Aber halb so wild“, sagt die Zehnjährige, die kurz darauf nach der Siegerehrung stolz den ergatterten Pokal präsentiert. Nach 2015 ist es für Clara der zweite Landestitel, im Vorjahr waren die Meisterschaften kurzfristig abgesagt worden.

Für Claras Mitstreiterin in der Leistungsklasse zwei, Delia Zimmer von Sam Bardenbach, läuft es zunächst gar nicht rund: Sie unterbricht auf einmal ihre Übung und verharrt mit Tränen in den Augen auf der Matte.

Es dauert ein paar Augenblicke, dann aber schafft es Delia, sich neu zu fokussieren. Sie nimmt noch einen Anlauf und zieht ihre Übung bis zum Ende durch.

„In der Aufregung habe ich einfach kurz vergessen, wie es weitergeht. Ich bin aber froh, dass ich es erneut versucht habe“, meint die Neunjährige, die ihre „Pumsae“ immerhin sechs Wochen lang einstudiert hatte.

Clubkamerad Robin Leinenbach war beim Heimspiel ebenfalls nicht vom Glück verfolgt: „Irgendwie kamen die Ansagen im Wettkampf zu schnell, das hat mich aus dem Rhythmus gebracht“, sagt der Zehnjährige vom Bardenbacher Verein, der wegen eines Missgeschicks in der zweiten der geforderten Pumsaen nicht gewertet wurde.

Robins Mama Sabrina Leinenbach, die Vorsitzende der Bardenbacher, räumt ein: „Es hätten gerne ein paar Teilnehmer mehr sein können. Weil die Meisterschaften diesmal nicht offen ausgeschrieben waren, hatten wir keine Vereine von außerhalb zu Gast.“

Eine „verbandsinterne Entscheidung“ sei das gewesen, sagt Markus Klein, stellvertretender Vorsitzender vom Landesverband TU Saar und Landestrainer Technik. Im Moment laste leider viel auf verhältnismäßig wenigen Schultern, so Klein, der die Veranstaltung in der Schlossberghalle dennoch positiv wertete: „Alles ist hier sehr gut organisiert, so wie man es sich wünscht.

 Sina Wetschberger vom Sam Bardenbach.

Sina Wetschberger vom Sam Bardenbach.

Foto: David Benedyczuk

In den Nachwuchsklassen waren teils sehr gute Leistungen zu sehen. Was den Formenlauf angeht, sind wir auf dem aufsteigenden Ast. Im Landeskader sieht man da eine Entwicklung“, ergänzte Klein, der vor 30 Jahren beim TC Bierbach mit dem fernöstlichen Sport angefangen hatte.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort