183 Flüchtlinge wohnen zurzeit in Wadern

Wadern · Flüchtlinge in Wadern – darum ging es auch in der jüngsten Sitzung des Waderner Stadtrates. Bürgermeister Jochen Kuttler nannte nicht nur Zahlen, er dankte auch den Ehrenamtlichen für ihre Unterstützung.

183 Flüchtlinge wohnen derzeit in Wadern . Diese Zahl nannten Waderns Bürgermeister Jochen Kuttler und Wolfgang Rech, Leiter der Abteilung Bürgerdienste und Ordnungswesen, sowie Mitarbeiter Wolfgang Birtel in der jüngsten Sitzung des Waderner Stadtrates.

Zwei Kinder wurden geboren

Nach ihren Worten waren bislang 189 Flüchtlinge (Stand 26. Oktober) unterzubringen, neun weitere wurden vom Kreis anvisiert. Zudem kamen 21 Menschen laut Rech im Rahmen der Familienzusammenführung in die Stadt, zwei Kinder sind zwischenzeitlich geboren worden, mit weiteren sieben Babies werde gerechnet. Aktuell habe die Stadt Wadern vier Flüchtlinge mehr als sie aufnehmen müsse.

In den vergangenen zwei Jahren seien 212 Flüchtlinge in der Stadt aufgenommen worden, 29 seien verzogen. 42 Wohnungen oder Häuser wurden angemietet, für elf weitere Mietverträge erfolgreich abgeschlossen, für weitere Objekte Verhandlungen geführt. "Seit im Juni die Anzahl der Flüchtlinge sprunghaft angestiegen ist, haben wir die Bemühungen um ausreichenden Wohnraum massiv und erfolgreich verstärkt, um eine Unterbringung in Hallen, Dorfgemeinschaftshäusern oder Hotels zu vermeiden", sagt Kuttler.

Zählte man in den Jahren 2013 und 2014 noch 34 Flüchtlinge , so sei deren Zahl in den vergangenen Monaten drastisch in die Höhe geschnellt. Im August dieses Jahres wurden laut Rathaus allein 33 Flüchtlinge gezählt, im September sogar 54. Die Stadtverwaltung geht aktuell davon aus, dass dieser Zuzug anhält oder sogar steigt - bedingt auch durch die vermehrte Familienzusammenführung , wie sie sagt.

Land erstattet Kosten

An Mietzahlungen wurden laut Kuttler im Haushalt 2015/2016 insgesamt 100 000 Euro angesetzt, bis 23. Oktober waren 188 503 Euro angeordnet, "tatsächlich gezahlt haben wir 131 729 Euro." 28 387 Euro waren laut Verwaltungschef und den Beamten allein im Oktober fällig - "Tendenz steigend", wie sie betonen.

Eine Erstattung der Kosten habe der Kreis in Aussicht gebracht. Für die Beschaffung von Hausrat seien im städtischen Haushalt 20 000 Euro einkalkuliert - angewiesen allerdings 98 360 Euro. Das Land werde diese Kosten erstatten und habe bislang 20 222 Euro gezahlt. Zugesichert habe das Land auch die Erstattung der Mietzahlungen, wenn Wohnungen vorübergehend leer stünden - etwa, wenn Flüchtlinge ausziehen und es zeitliche Verschiebungen bei einer neuen Überstellung gebe. Kuttler geht davon aus, dass die Kosten in voller Höhe von Kreis und Land bezahlt werden - abgesehen von Personalkosten und sonstigen Sachkosten.

Offene Frage

In welcher Höhe der städtische Haushalt belastet wird, vermag er noch nicht abzuschätzen. "Die Frage kann erst nach einer Abrechnung mit allen Stellen beantwortet werden." Sicher ist er sich: "Die Kreisumlage wird erhöht werden müssen, da sehr viele Kosten über das Kreissozialamt abgerechnet werden." Drei Mitarbeiter vom Fachbereich Bürgerdienste/Ordnungswesen und dessen Leiter Rech widmen sich laut Kuttler den Aufgaben - eine Vollzeit- und zwei Teilzeitkräfte.

Dazu gebe es Unterstützung aus anderen Fachbereichen aus dem Rathaus, und der Bau-Betriebshof sei massiv in die Einrichtung der Wohnungen und Häuser eingebunden. Zudem dankte der Verwaltungschef den vielen Ehrenamtlichen, die die Flüchtlinge unterstützen würden.

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