Anruferin sprach von „Kopfschuss" und "Knall" Großeinsatz bei Streit mit Großfamilie in Wadern-Nunkirchen

Saarbrücken/Wadern · Zahlreiche Einsatzkräfte der Polizei suchten die belgische Familie am Casino in Wadern-Nunkirchen auf.

  Ein Blaulicht leuchtet am auf dem Dach eines Polizeiwagens (Symbolfoto).

Ein Blaulicht leuchtet am auf dem Dach eines Polizeiwagens (Symbolfoto).

Foto: dpa/Friso Gentsch

Das Landespolizeipräsidium Saarbrücken teilte am späten Samstagabend, 15. August, mit, dass eine handgreifliche Auseinandersetzung zwischen zwei größeren Personengruppen in Wadern-Nunkirchen gemeldet wurde. Laut Polizei war das Geschehen bei der Notrufannahme nur schwer einzuschätzen. Die Anruferin hätte hektisch und wortreich den Sachverhalt geschildert. Im Hintergrund seien laute Stimmen zu hören gewesen, die Frau sprach demnach auch wörtlich von "Kopfschuss" und "Knall“.

Zahlreiche Einsatzkräfte der Polizei fuhren daraufhin zu dem angeblichen Tatort in Nunkirchen. Sie trafen dort aber nur noch Angehörige einer Großfamilie aus Belgien an, die auf der dortigen Freifläche seit mehreren Tagen campen.

Die Polizei teilte mit, dass von den angeblich fünf bis sechs "Angreifern" keiner niemand mehr vor Ort war.

Im Rahmen der Fahndung konnte die Polizei letztlich vier Personen unweit des Platzes ausfindig machen, auf die die Personenbeschreibung zutraf. Es handelte sich um drei Männer und eine Frau, im Alter zwischen 27 und 34 Jahren.

Da eine fremdenfeindliche Straftat zu diesem Zeitpunkt nicht ausgeschlossen werden konnte, übernahm laut Polizei die Abteilung für Staatsschutzdelikte des Landespolizeipräsidiums die Ermittlungen. Wie sich in zahlreichen Befragungen herausstellte, wurde das tagelange Camping der Großfamilie von einigen Anwohnern in Nunkirchen nicht gerne gesehen.

Ein Anwohner hätte sich deshalb bei den Mitgliedern der Großfamilie beschwert und nach einer Erlaubnis für das Campen gefragt. Auf die Antwort, den Platz von einem Berechtigten gemietet zu haben, soll der Anwohner gesagt haben, der "habe wohl einen Knall oder Kopfschuss".

Laut Polizei sei es zu einer lautstarken, aber nur verbal geführten Auseinandersetzung zwischen den Anwesenden gekommen.

Ein während des Streits angeblich zu hörendes Knallgeräusch konnte bislang von der Polizei nicht verifiziert werden. Hierzu lägen unterschiedliche Aussagen vor. Waffen oder gefährliche Gegenstände konnte die Polizei bei keiner der beteiligten Personen finden.

Die Ermittlungen wegen der Beleidigungen und Drohungen sowie des Knallgeräusches seien noch nicht abgeschlossen, teilte das Landespolizeipräsidium Saarbrücken mit.

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