Arbeitslosenzahlen Trotz Anstieg: Arbeitsmarkt erholt sich

Merzig-Wadern · Im Grünen Kreis ist die Arbeitslosigkeit im Dezember deutlich niedriger als vor einem Jahr. Das hat die Agentur für Arbeit mitgeteilt. Die Zahl der offenen Stellen liegt über Vorjahreswert.

) Die Arbeitslosigkeit im Landkreis Merzig-Wadern hat sich in den vergangenen vier Wochen saisonbedingt leicht erhöht. Mit 2341 lag sie um 62 über dem Novemberstand. Im Vergleich zum Vorjahr ist die Arbeitslosigkeit deutlich gesunken (minus 14,4 Prozent). Dies teilte die Agentur für Arbeit gestern in ihrem Monatsbericht mit. Neben der registrierten Arbeitslosigkeit galten 1170 Personen nicht als arbeitslos, weil sie Teilnehmer an einer Maßnahme der Arbeitsmarktpolitik oder in einem arbeitsmarktbedingten Sonderstatus waren. Im Jahresdurchschnitt 2017 waren 2574 Frauen und Männer arbeitslos, 15,2 Prozent weniger als 2016. Die Arbeitslosenquote lag bei 4,3 Prozent, das waren 0,8 Prozentpunkte weniger als vor einen Jahr.

„Der Arbeitsmarkt in der Region hat sich im abgelaufen Jahr in einer sehr stabilen Verfassung gezeigt“, sagt Jürgen Haßdenteufel, Leiter der Agentur für Arbeit Saarland. „Die gute Lage der Wirtschaft, und die damit verbundene steigende Nachfrage nach gut ausgebildetem Personal wird auch im Jahr 2018 den weiteren Abbau der Arbeitslosigkeit bewirken. Vor dem Hintergrund des demografischen Wandels tritt jetzt immer drängender zutage, welche Bedeutung das Thema Fachkräftesicherung für den Arbeitsmarkt hat“, betont Haßdenteufel. „Unser Hauptaugenmerk wird darauf liegen, durch gezielte Qualifizierung die Bedarfe der Firmen zu decken“.

Bei der Agentur für Arbeit ist die Zahl der Arbeitslosen im Dezember um 55 auf 955 gestiegen, das waren 6,3 Prozent mehr als vor einem Jahr. Im aktuellen Monat waren 555 Männer und 400 Frauen arbeitslos gemeldet. Gegenüber dem Vorjahr ist nur bei den Frauen ein Anstieg der Arbeitslosigkeit zu verzeichnen (plus 57). Bei den bei der Arbeitsagentur gemeldeten Jüngeren unter 25 Jahren ist die Arbeitslosigkeit konstant geblieben. Hier waren rund 100 Personen gemeldet, so viele wie im Dezember 2016. Die Zahl der Arbeitslosen in der Altersgruppe 50plus lag bei 435. Sie hat sich gegenüber dem Vorjahr jedoch deutlich erhöht (plus 49).

Die Arbeitslosigkeit beim Jobcenter des Landkreises Merzig-Wadern ist im Dezember geringfügig gestiegen (plus sieben auf 1386). Damit um sie deutlich unter dem Vorjahreswert (minus 24,6 Prozent). Im aktuellen Monat waren 630 Frauen und 755 Männer arbeitslos gemeldet. Sowohl bei den als auch bei den Männern ist die Arbeitslosigkeit gegenüber Dezember 2016 um rund ein Viertel gesunken. Die Zahl der arbeitslosen Jüngeren unter 25 Jahren lag im Dezember bei 85. Sie hat sich gegenüber dem Vorjahr halbiert. 442 von Arbeitslosigkeit Betroffene waren älter als 50 Jahre. Dies entspricht einem Anteil von 31,9 Prozent an allen Arbeitslosen. Ihre Zahl konnte gegenüber dem Vorjahr um 73 reduziert werden.

Weniger als die Hälfte der beim Jobcenter registrierten Arbeitslosen sind gleichzeitig auch langzeitarbeitslos, also bereits ein Jahr und länger registriert. Mit 647 Langzeitarbeitslosen beträgt ihr Anteil an allen Arbeitslosen 46,7 Prozent. Gegenüber dem Vorjahr ist dies ein Rückgang um 137. Beim Vergleich des Arbeitslosenbestandes mit dem Vorjahresmonat ist zu beachten, dass Menschen, die zeitgleich Arbeitslosengeld von Agentur und Jobcenter beziehen, seit Beginn dieses Jahres ausschließlich im Bereich der Arbeitslosenversicherung gezählt werden und nicht mehr im Bereich der Grundsicherung.

 62 Männer und Frauen mehr als im November waren im Dezember im Kreis Merzig-Wadern arbeitslos gemeldet. Doch der Anstieg ist saisonbedingt und war zu erwarten, so die Agentur für Arbeit.

62 Männer und Frauen mehr als im November waren im Dezember im Kreis Merzig-Wadern arbeitslos gemeldet. Doch der Anstieg ist saisonbedingt und war zu erwarten, so die Agentur für Arbeit.

Foto: dpa/Jens Büttner

 „Wie stark der Arbeitsmarkt durch die Arbeitsmarktpolitik entlastet wird, zeigt ein Blick auf die Unterbeschäftigung. Dort werden neben den Arbeitslosen auch die Personen aufgeführt, die an den Arbeitsmarkt mit einer Fördermaßnahme herangeführt werden müssen“, erläutert Haßdenteufel. „Vor allem im Bereich der Grundsicherung ergibt sich dadurch im Landkreis eine deutliche Entlastung.“ Die Unterbeschäftigung lag in Merzig-Wadern im Dezember mit 3510 Personen um 420 unter dem Vorjahresniveau. Unter den Unterbeschäftigten waren 2341 Menschen arbeitslos und 1170 galten nicht als arbeitslos, weil sie Teilnehmer an einer Maßnahme der Arbeitsmarktpolitik oder in einem arbeitsmarktbedingten Sonderstatus waren. Darunter befanden sich knapp 480 Personen in einer Fördermaßnahme für Flüchtlinge. Der Anteil der Arbeitslosen an der Unterbeschäftigung betrug 67 Prozent. Der Arbeitsmarkt wurde damit durch Maßnahmen der Arbeitsmarktpolitik um 33 Prozent entlastet.

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