Serie: Als das Geld fast nichts mehr wert war – Teil 8 Wie der Kreis Merzig zum Zankapfel wurde

Die Gegenwart und die frühen 20er-Jahre des vergangenen Jahrhunderts haben in währungs- und finanzpolitischer Hinsicht einiges gemeinsam. Denn damals wie heute kam es zu einer Entwertung des Geldes. Die SZ blickt auf die Hyperinflation der 1920er-Jahre und geht der Frage nach: Wiederholt sich die Geschichte?

 Dieses Foto zeigt Eisenbahnmitarbeiter und Reisende vor dem alten Lebacher Bahnhofsgebäude um 1900.

Dieses Foto zeigt Eisenbahnmitarbeiter und Reisende vor dem alten Lebacher Bahnhofsgebäude um 1900.

Foto: Sammlung Dieter Lorig

Bevor 1897 seinerzeit die Eisenbahnstrecke von Nonnweiler über Wadern, Primsweiler und Lebach ins Saarrevier beziehungsweise 1903 die Kleinbahn Merzig-Büschfeld fertiggestellt und dem Verkehr übergeben worden waren, war der Weg zur Arbeit vor allem für die Menschen aus dem Hochwald und den übrigen dünn besiedelten nördlichen Gebieten des heutigen Saarlandes zu den Gruben und Hütten mit heute kaum vorstellbaren Mühen verbunden. Erst samstags konnten die Männer wieder nach Hause zurückkehren und mussten montags in aller Herrgottsfrühe wieder zu ihren Arbeitsplätzen aufbrechen. „Hartfüßler“ wurden sie deswegen auch genannt. Daneben gab es auch noch die Bezeichnung „Hohwäller Knubbespaller“ für diejenigen, die neben ihrer eigentlichen Arbeit auf den Gruben und Hütten in ihrer Freizeit die Woche über Brennholz für begüterte Familien im Saargebiet an Ort und Stelle spalteten und sich so zu ihrem Lohn noch etwas hinzuverdienten.