„Geschichte der Seuchen in der Region“ - Teil 7 Kriegsjahre waren auch Pestjahre

Das Coronavirus hat das Leben vieler Menschen auf den Kopf gestellt. Doch Seuchen gehören schon seit grauer Vorzeit zur Geschichte der Menschen. In unserer neuen Serie werfen wir einen Blick auf die Geschichte der Seuchen, speziell in unserer Region.

 Das Bild stellt Walderfingen im Jahr 1630 dar. Es stammt von dem inzwischen verstorbenen Hobbymaler Vinzenz Kneip aus Saarlouis und wurde 1992 auf Basis der Forschungen des Historikers Theodor Liebertz gemalt. Es hängt im Historischen Museum in Wallerfangen.

Das Bild stellt Walderfingen im Jahr 1630 dar. Es stammt von dem inzwischen verstorbenen Hobbymaler Vinzenz Kneip aus Saarlouis und wurde 1992 auf Basis der Forschungen des Historikers Theodor Liebertz gemalt. Es hängt im Historischen Museum in Wallerfangen.

Foto: Markus Battard

Nicht nur in Wallerfangen bedrohten in jener Zeit in unserer Region Seuchen die Menschen. Auch Dr. Anton Jacob berichtet in seinem Aufsatz „Merziger Geschichte im 17. Jahrhundert“, dass in den Akten des Amtes Siersberg sich die Bemerkung findet, dass im Saargau die Vogteigerichtsverhöre nicht stattfinden konnten, weil eine ansteckende Krankheit ausgebrochen war. Man habe damals geglaubt, dass die Krankheiten durch „böse Luft“ verbreitet würden. Damit habe man nicht immer die Pest gemeint, sondern auch bösartige Grippe, Typhus, Pocken und andere Geißeln, denen die ärztliche Kunst oft ratlos gegenübergestanden habe. Man habe auch schon durch Isolierung und Absperrung der verseuchten Gebiete die Krankheiten zu bekämpfen versucht. So wurde 1619 ein Besseringer Einwohner mit zehn Gulden Strafe belegt, weil er das von einer Krankheit infizierte Merzig aufgesucht hatte, um dort Tuch und andere Waren zu kaufen. Eine Parallele zu den heutigen Maßnahmen zur Bekämpfung der Corona-Krise lässt sich unschwer erkennen.