SPD gewinnt Ortsratswahl haushoch

Gewinner der Ortsratswahl in dem Merziger Stadtteil Brotdorf ist die SPD mit ihrem Spitzenkandidaten Torsten Rehlinger. Die SPD kam auf 1293 Stimmen. Das sind 61,8 Prozent. Der unterlegene Kandidat der CDU, Dominik Bur, kam auf 790 Stimmen. Das sind 38,2 Prozent. Die Wahlbeteiligung lag bei 74,75 Prozent.Die Ortsratswahl in Brotdorf hatte wiederholt werden müssen, weil bei der Wahl am 7

Gewinner der Ortsratswahl in dem Merziger Stadtteil Brotdorf ist die SPD mit ihrem Spitzenkandidaten Torsten Rehlinger. Die SPD kam auf 1293 Stimmen. Das sind 61,8 Prozent. Der unterlegene Kandidat der CDU, Dominik Bur, kam auf 790 Stimmen. Das sind 38,2 Prozent. Die Wahlbeteiligung lag bei 74,75 Prozent.Die Ortsratswahl in Brotdorf hatte wiederholt werden müssen, weil bei der Wahl am 7. Juni Unregelmäßigkeiten festgestellt wurden. Die Rede ist von Manipulationen bei der Briefwahl bis hin zur Wahlfälschung. Die Staatsanwaltschaft ermittelt in diesem Zusammenhang gegen den früheren Ortsvorsteher Ernst Schrader (CDU). Die Kommunalaufsicht beim Innenministerium hat die Manipulationen und Fälschungen bestätigt. Demnach soll in einem Fall gegen den Willen eines Wählers dessen Wahlschein und Stimmzettel abgegeben worden sein. In sieben Fällen seien die Briefwahl-Unterlagen nicht den Wählern, sondern anderen Personen zugegangen. Diese hätten die Stimmabgabe vorgenommen. Die Wahl wurde für ungültig erklärt. Sie musste gestern wiederholt werden.Für die CDU kandidierte das frisch gebackene Merziger Stadtratsmitglied Dominik Bur. Auf dem Listenplatz eins der CDU stand am Sonntag immer noch Ernst Schrader, obwohl er nicht mehr kandidierte. Der Grund: Es muss mit der gleichen Liste gewählt werden wie am 7. Juni. So will es der Gesetzgeber. Auf einem Wahlflugblatt hatte sich CDU-Kandidat Bur ausdrücklich für die gute Arbeit von Ernst Schrader bedankt. Schrader selbst strahlte am Samstag an einem Werbestand der Brotdorfer CDU mit der Sonne um die Wette - als ob nichts geschehen wäre."Gespür für Demokratie"150 Meter weiter, am Werbestand der SPD, waren die Genossen rund um ihren Kandidaten Torsten Rehlinger in puncto Wahlbeteiligung eher skeptisch. Die Frage war: Sind die Brotdorfer wegen der Affäre um die Wahl vom 7. Juni verärgert oder nicht? Der Wahlausgang am Sonntagabend ist nach den Worten des Merziger SPD-Vorsitzenden Dieter Ernst Beweis für "ein feines Gespür für Demokratie seitens der Brotdorfer Bürger". Sie hätten der CDU eine Quittung gegeben, sagte Ernst. "Die Brotdorfer haben ein feines Gespür dafür, was machbar ist und was nicht." Der unterlegene Kandidat Dominik Bur meinte um 19.15 Uhr, er sei "tiefenentspannt". Ob er gewinnen könne? Es gebe keinen vergleichbaren Fall. Er habe gerade das Ergebnis aus dem Wahllokal Kindergarten Brotdorf gehört. Hoch gewinnen könne er nicht mehr. Er werde sich auf eine konstruktive Zusammenarbeit in den nächsten Jahren konzentrieren. Der Merziger CDU-Chef Bernd Seiwert hatte "befürchtet, dass sich die CDU bei der zweiten Wahl nicht mehr durchsetzen wird, nachdem das Zugpferd Schrader nicht mehr da ist". Es werde jetzt eine Zeit dauern, bis Normalität einkehre. Auch die Vorverurteilung von Schrader habe sich niedergeschlagen, obwohl nichts geklärt sei.

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