Serie „Klimawandel gestern, heute, morgen“ – Eine historische Betrachtung, Teil 6 Forscher zweifeln an neuer „Kleinen Eiszeit“

Der Klimawandel ist derzeit ein Thema, das viel diskutiert wird. Was aber sind natürliche Gründe für Klimaveränderungen, und welche sind von Menschen gemacht? Und gibt es wechselseitige Auswirkungen von Corona-Pandemie und Klimawandel? Ein Blick in die Geschichte soll diese Fragen beantworten.

 Wolken stellen ein Klimarätsel dar.

Wolken stellen ein Klimarätsel dar.

Foto: dpa/Annette Riedl

Als „Großes Minimum“ bezeichnen die Sonnenforscher eine Phase mit mehreren sehr schwachen Solarzyklen. Einen ähnlichen Aktivitätstiefpunkt, wie er jetzt bevorstehen könnte, hatte unser Zentralgestirn tatsächlich auch während der Kleinen Eiszeit von Anfang des 15. bis ins 19. Jahrhundert hinein erreicht. Zwei besonders eisige Abschnitte waren das Maunder-Minimum, das von 1645 bis 1715 anhielt, sowie das Dalton-Minimum von 1790 bis 1830. In einer Phase des Maunder-Minimums, die 30 Jahre währte, erschienen auf der Sonne nur 50 Flecken. Normal wären jedoch mehrere tausend gewesen. Zwischen 1672 und 1704 wurde sogar kein einziger Fleck beobachtet. Insgesamt zählten die damaligen Beobachter 3579 fleckenlose Tage in Folge. Die Sonnenflecken sind dabei ein Maß für die magnetische Aktivität der Sonne.