Nach Attacke auf Schiedsrichter Saar-Fußballverband geht gegen FC-Fitten-Urteil vor – Verein droht jetzt Rauswurf
Saarbrücken · Der Saarländische Fußballverband (SFV) legt Berufung gegen das Urteil der Spruchkammer gegen den 1. FC Fitten ein. Dabei ging es um Strafen nach einem Angriff auf einen Schiedsrichter. Nun prüft der SFV den Ausschluss des Vereins.
Der Vorstand des Saarländischen Fußballverbands (SFV) hat Berufung gegen Teile des Urteils gegen den 1. FC Fitten eingelegt. Zudem wird der Ausschluss des Vereins aus dem Verband geprüft. Ein entsprechendes Verfahren werde eingeleitet, heißt es auf der Homepage des SFV am Samstag, 1. Juli..
FC-Fitten-Spieler Spieler schlugen Schiedsrichter bewusstlos
Zum Hintergrund: Am 28. Mai wurde ein Kreisliga-Spiel des FC Fitten gegen die SG Leuktal in Merzig-Ballern abgebrochen, nachdem ein Schiedsrichter von Spielern des FC Fitten bewusstlos geschlagen worden war. Ein Fittener Spieler hatte dem Schiedsrichter auf die Brust geschlagen, ein anderer mit der Faust ins Gesicht, wodurch der Unparteiische für einige Sekunden benommen war.
SVE entscheidet Partie in Mönchengladbach für sich
Der Fall wurde am 21. Juni vor der Spruchkammer des SFV verhandelt. Neben Spielsperren für die betroffenen Fittener Kickker und einer Strafe von 500 Euro war der 1. FC Fitten dazu verurteilt worden, die ersten acht Pflichtspiele der Saison unter Beobachtung des SFV auszutragen. Ein Spieler wurde aus dem SFV ausgeschlossen.
SFV: „Niemand, der dem Fußballsport nachgeht, sollte um seine Gesundheit fürchten müssen“
Dem Vorstand des SFV ist das zu wenig: „Da wir eine besondere Verantwortung gegenüber unseren Vereinen, Schiedsrichtern und Ehrenamtlern haben, wird der Verbandsvorstand des SFV Berufung gegen das Urteil einlegen“, teilte Stephan Alt, Vizepräsident für gesellschaftliche Verantwortung beim SFV, auf der Homepage des Verbands mit. Denn das Urteil habe bei den Verantwortlichen des Spielbetriebs und bei den Vereinen der selben Liga, in der der FC Fitten aktiv ist, zu erhebliche Kritik und teilweise vollständigem Unverständnis geführt.
„Niemand, der dem Fußballsport nachgeht, sollte um seine Gesundheit fürchten müssen oder in einer durch Angst geprägten Umgebung ehrenamtlich tätig sein. Deshalb prüfen wir als Verbandsvorstand einen Ausschluss des 1. FC Fitten aus dem Verband“, heißt es weiter.
Zwei weitere Verfahren gegen 1. FC Fitten eingeleitet
Über den Fall solle das Verbandsgericht des SFV neu entscheiden, ein Termin stehe noch nicht fest. Außerdem habe der Vorstand zwei weitere Verfahren gegen den 1. FC Fitten eingeleitet. Dabei geht es um das Spiel gegen Reimsbach II vom 5. März. Nähere Angaben machte der Verband dazu nicht. Die Äußerungen des Vorsitzenden des FC Fitten in der Saarbrücker Zeitung prüfe der SFV ebenfalls.
In einem SZ-Artikel vom 24. Juni sagte Fittens Vorsitzender Sezgin Okatar:„Das mit den Schlägen gegen den Schiedsrichter wird sich nicht wiederholen. Der Schuldige wurde aus dem Verein geworfen. Allerdings bleibe ich bei meiner Behauptung, dass viele Schiedsrichter uns bewusst benachteiligen. Da ist es schwer, die Spieler ruhig zu halten.“
FC-Fitten-Chef wehrt sich gegen Stigma einer „Kloppertruppe“
Sein Verein werde das Urteil annehmen, Okatar findet: „Wir werden da in ein schlechtes Licht gerückt. Ich freue mich auf die Spiele, in denen wir unter Beobachtung stehen. Da können wir zeigen, dass wir keine Kloppertruppe sind.“
