Merzig-Wadern Rund 79 800 Bürger haben die Wahl

Merzig-Wadern · Bundestagswahl 2017: Die Zahl der Wahlberechtigten ist im Landkreis um etwa 1600 gesunken, die Zahl der Briefwähler gestiegen.

Das Kreuz mit der Wahl: Im Grünen Kreis haben an diesem Sonntag knapp 80 000 Bürger die Gelegenheit, über die neue Besetzung des Bundestags mit zu entscheiden.

Das Kreuz mit der Wahl: Im Grünen Kreis haben an diesem Sonntag knapp 80 000 Bürger die Gelegenheit, über die neue Besetzung des Bundestags mit zu entscheiden.

Foto: picture-alliance/ dpa/Friso Gentsch

Jetzt wird es spannend: Am Sonntag sind rund 61,5 Millionen Wahlberechtigte, so eine Schätzung des Statistischen Bundesamtes, aufgerufen, die zukünftige Besetzung des Bundestages neu zu bestimmen. Dafür sind deutschlandweit 299 Wahlkreise eingerichtet, in denen die Wählerinnen und Wähler an diesem  Sonntag in den Wahllokalen oder bereits vorab per Briefwahl ihre Stimme abgeben können. Vier dieser Wahlkreise befinden sich im Saarland. Der Landkreis Merzig-Wadern bildet zusammen mit dem Nachbar-Kreis Saarlouis den Wahlkreis 297. Insgesamt sind laut Kreisverwaltung in Saarlouis im Wahlkreis etwa 207 400 Männer und Frauen wahlberechtigt. Davon kommen knapp 79 800 aus dem Landkreis Merzig-Wadern, also knapp 38,5 Prozent. Gegenüber der Parlamentswahl vor vier Jahren sank die Zahl der Wahlberechtigten leicht um etwa 1600.

Die meisten Wahlberechtigten gibt es, was wenig überraschend ist, in der Kreisstadt Merzig, zugleich die einwohnerstärkste Kommune im Landkreis: Hier können fast 23 150 Menschen ihre Stimme abgeben, etwa 400 weniger als 2013. Mit deutlichem Abstand folgen drei Kommunen, die hinsichtlich der Zahl der Wahlberechtigten nahezu gleichauf liegen: Wadern (12 819), Losheim am See (12 814) und Beckingen (12 325). In allen drei Kommunen ist im Vergleich zur letzten Bundestagswahl die Anzahl der Wahlberechtigten um einige 100 zurückgegangen. Genau 9001 Wahlberechtigte nennt die Saarlouiser Kreisverwaltung für die Gemeinde Mettlach, auch das ein leichter Rückgang um etwa 130 Personen gegenüber 2013. Es folgt die Gemeinde Weiskirchen mit 5200 Wahlberechtigten, ein nur um rund 50 Personen niedrigerer Wert gegenüber 2013. Auch in Perl sank die Zahl der Wahlberechtigten: von 4691 vor vier Jahen auf jetzt 4541. Das ist zugleich der niedrigste Wert aller insgesamt 18 Kommunen innerhalb des Wahlkreises. Die meisten Wahlberechtigten gibt es nach den Zahlen des Landkreises Saarlouis in der Kreisstadt Saarlouis, wo rund 27 200 Menschen ihr Kreuzchen machen können.

Stets eine spannende Frage ist die nach der Wahlbeteiligung. Ein gewisses Indiz dafür, wie hoch oder niedrig diese ausfallen wird, ist die Zahl all jener, die per Briefwahl ihre Stimme abgeben möchten. Zur Bundestagswahl am Sonntag ist die Zahl der Menschen, die sich in Deutschland für Briefwahl entscheiden, so hoch wie nie. Doch wie ist der Trend im Kreis Merzig-Wadern? Die SZ hat in den Städten und Gemeinden nachgefragt, wie viele der Stimmberechtigten einen Wahlschein beantragt haben, der eine Briefwahl ermöglicht. Und es wird deutlich: Überall ist die Zahl der potenziellen Briefwähler gestiegen, mancherorts sogar deutlich.

„Wir haben die höchste Briefwahlbeteiligung aller Zeiten“, berichtet Berthold Bastian von der Gemeinde Perl. Bis Freitagmorgen hatten hier 840 Menschen einen Wahlschein beantragt, die Möglichkeit hierfür bestand noch bis in den Abend. Bei einer Gesamtzahl der Stimmberechtigten von 4541 beträgt der Anteil somit mindestens 18,5 Prozent. Ähnliche Werte gibt es in der Stadt Merzig: Hier haben nach Auskunft von Stephan Fandel 4204 von 23 150 Stimmberechtigten einen Wahlschein beantragt, das waren über 800 mehr als vor vier Jahren zum gleichen Zeitpunkt.

Etwas niedriger liegt der Anteil der Menschen, die einen Wahlschein beantragt haben und somit potenziell eine Briefwahl durchführen können, in Mettlach. 1560 von 9001 Wahlberechtigten haben sich laut einem Sprecher der Gemeinde für diese Art der Wahl entschieden. Er ist sich jedoch sicher: „Das wird immer mehr werden“ – nicht zuletzt wegen der Möglichkeit, den Wahlschein im Internet zu beantragen.

Jeweils um die 15 Prozent aller stimmberechtigten Menschen haben in Wadern, Losheim und Weiskirchen einen Wahlschein beantragt. In Wadern seien es 2030 von 12 819 Wahlberechtigten, in Losheim 1921 von 12 814 und in Weiskirchen 752 von 5200, wie die jeweiligen Wahlämter auf Anfrage der SZ mitteilten. Die Vergleichswerte von 2013, erfragt ebenfalls am Freitag vor der Wahl: Wadern 1470, Losheim am See 1532, Weiskirchen 703 – überall also ein Zuwachs.

Spitzenreiter beim Anteil beantragter Wahlscheine nach dem Stand von Freitagmorgen ist die Gemeinde Beckingen. Hier haben sich 2564 von 12 325 Menschen für die Beantragung eines Wahlscheins entschieden, erklärt Judith Weiß vom Gemeinde-Wahlamt – also mehr als ein Fünftel aller Wahlberechtigten. Gegenüber 2013 waren das über 600 Anträge mehr zum gleichen Zeitpunkt. Allerdings sind diese Zahlen von den zuletzt genannten Spitzenwerten auf Bundesebene, die sich zwischen 25 und 30 Prozent Anteil der Breifwähler bewegen, noch ein Stückchen entfernt.

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