Picobello im Kreis Merzig-Wadern Fleißige Helfer säubern Wiesen, Straßen und Plätze vom Müll

Merzig-Wadern · Viele Freiwillige haben bei der Aktion „Saarland Picobello“ am vergangenen Wochenende mitgeholfen. Teilweise haben sie dabei skurrile Funde gemacht – vom Kaugummiautomaten bis hin zu einer kompletten Mülldeponie.

Picobello im Kreis Merzig-Wadern: Fotos der Aktionen
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Picobello-Aktion im Kreis Merzig-Wadern

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Foto: Markus Dollwet

Matratzen, Altöl, alte Reifen und noch viel mehr: Am Wochenende haben fleißige Helfer im gesamten Saarland Müll und Unrat eingesammelt. Anlass war die 14. Auflage der Aktion „Saarland Picobello“ des EVS. Auch im Kreis Merzig-Wadern waren zahlreiche Freiwillige unterwegs, um die Hinterlassenschaften von Umweltsündern zu bergen. Einen der größten Funde hat dabei wohl die Gruppe der Grün-Alternativen Liste Losheim (GALL) gemacht: eine riesige vermüllte Fläche, die sich – so die Vermutung der GALL – „seit Monaten, wenn nicht Jahren“ in der Nähe eines großen Baumarktes gebildet hat. Die Helfer sammelten insgesamt zehn Säcke voll Abfall, Sperrmüll und alte Computer ein. Ihren Fund meldeten sie auch Bürgermeister und Ortsvorsteher. Die Gemeinde Losheim ist sich dem Problem an dieser Stelle bewusst, erklärt der Umweltbeauftragte Werner Ludwig auf SZ-Anfrage. Grund für den vielen Müll sei, dass der Platz von Lkw-Fahrern genutzt werde. Die Gemeinde plane nun, an der Stelle tätig zu werden.

Nicht nur in Losheim haben die Menschen aufgeräumt. Auf dem Bietzerberg rund um Harlingen, Menningen und Bietzen waren rund 40 Helfer unterwegs. Mit dabei waren die Feuerwehren Bietzen-Harlingen und Menningen mit ihren Jugendwehren und den Aktiven, Mitglieder der drei Ortsräte sowie einige freiwillige Helfer.

Helfer-Rekord bei Picobello in Faha

In Faha haben sich „so viele Helfer wie sicher noch nie“ an der Aktion „Saarland Picobello“ beteiligt, freut sich Ortsvorsteher Stefan Thielen (CDU). Die Zuwegungen nach Weiten, Kesslingen und Münzingen wurden vollständig von allem Unrat in den Straßengräben gereinigt. Neben der Jugendfeuerwehr, der Freiwilligen Feuerwehr und ihrem Förderverein, dem DRK Weiten-Faha, der Jugend der SpVgg Faha-Weiten und dem JUZ Foh kamen freiwillige Helfer aus dem Dorf dazu.

Über 90 Männer, Frauen und Kinder haben die Straßen, Plätze und Natur in Orscholz und Umgebung von Unrat befreit. Die Initiative ging aus von Ortsvorsteherkandidat Manuel Kerber und der CDU Orscholz. „Ich hätte nicht gedacht, dass wir so viel einsammeln“, sagte einer der jungen Mitstreiter bei der Reinigungsaktion. Er berichtet von einigen spektakulären Funden: „Wir haben sogar einen alten Kaugummiautomat und eine Matratze im Wald gefunden.“

Drei Altreifen und ein Kanister mit Altöl waren die schlimmsten Müllfunde, die Umweltfrevler bei Besseringen hinterlassen hatten. Der CDU-Ortsverband Besseringen war dort am Werk mit Handschuhen und Mülltüten sowie zwei Bollerwagen. In der Gruppe halfen auch sieben Kinder mit. „Gerade für Kinder und Jugendliche sollte es auch einen erzieherischen Effekt haben, den Müll von Umweltsündern wegzuräumen“, sagt der CDU-Vorsitzende Axel Ripplinger.

Auch in Wadern waren Helfer unterwegs: Der Fußweg nach Dagstuhl ist wieder picobello sauber, dank der Aufräumaktion der Waderner Grünen.

Polizei Wadern rät zur Meldung aller Müllsünder

 Jede Menge Müll haben die Helfer in Losheim gefunden.

Jede Menge Müll haben die Helfer in Losheim gefunden.

Foto: Joachim Selzer/GALL

Die Polizei in Wadern weist darauf hin, dass jegliche Müllablagerung verboten ist. „Es sind größtenteils Ordnungswidrigkeiten“, sagt ein Sprecher auf Anfrage der SZ. In manchen Fällen, zum Beispiel bei der Ablagerung von Asbest, könne es sich aber auch um einen Straftatbestand handeln. Wer Unrat an Stellen entdeckt, an denen er nicht hingehört, solle sich in jedem Fall an die Polizei wenden: „Wir sind gern bereit, tätig zu werden.“

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