Zwei Länder, eine Kläranlage

Besch. Der erste Spatenstich am heutigen Freitag, 15.30 Uhr, in Besch lässt Saarländer und Luxemburger noch enger zusammenrücken. Mit dem symbolischen Akt starten heute Nachmittag die Arbeiten zum Bau einer gemeinsamen Kläranlage für Nennig, Besch, Sehndorf, Perl und Oberperl und den Gemeinden Remich, Wellenstein und Schengen aus dem Großherzogtum

Besch. Der erste Spatenstich am heutigen Freitag, 15.30 Uhr, in Besch lässt Saarländer und Luxemburger noch enger zusammenrücken. Mit dem symbolischen Akt starten heute Nachmittag die Arbeiten zum Bau einer gemeinsamen Kläranlage für Nennig, Besch, Sehndorf, Perl und Oberperl und den Gemeinden Remich, Wellenstein und Schengen aus dem Großherzogtum. Bauherr ist der EVS. Geplant sind drei Bauabschnitte. Ziel sei, dass die Anlage 2009 ans Netz gehe, sagt Ralf Hasselbach, beim Verband zuständig für die Planung von Kläranlagen. Auf 11,5 Millionen Euro schätzt er die Kosten für dieses grenzüberschreitende Projekt, für das die Luxemburger eine Zuleitung unter der Mosel hindurch bauen. Das Gros der Summe, also rund 7,6 Millionen, würden die Luxemburger schultern. Das Ministerium des Innern und für Raumordnung habe bereits angekündigt, einen 90-prozentigen Zuschuss zu geben. Den Rest von 4,3 Millionen Euro übernehme der EVS. "Die moderne Kläranlage wird über eine Reinigungskapazität von 23000 Einwohnerwerten verfügen", ergänzt Ingenieur Hasselbach . "Davon entfallen rund 15200 auf die drei luxemburgischen Moseltal-Gemeinden und 7800 auf die saarländische Seite. Der Standort der Kläranlage liege zentral im Einzugsgebiet von Deutschland und Luxemburg, nördlich von Besch in einem ehemaligen Industriegebiet. "Um sicher zu stellen, dass auch bei Hochwasser keine unbehandelten Abwässer in die Mosel gelangen, wird das Gelände, auf dem die Kläranlage steht, angehoben", ergänzt Ralf Hasselbach. Damit sei ein reibungsloser Anlagenbetrieb mit Einhaltung der geforderten Ablaufwerte bis zu einem Wasserstand gewährleistet, der einem 200-jährlichen Hochwasser entspreche. Man sei also auf der sicheren Seite, ergänzt er. Stolz sei man beim EVS darauf, dass die Werte, die auf EU, Bundes, und Landesebene geforderten Werte nicht nur eingehalten, sogar weit unterschritten würden. Und noch eines werde gewährleistet: Von der Anlage gingen weder Geruchs- noch Lärmbelästigungen. Umfangreiche Vorkehrungen würden dafür sorgen. So seien die in der Kläranlage eingesetzten Aggregate in geschlossenen Gebäuden untergebracht beziehungsweise abgedeckt, ergänzt Hasselbach. Schließlich sollten Anwohner wie auch die Gäste des in der Nähe gelegenen Campingplatzes vor Lärm- und Geruchsbelästigungen geschützt werden.

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