Sinz Prinzenpaar fordert Kommunalreform für Besch und Sinz

Sinz · Als Zeremonienmeister Manuel die Prinzenpaare zum Einmarsch aufrief, stand das „Volk“ schon auf den Tischen, wofür Musiker Frank Morel zuvor gesorgt hatte. Die Stimmung war fast nicht mehr zu toppen, als Prinz Claude und Prinzessin Elke die Narrenschar begrüßten und bemerkten, dass der Bescher-Carneval-Club, für den sie in dieser Session „unterwegs“ sind, zum wiederholten Male auf „prinzliche Unterstützung“ aus Sinz angewiesen ist.

 Die Zinnsoldaten begeistern die Zuschauer.

Die Zinnsoldaten begeistern die Zuschauer.

Foto: Kurt Petry

Auch Kinderprinzessin Sofie, die die Narren mit Versen begrüßte, kommt aus dem Perler Ortsteil. Die Tollitäten haben nach ihren Worten beschlossen, Sinz und Besch zusammenzulegen und eine neue Gemeinde zu gründen. Einen Namen für die neue Kommune haben sie auch schon: Besin.

Mit den Perlern sei ja eh nichts Vernünftiges anzufangen. Auch die weiteren Pläne offenbarten sie ihren Zuhörern: Elke I. wolle das Amt für Integration der Luxemburger übernehmen und versuchen, den ansässigen Neubürgern mit den gelben Nummernschildern und den vielen Hunden die Gewohnheiten der Einheimischen diskret näher zu bringen. Prinz Claude I. besetze das Amt des Kultur- und Fremdenverkehrsleiter, um Besin weltweit touristisch voran zu bringen.

Als neuen Oberbürgermeister haben sich die Tolliäten Michael Fixemer, bisher Ortsvorsteher von Sinz, ausgeguckt, als seinen Stellvertreter und gleichzeitig zuständig für geschlossene Schulen, seinen Bescher Kollegen Herbert Weber. Das Prinzenpaar aus Nohn von den „Rutzen-Buhnen“, Prinz Mark und Prinzessin Maria, lauschten vergnügt den Ausführungen.

Die BCC-Prinzengarde begeisterte mit ihrem „Märchenpotpourri“, das die Narren in die Welt der Mythen und Märchen entführte. Neben dieser Augenweide wurden bei den Büttenreden und Sketchen die Lachmuskeln angestrengt. Aus dem rheinland-pfälzischen Beuren waren neun „Flugzeugpassagiere“ angereist, die von ihren Erlebnissen an Bord der Sinz-Airlines berichteten und Neuigkeiten aus der Bordzeitschrift „Sinzer Traatschblaat“ verrieten.

Ihre Erfahrungen bei Kaffeefahrten in Deutschland und Holland verriet eine Singgruppe. Diese „eingefleischte Reisegruppe“ fährt bei jedem Wetter – sogar bei Eis und Schnee, wie sie kundtat. Premiere hatte eine Trommelgruppe aus Oberleuken unter der Leitung des Senegalesen Max Bousso – ein fetziger Auftritt, der die Narren begeisterte. Wer sich nach der Pause etwas Ruhe gönnen wollte, sah sich gehörig getäuscht.

So sprang eine Reisebüroleiterin „fast aus der Hose“, als eine Kundin eine Minute vor Feierabend kam, um ein „Last-Minute-Schnäppchen“ zu ergattern. Mit dem Lied „Ich geh mit meiner Laterne“ berichtete eine Teilnehmerin des Laternenumzuges am Martinstag über ihre Erlebnisse und dem anschließenden Treiben im Bürgerhaus. Et Suss kam von großer Weltreise nach Hause und fand hier „Chaos“ vor. Ach wär sie doch nur in der Welt geblieben.

„Wieder einmal sind wir zu haben, wieder sind wir allein. Doch wer unsere verflossenen Männer wirklich kannte, weiß, das ist kein Grund zum traurig sein“, stellten die sechs singenden und trauernden Witwen fest. Die Begeisterung steigerte sich, als ein Sonderzug aus Köln im Sinzer Hauptbahnhof einlief und sich die Bandmitglieder aller Kölner Fastnachtsbands auf der Sinzer Narrenbühne ein Stelldichein gaben: die Kölsche-Hitparade der Sinzer Tanzmäuse, die sie mit Bravour präsentierten.

Der krönende Abschluss ist in jedem Jahr das Männerballett der Sinzer Spitzbuben – als Zinnsoldaten erwachten sie in ihrem Spielzeugladen. Trotz vorgerückter Stunde und „viel Schweiß auf der Männer Stirnen“ kamen sie um eine Zugabe nicht herum. Während der ganzen Sitzung forderte Kapellmeister Morel auf, zu schunkeln und mitzusingen.

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