"Was nichts kostet, ist auch nichts wert"

Perl. Schulbücher sind bekanntlich teuer. Eltern von Grundschülern an der Obermosel können ab dem kommenden Schuljahr für jeweils 40 Euro ein komplettes Paket für ihren Nachwuchs ausleihen. Die Gebühr soll nach Wunsch der CDU-Mehrheitsfraktion der Grundschule Dreiländereck zur freien Verfügung gestellt werden

 Schulbücher gibt es auch künftig nicht kostenfrei. Foto: SZ

Schulbücher gibt es auch künftig nicht kostenfrei. Foto: SZ

Perl. Schulbücher sind bekanntlich teuer. Eltern von Grundschülern an der Obermosel können ab dem kommenden Schuljahr für jeweils 40 Euro ein komplettes Paket für ihren Nachwuchs ausleihen. Die Gebühr soll nach Wunsch der CDU-Mehrheitsfraktion der Grundschule Dreiländereck zur freien Verfügung gestellt werden. Diese Entscheidung trafen die Christdemokraten in der Gemeinderatssitzung am Donnerstag - gegen die Stimmen von SPD und FDP. "Wir wollen doch in unsere Kinder investieren", sagte SPD-Fraktionschef Lothar Schreiner. Daher sei es doch nur konsequent, wenn die Gemeinde den kompletten Betrag übernehmen würde. Die Kosten seien erträglich, und diese Übernahme bedeute eine enorme Entlastung für die Familien, warb der Sozialdemokrat für seinen Vorschlag. "Eine komplette Schulbuchfreiheit können wir uns als Investition leisten." Über die Modalitäten müsse man sich noch unterhalten, ergänzte Schreiner. "Wir stimmen dem SPD-Antrag zu, allerdings wollen wir den Vorstoß etwas modifizieren", meinte FDP-Fraktionschefin Irene Keren. Die 40 Euro Gebühr sollte als Kaution einbehalten werden. "Wenn die Schulbücher gut erhalten zurückgegeben werden, sollten die 40 Euro den Eltern zurückerstattet werden", meinte die Freie Demokratin - ein Einwurf, dem Lothar Schreiner durchaus zustimmen könne, wie er meinte. "Was nichts kostet, ist nichts wert", lautete das Argument von CDU-Fraktionschef Manfred Stegmann gegen die vollständige Befreiung von Gebühren. Vielmehr sei das Geld wesentlich besser in der Schule aufgehoben - als Sonderfonds. Schließlich werde die Schule bilingual ausgebaut - da sei man froh über jeden Cent, um das ein oder andere anzuschaffen oder Seminare anzubieten. "Dafür ist der Förderverein da", warfen Schreiner und Keren ein. Ein kostenloser Schulbuchverleih komme dem schmalen Geldbeutel von so manchen Eltern entgegen, meinte auch Marion Banisch (SPD). Eltern sollten Verantwortung tragen, meinte Helga Martin, Leiterin der Schule Dreiländereck in Perl und Besch. Sie hatte Rederecht in der Sitzung erhalten. "Es ist gut, wenn bei dem Schulbücherverleihsystem Schule, Eltern und Gemeinde an einem Strang ziehen." Der Förderverein starte davon losgelöst Projekte. Mit dem Sonderfonds aus den Gebühren könnte zum Beispiel ein guter Mittagstisch für die Jungen und Mädchen organisiert werden, meinte sie.

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