Saisonstart Römische Villa Nennig legt wieder los

Nennig · Am kommenden Dienstag, 1. März, öffnet die Villa mit dem berühmten Mosaikboden zur neuen Saison.

 Der Mosaikfußboden ist das Zentrum der Römische Villa Nennig.

Der Mosaikfußboden ist das Zentrum der Römische Villa Nennig.

Foto: Thomas Reinhardt

Es ist eine kleine Reise wert. Am Dienstag, 1. März, startet die Römische Villa Nennig in die neue Saison. Sie zählt wegen ihres prachtvollen Mosaikbodens zu den bedeutendsten Beispielen römischer Kunst nördlich der Alpen und zu den wenigen, die heute noch am originalen Fundplatz zu besichtigen sind. Sie gehört zu den überregional herausragenden archäologischen Denkmälern des Saarlandes und zieht jedes Jahr staunende Besucher aus aller Welt an.

1852 entdeckte ein Landwirt das Stück eines Mosaiks aus bunten, leuchtenden Steinen mit der Darstellung eines Löwen. In Grabungen kam ein Mosaikteppich von 160 Quadratmeter Größe, zusammengesetzt aus über drei Millionen Steinchen, zum Vorschein, dessen Realismus und Detailreichtum die Betrachter bis heute beeindruckt. Dargestellt sind lebendige Szenen aus dem römischen Amphitheater: blutige Tierhatzen, Musikanten und Schaukämpfer. Das zentrale Bildfeld zeigt als Höhepunkt den Kampf zweier Gladiatoren.

Das herausragende Kunstwerk aus dem dritten Jahrhundert nach Christus schmückte einst als luxuriöses Ausstattungselement römischer Wohnkultur die Eingangshalle eines prunkvollen Gutshofs, der auch unter den Landvillen im Moselraum herausragte: 140 Meter Fassadenlänge, mehrere tausend Quadratmeter Wohn- und Nutzfläche, ergänzt durch einen Wandelgang und ein Badehaus mit Schwimmbecken. Ein Kurzfilm auf Deutsch, Englisch und Französisch gibt Auskunft über die Geschichte und Deutung der Villa und zeigt eine Rekonstruktion der Gesamtanlage.

Die Villa Nennig liegt, landschaftlich überaus reizvoll, im Dreiländereck. Seien es die zahlreichen römischen Relikte, die bezaubernden Weinberge oder die gute Gastronomie: Die Region hat einiges zu bieten. Schon die Römer schätzten das milde Klima und errichteten zahlreiche Villae rusticae, eine Mischung aus luxuriösem Landsitz und landwirtschaftlichem Gutsbetrieb. „Und es schmückten im Wechsel Paläste ein jedes Ufer“, so besingt auch der römische Dichter Ausonius die Wirkung des Moseltals in der Antike.

Vermutlich zur Anlage zugehörig liegt am Ortsausgang von Nennig der „Mahlknopf“, ein gewaltiger Grabhügel, der mit 44 Meter Durchmesser zu den größten Grabdenkmälern aus der römischen Epoche in Deutschland gehört.

In der Römischen Villa Nennig soll künftig ein vielseitiges Veranstaltungsprogramm angeboten werden, das derzeit konzipiert wird.

Öffnungszeiten: März, November: Täglich: 11 bis 16 Uhr, April bis Oktober: Täglich: 10 bis 18 Uhr; Eintrittspreise: 1,50 Euro / 1 Euro ermäßigt / 0,75 Euro Schüler.

 Das Schutzgebäude rund um den Mosaik-Fußboden der Römischen Villa Nennig wurde bereits 1864 errichtet. Es zählt damit zu den ältesten Museumsbauten Deutschlands.

Das Schutzgebäude rund um den Mosaik-Fußboden der Römischen Villa Nennig wurde bereits 1864 errichtet. Es zählt damit zu den ältesten Museumsbauten Deutschlands.

Foto: Nina Drokur

Kontakt: Römische Villa Nennig, Römerstraße 11, Tel. (0 68 66) 13 29.

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