Äppelfeschd auf dem Moselgau am 8. und 9. Oktober Wo der Apfel zwei Tage lang zum Erlebnis wird

Borg/Tettingen-Butzdorf · Beim Äppelfeschd im Dreiländereck dreht sich am kommenden Wochenende alles um die  Frucht, die für unsere Region typisch ist.

Äpfel stehen im Mittelpunkt des Festes am zweiten Oktober-Wochenende.

Äpfel stehen im Mittelpunkt des Festes am zweiten Oktober-Wochenende.

Foto: Lothar Beining

Diese Frucht steht in der Hitparade des Obstes bei den Deutschen ganz weit oben der Apfel. Vielfältig sind die Sorten, die in unserer Region geerntet werden: der saftig-knackige Jonagold oder die süßliche Rubinette. Saftig-säuerlich mundet die Rewena, leicht säuerlich der Topaz. Und der fruchtige Elstar konkurriert mit dem süßen Idared.

Seit 1997 huldigen die Obstbauern und Schnapsbrenner vom Perler Moselgau dem Star der Früchte – mit dem zweitägigen Äppelfeschd. Und wenn die Gastgeber aus Tettingen und Borg am zweiten Oktober-Wochenende ihre Scheunen und Keller öffnen, strömen viele Gäste aus nah und fern.

Am Samstag, 8. Oktober, und Sonntag, 9. Oktober, setzen die Gastgeber die Tradition fort – nach einer langen Wartezeit. „Wegen der Corona-Pandemie konnte das traditionsreiche Äppelfeschd an der saarländischen Obermosel zwei Jahre lang nur mit erheblichen Einschränkungen stattfinden“, schreiben die Verantwortlichen des Vereins „Viezstraße“, der das Fest auf die Beine gestellt hat. „Das soll nun ein Ende haben.“ Demnach öffnen die Scheunen, Probierstuben und Stände in Tettingen-Butzdorf und Borg am Samstag um die Mittagszeit. Mit einem Frühschoppen geht die 26. Auflage des Äppelfeschdes am Sonntag um 11 Uhr weiter. Um 14 Uhr begrüßt der Schirmherr, Perls Bürgermeister Ralf Uhlenbruch, in Borg die Gäste. Mit von der Partie sind die Merziger Viezkönigin Lea I. sowie zahlreiche weitere Majestäten und Ehrengäste aus der Region.

„Es war eine lange Durststrecke“, sagen die Verantwortlichen der Viezstraße. „Wegen der Corona-Pandemie konnte das traditionsreiche Äppelfeschd an der saarländischen Obermosel zwei Jahre lang nur mit erheblichen Einschränkungen stattfinden. Das soll nun ein Ende haben.“

An den beiden Tagen soll sich alles um den Apfel drehen, eine magische Frucht sowie ein Sinnbild für Macht und Erotik. „Adam konnte Eva und dem Apfel nicht widerstehen, die Folgen sind bekannt“, lautet ein Beispiel. „Die griechische Göttin Eris warf den Zankapfel und entfesselte damit den Trojanischen Krieg. Der Reichsapfel des Heiligen römischen Reiches symbolisierte den Erdball in der Hand des Kaisers und war damit unübersehbares Sinnbild der Weltherrschaft.“

Bei der Veranstaltung machen die Gastgeber laut Pressemitteilung den Apfel in vielen Variationen erlebbar. „Verkostet werden kann er als Frucht, als Saft, Viez, Apfel-Wein, -Sekt. -Schnaps und -Likör; als Kuchen, Marmelade oder Äppelschmier, einem Brotaufstrich.“ Auch Deftiges steht demnach auf dem Speiseplan – die ortstypischen „Treipen“, die gebratene Blutwurst, oder gekochtes Rindfleisch mit Remouladensauce; was als moselfränkisches Feiertagsessen: gilt. Die Verkaufsstände in den Betrieben und der Bauernmarkt in Borg bieten Obst und Gemüse, vor allem Äpfel, Viez, Schnäpse und Liköre, Honig, Schinken, Käse und selbst gemachte Marmelade an. An den beiden Tagen gibt es Gelegenheit, sich bei den Obstbauern oder auf dem Bauernmarkt in Borg mit Äpfeln, Kartoffeln und anderen Produkten einzudecken, beim Apfelsaft-Pressen oder Korbflechten dabei zu sein und den Tag in einer der Scheunen bei Livemusik ausklingen zu lassen – genauso wie bei der Premiere des Festes 1997. In dem Jahr, in dem der Verein „Viezstraße“ als Träger der selbigen ins Leben gerufen wurde, ließen die Verantwortlichen das erste Fest steigen. Treibende Kraft waren über Jahre die frühere Landtagsabgeordnete Irmtraut Engeldinger und ihr Ehemann Alois. 2017 wurde sie zur Ehrenvorsitzenden ernannt. Zum Nachfolger wurde Wolfgang Schmitt gewählt.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort