Fußball-Verbandsliga 400 Kilometer für vier Tore

Kreis Merzig-Wadern · Marvin Schillo vom SV Wahlen-Niederlosheim hatte eine lange Anfahrt zum Spiel gegen den SSC Schaffhausen. Doch es hat sich gelohnt, denn Schillo schnürte einen Viererpack. Das Derby zwischen Perl-Besch und Reimsbach endet 2:2.

  Torschütze Sven Schmitz (rechts) feiert seinen Treffer zum 1:1-Ausgleich, Perl-Beschs Kapitän Christoph Gendera kommt zum Mitjubeln. Schmitz schien am Toreschießen Gefallen gefunden zu haben. Auch der Treffer zum 2:2-Ausgleich ging auf sein Konto. 

Torschütze Sven Schmitz (rechts) feiert seinen Treffer zum 1:1-Ausgleich, Perl-Beschs Kapitän Christoph Gendera kommt zum Mitjubeln. Schmitz schien am Toreschießen Gefallen gefunden zu haben. Auch der Treffer zum 2:2-Ausgleich ging auf sein Konto. 

Foto: Oliver Altmaier

Am Sonntag noch hatte Philipp Hirtreiter, der Trainer des Fußball-Verbandsligisten SV Wahlen-Niederlosheim, mit seiner Mannschaft gehadert, weil sie gegen den FSV Hemmersdorf nach indiskutabler Leistung mit 3:5 verloren hatte. Dass seine Jungs es besser können, zeigten sie drei Tage später im Spiel gegen den SSC Schaffhausen, das sie am Mittwochabend mit 6:3 gewannen.

Der Tabellenachte Schaffhausen war zwar spielerisch besser, doch die Aggressivität in den Zweikämpfen – eine Wahlen-Niederlosheimer Stärke – war wieder zu spüren. In der achten Minute sorgte Marcel Poruba mit dem 1:0 für Jubel, der sich steigerte, als Dennis Müller in der 18. Minute auf 2:0 erhöhte. Danach verkürzten die Gäste durch Nicolas Engelhardt in der 31. Minute auf 1:2. Doch kurz vor der Pause stellte Marvin Schillo den alten Abstand wieder her und traf zum 3:1 (42. Minute).

 Marvin Schillo war am Mittwoch in Wahlen mit vier Treffern der Mann des Abends.  Foto: MS

Marvin Schillo war am Mittwoch in Wahlen mit vier Treffern der Mann des Abends. Foto: MS

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Dass Schillo überhaupt spielte, ist eine tolle Geschichte. Der Polizist nahm eine 400 Kilometer lange Anfahrt auf sich, um seiner Mannschaft zu helfen. Die Strapazen lohnten sich. Denn für den 23-Jährigen sollte es noch besser kommen: In der 74., 77. und 90. Minute legte er noch drei Tore nach und sorgte somit fast im Alleingang dafür, dass die Hoffnung auf den Klassenverbleib weiter lebt. „Nach der Kritik zuletzt kommt nun ein großes Lob. Das war die Elf, die ich kenne“, meinte Hirtreiter, dessen Mannschaft trotz des Sieges auf Rang 15 bleibt.

Viel Lob gab es auch für die SG Perl-Besch im Spiel gegen den 1. FC Reimsbach, das 2:2 endete. „Es war ein engagierter Auftritt unserer Jungs. Reimsbach hatte personelle Probleme, wir haben es gut gemacht“, sagte der SG-Vorsitzende Christian Hemkgen zufrieden. Doch zuerst legte sich seine Stirn in Falten, denn nach vier Minuten war Emrah Avan zur Stelle und schoss die Gäste in Führung. Nach der Pause wurde es dann wild. Direkt nach Wiederanpfiff war Sven Schmitz mit seinem 16. Saisontor zum 1:1 erfolgreich, ehe Bartek Kreft nach einem Konter Reimsbach in der 68. Minute mit dem 2:1 wieder in Führung schoss. Doch postwendend kam Perl-Beschs Antwort: Schmitz war zur Stelle und traf wenige Sekunden nach dem 1:2 zum 2:2-Ausgleich. „Wir hatten ein Chancenplus und hätten gewinnen können“, fand Hemkgen, dessen Mannschaft Tabellenvierter bleibt. Reimsbach steht nun auf Rang drei, weil der SC Reisbach mit dem 4:2-Sieg gegen die SF Rehlinggen-Fremersdorf vorbeizog.

Einen wichtigen Sieg fuhr die SG Wadrill-Sitzerath mit dem 2:0 gegen Schlusslicht SV Gersweiler ein. Auf tiefem Rasen entwickelte sich kein Augenschmaus für die Fans. „Doch das war nicht anders zu erwarten. In unserer Lage zählen Punkte. Schön spielen können wir später“, sagte Rafael Weber vom Spielausschuss der SG. Nach 32 Minuten war es Aaron Barth, der zum 1:0 traf. Jannik Lauer erhöhte sieben Minuten später. Gegen Mitte der zweiten Halbzeit kam Gersweiler auf. „Da hatten wir Glück, dass das Anschlusstor nicht fiel“, meinte Weber. Der Sieg lässt die SG auf Rang zehn klettern.

Nach vier Niederlagen in Serie konnte der FC Brotdorf gegen die SG Großrosseln-St. Nikolaus beim 3:1-Heimsieg durchschnaufen. Doch zuerst musste er einem Rückstand hinterherlaufen. Nach einem Brotdorfer Eckball konterten die Gäste  und gingen durch Michael Eiloffs Tor  in Führung. „Da haben wir ganz schlecht verteidigt“, war Spielertrainer Pascal Schuler sauer. Nach einer halben Stunde hellte sich seine Miene auf, denn Bleon Mustafa konnte zum 1:1 ausgleichen. Nach 66 Minuten musste Gäste-Spieler Michael Burger mit Gelb-Rot vom Platz. Eine Sache, die die Brotdorfer schnell nutzten: Erneut war es Mustafa, der zum 2:1 einschoss (71.).

Vier Minuten vor Schluss holten sich die Gäste einen zweiten Platzverweis ab: Marc Schneider durfte zum Duschen. Danach sorgte Kilian Danda in der 90. Minute für den 3:1-Endstand. In der Tabelle machte Brotdorf durch den Sieg einen Sprung von Platz 13 auf Rang acht.

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