Pannenmeiler hinter der Grenze Tressel kritisiert geplanten Weiterbetrieb von Cattenom

Perl/Saarbrücken · Der Landesvorsitzende des Saar-Grünen, Markus Tressel, hat Kritik an den Plänen des französischen Energiekonzerns Edf geübt, das Kernkraftwerk Cattenom, kurz hinter der Landesgrenze bei Perl gelegen, noch  bis mindestens 2035 weiter zu betreiben.

Medienberichten zufolge soll der Atommeiler mindestens weitere 16 Jahre in Betrieb bleiben. „Nachdem Frankreich in Fessenheim gezeigt hat, dass Atomkraftwerke auch wirklich abgeschaltet werden können, soll das Saarland weiterhin in unmittelbarer Nachbarschaft zum überalterten und störanfälligen Atommeiler Cattenom auf eine Abschaltung warten“, heißt es in einer Erklärung des Grünen-Landeschefs.

Tressel fordert sowohl die Bundes- als auch die Landesregierung auf, auf eine ebenso rasche Abschaltung Cattenoms wie im Fall des AKW Fessenheim zu drängen. Tressel: „Das AKW Fessenheim wird nächstes Jahr nach insgesamt 42 Jahren in Betrieb vom Netz gehen. Bei einer Abschaltung des AKW Cattenom im Jahr 2035 wäre dieser Pannenmeiler insgesamt fast 50 Jahre in Betrieb.“ Der Grund dafür liege auf der Hand: „Der Gewinn des Kraftwerks wird allen Pannen, Störfällen und Schwächen zum Trotz deutlich höher eingestuft, als die Sicherheit und Gesundheit der saarländischen Bürger.“

Es sei kein Zeichen von grenzüberschreitender Freundschaft, diese Laufzeitverlängerung inklusive Neuausstattung des Atomkraftwerkes mit neuen Brennstäben ohne Einbeziehung der Anrainerstaaten und der Öffentlichkeit durchzuziehen. Dabei sollte gerade das Saarland mit Wirtschaftsminister Peter Altmaier, Außenminister Heiko Maas und der CDU-Bundesvorsitzenden Annegret Kramp-Karrenbauer ausreichend politisches Gewicht zur Verfügung haben, um gemeinsam mit der saarländischen GroKo die zeitnahe Abschaltung von Cattenom einzufordern und zur Realität werden zu lassen. Tressel: „Wir fordern eine deutlich frühere Abschaltung, da diese aus wirtschaftlichen Gründen wohl nicht erfolgen wird, muss in jedem Fall ein Betrieb über das kommende Jahrzehnt hinaus verhindert werden.“

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