Trassem Ignorante Autofahrer belasten die Ortsdurchfahrt von Trassem

Trassem · In einer gemeinsamen Presseerklärung haben die Verbandsgemeinde Saarburg und die Polizei-Inspektion Saarburg an alle Autofahrer appelliert, im Zuge der aktuellen Sperrung der Ortsdurchfahrt von Trassem die offiziellen Umleitungen zu benutzen.

 Viele Menschen ignorieren die Umleitung.

Viele Menschen ignorieren die Umleitung.

Foto: dpa/Angelika Warmuth

Seit knapp einem Jahr besteht die Vollsperrung, die offizielle Umleitung erfolgt weitläufig über die Ortschaften Meurich, Portz, Merzkirchen (Landstraße 132) und Kahren (Kreisstraße 121) (die SZ berichtete). Trassem wird von der B 407 durchquert, diese Strecke nutzen insbesondere Autofahrer, die aus dem Raum Perl/Orscholz nach Saarburg gelangen wollen.

Allerdings wird auf genau dieser B 407 in Trassem nun gebaut – und das sorgt für Probleme. „Aufgrund größerer Straßenbauarbeiten ist derzeit die Ortsdurchfahrt Trassem zwar für den Durchgangsverkehr gesperrt, wird aber zum Ärger mancher Anlieger immer wieder von Auto- und Lkw-Fahrern genutzt, um die etwas längere offizielle Umleitung zu umgehen“, heißt es in der Erklärung. Das Problem sei, dass die Sperrung für den Anliegerverkehr freigegeben ist. „Nicht jeder der Fahrzeugführer hat jedoch auch ein Anliegen in Trassem“, heben Verbandsgemeinde und Polizei hervor. Viele ignorierten indes die bestehende Beschilderung und nutzen die Ortsdurchfahrt als Abkürzung von und nach Saarburg. Bei den betroffenen Anliegern führt dies zu Unmut über dieses Verhalten der Verkehrsteilnehmer.

Einen besonders problematischen Umstand erwähnt die Erklärung explizit: „Viele Auto- und Lkw-Fahrer benutzen hierfür die Kirchstraße. Dies ist besonders gefährlich, weil sich hier der Kindergarten befindet und die Straße als Ortsstraße sehr eng und nicht für den Durchgangsverkehr ausgebaut ist.“ Die Polizei hat nach eigenem Bekunden des Öfteren die Durchfahrt in Trassem kontrolliert, ohne dass der Verkehr dadurch spürbar abgenommen hat. Bei Verkehrsbeobachtungen und -kontrollen habe die Polizei festgestellt, dass viele Autofahrer die aufgestellten Verkehrszeichen offensichtlich nur als „bessere Empfehlung“ wahrnehmen und keine Verpflichtung sehen, sich daran zu halten.

„Es ist festzustellen, dass diese Situation überwiegend auf die mangelnde Bereitschaft der Verkehrsteilnehmer zurückzuführen ist, bestehende Regelungen zu akzeptieren“, halten Verbandsgemeinde und Polizei-Inspektion fest. Stephan Wagner, Verkehrssicherheitsberater der Polizei Saarburg, sagt: „Mit welcher Ignoranz an den Verbots-Schildern vorbeigefahren wird, ist schon erschreckend.“ Die Polizei kündigt in der Erklärung weitere Kontrollen an und weist ausdrücklich darauf hin, „dass vorsätzliche Verstöße gegen das Durchfahrtsverbot mit einem zunächst doppelten Bußgeld belegt werden“.

Offensichtlich greifen einige der betroffenen Anlieger in Trassem mittlerweile zur Selbsthilfe, wie eine Schilderung der Verkehrssituation im Baustellenbereich aus Sicht des Ordnungsamtes der Verbandsgemeinde Saarburg-Kell verdeutlicht. Darin heißt es: „Bei der hiesigen örtlichen Ordnungsbehörde wird vermehrt Beschwerde darüber geführt, dass in der Kirchstraße durch das Abstellen von Autos am rechten Fahrbahnrand die Durchfahrt anderer Verkehrsteilnehmer erschwert wird.“ Aus gegebenem Anlass wird seitens der hiesigen örtlichen Ordnungsbehörde darauf hingewiesen, dass grundsätzlich am rechten Fahrbahnrand geparkt werden darf. Dies setzt allerdings voraus, dass die Restfahrbahnbreite mindestens drei Meter betragen muss. Gemäß Straßenverkehrsordnung sei das Halten an engen und an unübersichtlichen Straßenstellen unzulässig. Es sei außerdem unzulässig, auf dem Gehweg zu parken.

„Wir möchten auch darauf hinweisen, dass das Parken vor Absperrungen/Absperrschranken verboten ist, unter anderem weil dadurch Verkehrszeichen verdeckt werden. Des Weiteren wird darauf hingewiesen, dass Rettungszufahrten nicht zugeparkt werden dürfen“, betont das Ordnungsamt. Im Notfall müsse gewährleistet sein, dass diese für Rettungseinsätze auch für Großfahrzeuge jederzeit befahrbar bleiben. „Wir weisen darauf hin, dass in Zukunft die vorgenannten Verstöße verstärkt kontrolliert und auch geahndet werden.“

Da die Baustelle noch mindestens anderthalb Jahre bestehen bleiben werde, bleibt der gemeinsame Appell an alle Verkehrsteilnehmer, die bestehenden Verkehrsvorschriften einzuhalten.

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