Spielen auf dem Schulhof verboten

Perl · Um Nachbarn vor Sachbeschädigung durch Steine und Bälle zu schützen, hat Perls Bürgermeister den Schulhof der Grundschule vorerst geschlossen. Wenn ein Zaun gebaut ist, soll er wieder geöffnet werden.

 Ein Schild verwehrt Unbefugten Ballspiele auf dem Schulhof in Perl. Foto: Philipp Anton

Ein Schild verwehrt Unbefugten Ballspiele auf dem Schulhof in Perl. Foto: Philipp Anton

Foto: Philipp Anton

"Der neue Schulhof der Grundschule Dreiländereck ist nicht öffentlich zugänglich." Ein Spielverbot für den Schulhof? Für Kopfschütteln sorgte diese Überschrift eines Beitrags im Perler Amtsblatt "Mosella", den Bürgermeister Bruno Schmitt unterzeichnet hat, bei vielen Eltern. Es regt sich Unmut in der Moselgemeinde. Alles nur ein Missverständnis und eine unglückliche Formulierung in den Augen des Verwaltungschefs: "Es laufen noch bauliche Maßnahmen auf dem Gelände. Hinzu kommen mehrere Sachbeschädigungen auf umliegenden Privatgrundstücken", sagte Schmitt auf Anfrage unserer Zeitung. Daher sei eine Schließung für den Hausherrn, also ihn, unumgänglich gewesen. Seine Erklärung für das Nutzungsverbot: "Das Problem waren nicht die Bälle, die auf den Nachbargrundstücken landeten. Mit Steinen wurde auf die benachbarten Gewächshäuser geworfen. Das ist Sachbeschädigung !" Außerdem sei an einer Gartentür das Schloss zerstört worden. Auch die Bälle im Garten störten manche Nachbarn : "Ein Anwohner gibt ständig welche bei uns ab", erzählt Schmitt. Zunehmend wütende Anwohner und zahlreiche Beschwerden waren die Folge. Eine Schlichtung sei nicht möglich gewesen, da die Täter unbekannt blieben. Bernhard Werding, dessen Gewächshäuser beschädigt wurden, sagt dagegen: "Die Steine flogen in der Pause, außerhalb der Schulzeiten hatten wir noch keine Problem." Schulleiterin Helga Martin kann den "einmaligen Vorfall" erklären: "An dem Tag wurde der neue Hof erstmals benutzt. Die Lehrer konnten damit nicht rechnen." Gleichzeitig versichert sie: "Danach kam das nicht mehr vor." Das Verbot soll jedoch nicht dauerhaft gelten. Hinter dem Spielfeld wird demnächst ein fünf Meter hoher Zaun errichtet, der Bälle von den fremden Grundstücken fern halten soll. Zudem soll an die übrigen Grundstückgrenzen ein etwa zwei Meter hoher Zaun hochgezogen werden. "Danach ist der Schulhof wieder frei begehbar", versichert der Bürgermeister - allerdings mit ehrenamtlicher Aufsicht. Der Wunsch der Schulleiterin: "Es muss miteinander gesprochen werden. Deshalb wäre es sinnvoll, alle Beteiligten an einen Tisch zu bringen."

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