Schmucker Ort auf den Moselterrassen"Unser Traum ist die Neugestaltung unseres Dorfplatzes"

Zum SZ-Fototermin sind zum Treffpunkt unterhalb der Kirche in Sinz zahlreiche Menschen geströmt. Alle wollen mit aufs Bild, auch die Jungen und Mädchen der Jugendfeuerwehr, die schon ungeduldig auf ihren anschließenden Übungseinsatz warten. Der 384 Einwohner zählende Ort ist landwirtschaftlich geprägt

Zum SZ-Fototermin sind zum Treffpunkt unterhalb der Kirche in Sinz zahlreiche Menschen geströmt. Alle wollen mit aufs Bild, auch die Jungen und Mädchen der Jugendfeuerwehr, die schon ungeduldig auf ihren anschließenden Übungseinsatz warten. Der 384 Einwohner zählende Ort ist landwirtschaftlich geprägt. Die Ländereien von zwei Haupterwerbslandwirten und weiteren sechs größeren landwirtschaftlichen Nebenerwerblern prägen das Bild rund um den beschaulichen Ort. "Im Gegensatz zu früher ist die Landwirtschaft stark auf dem Rückmarsch", meint Ortsvorsteher Michael Fixemer. Allerdings sei die Bevölkerung in den letzten Jahren sprunghaft angewachsen. 217 deutschen Einwohnern stünden mittlerweile 167 ausländische Mitbürger gegenüber. "Man sieht an diesen Zahlen, wie sich unsere Dorfbevölkerung entwickelt hat", betont Fixemer.Drei größere Vereine seien die wichtigsten sportlichen und kulturellen Stützen, zählt Fixemer auf. Da seien zum einen die Fußballfreunde Sinz, die sich als Sportverein um vielerlei Organisatorisches im Dorf kümmern. "Maßgeblich organisieren sie die Kirmes, unsere Fastnachtsveranstaltung und stellen das weit über die Region hinaus bekannte Männerballett", unterstreicht Fixemer. Ebenso rege sei der Reit- und Fahrverein mit seinen großen Turnieren und nicht zuletzt die örtliche Feuerwehr. "Sie erfüllt nicht nur ihre normalen Aufgaben, sondern unterhält auch eine überaus starke Jugendfeuerwehr mit 19 Kindern", stellt der Ortsvorsteher fest. Dass acht Mädchen in der Jugendwehr aktiv seien, wertet er als besonders gutes Zeichen. Fußball werde auf Liga-Niveau in Sinz nicht mehr gespielt. "Unsere Fußballfreunde betätigen sich seit Jahren nur noch als Freizeitmannschaft", sagt Fixemer. Man sei stolz auf die Wandergruppe und viele begeisterte Läufer. Herausragende Arbeit bescheinigt der Ortsvorsteher ebenfalls der Turnergruppe, die sich in der letzten Zeit sehr gut entwickelt habe. "Sportlich sind wir gut dabei", lässt Fixemer wissen. Mit dem Maibaumsetzen habe man eine in Sinz fast vergessene Tradition wieder aufleben lassen.

Mit dem Museumsbunker habe Sinz ein interessantes Ausstellungsstück. Ortsrat und Fußballfreunde haben begonnen, einen Wanderweg auf Sinzer Terrain anzulegen. "Der hat zwar nicht den Anspruch, ein Premiumweg zu werden", meint Fixemer. Aber den Gästen aus Nah und Fern dürfte es Freude bereiten, hier in schöner Landschaft zu wandern. Gastronomisch sei man mit zwei gut funktionierenden Bewirtungs- und Übernachtungsbetrieben bestückt. Geschäfte gebe es hingegen keine mehr. "Der Sinzer Bevölkerung bietet jeweils ein fahrender Metzger, Bäcker, Getränkevertrieb und Lebensmittelhändler die Dinge des täglichen Bedarfs. Den größeren Einkauf erledigt man in Perl oder Orscholz." Dabei findet der Ortsvorsteher, dass die Busverbindungen nach Orscholz infolge des Saar-Lux-Busses wesentlich verbesswert wurden. "Aber mit öffentlichen Verkehrsmitteln nach Perl zu kommen, ist immer noch ein großes Problem", beklagt Fixemer.

Sinz. Michael Fixemer (37) hat Elektrotechnik studiert und arbeitet als Ingenieur bei der Deutschen Bahn im Bereich der Leit- und Sicherungstechnik. Durch Zufall sei er in die Kommunalpolitik gekommen. Man hat sich oft über Missstände unterhalten und dabei habe er zu hören bekommen "Dann mach es doch anders." Er gehöre zu denen, die nicht nur meckern, sondern auch Hand anlegen wollen, meint Fixemer. Daher sei ihm die Wahl, in die Politik einzutreten, leicht gefallen. Wenn man etwas verändern wolle, müsse man mit entscheiden dürfen. "Beim Heringsessen hat man mich überzeugt", erzählt der Ortsvorsteher. Seit 2009 sei er politisch aktiv und gleichzeitig mit dem Amt betraut. "Vorher habe ich in dieser Richtung überhaupt nichts gemacht", gesteht Fixemer. Sehr am Herzen liegt ihm der Ausbau des Bürgerhauses und die Erweiterung des Feuerwehr-Gerätehauses. "Wir müssen bessere Räumlichkeiten für unsere Jugendbetreuung bekommen", fordert er. Auch brauche man dort vernünftige Sozialräume, getrennt für Männer und Frauen. Eine Verbesserung des öffentlichen Nahverkehrs in Richtung Perl wäre nach seinen Vorstellungen unbedingt vonnöten. "Unser Traum ist aber die Neugestaltung unseres Dorfplatzes in der Dorfmitte", wünscht sich der Ortsvorsteher. owaFoto: Norbert Wagner

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Der Ursprung des Ortes Sinz geht auf römische und fränkische Besiedlungen zurück. Rechte und Gerichtsbarkeit der Abtei St. Matthias im 17. und 18. Jahrhundert sind nachgewiesen.

Im Zweiten Weltkrieg wurde Sinz nahezu völlig zerstört und später unter großen Opfern wieder aufgebaut. Heute präsentiert es sich als schmucker Ort in schöner Lage auf den Moselterrassen mit einem 1997 fertiggestellten Bürgerhaus. Mit hohem persönlichem Einsatz wurde die ehemalige Schule umgebaut; es beherbergt auch die Feuerwehr. Die katholische Pfarrkirche St. Dionysius wurde ebenfalls nach dem Zweiten Weltkrieg neu errichtet.

Quelle: Gemeinde Perl

Auf einen Blick

Das Ortsfoto aus der SZ-Aktion gibt es zum Herunterladen unter der Adresse www.sztipp.de/dorffoto, Preis: 0,99 Euro. Abzüge können Sie nur schriftlich bestellen: SZ, Im Wertchen 7, 66663 Merzig, per E-Mail: redmzg@sz-sb.de (Preis: ein Euro). red

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