Regensburger Domspatzen in Besch

Besch · Gleich zwei Knabenchöre geben an diesem Samstag in der Pfarrkirche St. Magaretha in Besch ein vielversprechendes Konzert. Neben den 2010 gegründeten Trierer Domsingknaben treten auch die traditionsreichen Regensburger Domspatzen auf.

 Die Regensburger Domspatzen blicken auf eine über 1000-jährige Tradition zurück. Foto: Domspatzen

Die Regensburger Domspatzen blicken auf eine über 1000-jährige Tradition zurück. Foto: Domspatzen

Foto: Domspatzen

Zwei Knabenchöre verwandeln die Bescher Pfarrkirche St. Margaretha an diesem Samstag, 18. April, 18 Uhr, in ein Konzerthaus. Neben den Trierer Domsingknaben treten am Abend auch die weltberühmten Regensburger Domspatzen auf - beide Chöre versprechen unter dem Titel "Cantate Domini" ein einzigartiges Konzerterlebnis.

Schaut man jedoch auf die Geschichte der Gesangsgruppen, könnten sie unterschiedlicher nicht sein: die Trierer Domsingknaben, bestehend aus etwa 60 Jungen und jungen Männern, gegründet und geleitet von Domkapellmeister Thomas Kiefer, feiern sie in diesem Jahr gerade erst ihren fünften Geburtstag. Hingegen blicken die berühmten Regensburger Domspatzen als einer der ältesten Knabenchöre der Welt auf eine mehr als 1000 Jahre lange Tradition und genießen international hohes Ansehen. Für das Konzert in Besch reisen sie extra mit 55 Sängern aus dem Regensburger Domspatzen-Internat an. Karl-Heinz Liebl leitet die Gruppe - einer von zwei Nachwuchschören der Schule. Bei ihrem Konzert "Cantate Domini", einer Reise durch vier Jahrhunderte Chormusik, werden die Jungen von Ulrich Krupp an der Orgel begleitet.

Tradition und große Namen

 Die Trierer Domsingknaben. Foto: Domsingknaben

Die Trierer Domsingknaben. Foto: Domsingknaben

Foto: Domsingknaben

Mit einer Jubiläumswoche und großen Konzerten im Regensburger Dom feierten die Domspatzen 1976 ihr 1000-jähriges Bestehen. Bereits seit 975 existiert die Domschule und damit verbunden der Knabenchor - in Deutschland einzigartig. Schon kurz nach ihrer Gründung machte sich die Schule einen Namen als renommierte Bildungsstätte. Die Voraussetzungen für das heutige hohe Niveau der Gruppe schuf Domkapellmeister Theobald Schrems, der von 1924 bis 1963 in Regensburg wirkte. Ein Jahr später übernahm kein geringerer als der Bruder von Papst Benedikt, Georg Ratzinger , die Leitung des Chores. Ratzinger festigte den guten Ruf der Spatzen und verschaffte ihnen durch Auftritte in der ganzen Welt internationalen Ruhm und Anerkennung.

Der Leiter des Nachwuchschores Karl-Heinz Liebl war selbst Schüler am Musikgymnasium der Regensburger Domspatzen und studierte an musikalischen und pädagogischen Hochschulen in München und Regensburg. Er ist seit 1981 hauptamtlicher Chorleiter und Stimmbildner bei den Regensburger Domspatzen . Neben seiner Haupttätigkeit als kirchenmusikalischer Chorleiter führte er die Domspatzen mehrmals auf Tourneen durch Deutschland und nach Ostasien.

Domkapellmeister Thomas Kiefer kennt die Bescher Kirche gut. Denn dort war der gebürtige Perler in seiner Jugend als Organist und Chorleiter tätig. Nach seinem Kirchenmusik-Studium an der Hochschule für Musik Saar in Saarbrücken, zog es ihn für zwei Jahre an die Königliche Musikhochschule in Stockholm. Aus Schweden zurück, gewann er 2004 den Internationalen Wettbewerb für junge Chordirigenten in Wien. Anschließend ging er als Domkantor nach Trier. Zwar ist der Trierer Dom die älteste Kathedrale Deutschlands, dennoch bilden die im Sommer 2010 neugegründeten Trierer Domsingknaben zurzeit einen der jüngsten Knabenchöre an deutschen Domkirchen. Dennoch knüpfen sie an eine alte Trierer Tradition an: Vom Mittelalter bis ins Jahr 1942 gab es nämlich einen Knabenchor an der Bischofskirche. Der noch junge Chor unternahm bereits Reisen nach Kanada, Spanien und Österreich.

Bei freiem Eintritt wird am Ausgang um Spenden für das Konzert gebeten.

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