Ralf Uhlenbruch beerbt Bruno Schmitt

Perl · Ralf Uhlenbruch ist neuer Verwaltungschef der Gemeinde Perl. Der CDU-Bewerber brachte es auf 2002 Stimmen, für den Kandidaten der SPD, Michael Fixemer, votierten 1622 Wähler – für Uhlenbruch ein Vorsprung von 380 Stimmen.

 Der unterlegene SPD-Kandidat Michael Fixemer (links) gratuliert Ralf Uhlenbruch zum Wahlsieg.

Der unterlegene SPD-Kandidat Michael Fixemer (links) gratuliert Ralf Uhlenbruch zum Wahlsieg.

Ralf Uhlenbruch (CDU ) wird neuer Bürgermeister von Perl . Der 42-jährige Diplom-Rechtspfleger gewann gestern die Direktwahl des Verwaltungschefs in der Weingemeinde mit 55,2 Prozent. Sein SPD-Kontrahent Michael Fixemer (39) kam nur auf 44,8 Prozent. Die Wahlbeteiligung lag mit 54,5 Prozent deutlich unter jener der letzten Bürgermeisterwahl 2007 (71,4 Prozent). Uhlenbruch wird am 1. November die Nachfolge von SPD-Rathauschef Bruno Schmitt antreten, der in Ruhestand geht.

Schon früh zeichnete sich am Sonntagabend nach Schließung der Wahllokale der Erfolg für den CDU-Kandidaten ab. Uhlenbruch hatte in fast allen der 14 Wahlbezirke die Nase vorn, Fixemer bekam nur in seinem Heimatort Sinz, wo er auch Ortsvorsteher ist, sowie in Besch mehr Stimmen als der CDU-Kandidat. Erwartungsgemäß konnte Uhlenbruch in seinem Heimatort Tettingen-Butzdorf ein sehr starkes Ergebnis einfahren, kam dort auf 78,3 Prozent der Stimmen. Entscheidend war aber, dass der CDU-Kandidat in den einwohnerstarken Ortsteilen Perl und Nennig die Nase vorn hatte und in Besch nur vier Stimmen hinter seinem Konkurrenten lag.

Während die Stimmen in den Ortsteilen nach einer knappen halben Stunde ausgezählt waren, zog sich die Auswertung der Briefwahlstimmen bis etwa 19.15 Uhr hin. Doch schon vorher hatte Uhlenbruch einen klaren Vorsprung von 385 Stimmen. Diesen konnte Fixemer auch durch ein gutes Briefwahlergebnis nicht mehr aufholen. Schon vor Auszählung der Briefwahlstimmen gratulierte Fixemer im Rathaus seinem Kontrahenten. Dieser bedankte sich für den fairen und sachlichen Wahlkampf.

Uhlenbruch sagte, er freue sich, dass das Engagement, dass er und seine Mitstreiter von der CDU Perl in die Wahl gesteckt hätten, von den Wählern honoriert worden sei. "Wir haben nun einen klaren Auftrag, die Politik in Perl voranzubringen", sagte Uhlenbruch mit Blick auf die Tatsache, dass er künftig mit einer absoluten CDU-Mehrheit im Gemeinderat die Amtsgeschäfte leiten kann. Laut Uhlenbruch sind die Hausbesuche, die er bereits seit Jahresbeginn in der Gemeinde unternommen hat, ein wichtiger Faktor für den Erfolg.

Fixemer erklärte: "Dieses Ergebnis akzeptiere ich ohne Wenn und Aber. Ich habe die Wähler nicht überzeugt, Ralf Uhlenbruch ist dies gelungen." Fixemer räumte ein, dass er ein solch klares Votum nicht erwartet habe. Dennoch respektiere er dies: "Wenn ich nicht verlieren könnte, dann hätte ich niemals hier antreten dürfen." Nur etwas mehr als die Hälfte der knapp 6800 Wahlberechtigten waren gestern zur Wahl gegangen.In den großen Ortsteilen Perl , Nennig blieb sie mit rund 37 Prozent klar unterm Durchschnitt. Die stärkste Wahlbeteiligung hatten die Heimatorte der Kandidaten mit 67 respektive 68 Prozent.

Meinung:

Ein eindeutigesVotum

 Der künftige Perler Bürgermeister Ralf Uhlenbruch im Zwiegespräch mit SPD-Wirtschaftsministerin Anke Rehlinger. Fotos: r. Ruppenthal

Der künftige Perler Bürgermeister Ralf Uhlenbruch im Zwiegespräch mit SPD-Wirtschaftsministerin Anke Rehlinger. Fotos: r. Ruppenthal

Von SZ-RedakteurWolf Porz

Unverständnis bei den Sozialdemokraten, überschwänglicher Jubel bei den Christdemokraten: In Perl hat das Wahlvolk gestern ein eindeutiges Votum gesprochen. CDU-Kandidat Ralf Uhlenbruch wird im Herbst Bürgermeister der Obermoselgemeinde. Beide Kandidaten hätten Amtsinhaber Bruno Schmitt auf dem Chefsessel beerben können. Aber dessen Direktwahl ist der Perler Erdrutschsieg der CDU von gestern geschuldet: Dass Schmitt damals gewählt worden war, hatte weniger mit ihm, sondern mehr mit dem damaligen Zustand der Perler CDU zu tun.

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