Perl Perfektes Miteinander zweier Bildungssysteme

Perl · Das Schengen-Lyzeum in Perl beging sein zehnjähriges Bestehen mit einer Podiumsrunde und großherzoglichem Besuch.

 Volker Staudt, Schulleiter des deutsch-luxemburgischen Schengen-Lyzeums (2. v.r.), empfing bei der „Séance académique“ anlässlich des zehnjährigen Bestehens der Schule den luxemburgischen Erbgroßherzog  Guillaume (3.v.r.) und seine Ehefrau, Erbgroßherzogin Stephanie (4. v.r.).

Volker Staudt, Schulleiter des deutsch-luxemburgischen Schengen-Lyzeums (2. v.r.), empfing bei der „Séance académique“ anlässlich des zehnjährigen Bestehens der Schule den luxemburgischen Erbgroßherzog  Guillaume (3.v.r.) und seine Ehefrau, Erbgroßherzogin Stephanie (4. v.r.).

Foto: Ruppenthal

Zwei Länder – eine Schule: Vielfalt als Chance! Seit zehn Jahren qualifiziert das deutsch-luxemburgische Schengen-Lyzeum in Perl durch die Verbindung von Elementen der Bildungssysteme beider Nachbarländer zum Leben und Arbeiten in einem interkulturell geprägten Europa – das mit einem überaus engagierten bi-nationalen Lehrerteam, 60 aus Deutschland, 59 aus Luxemburg mit den Schulleitern Volker Staudt und Marion Zenner an der Spitze. Der saarländische Bildungsminister Ulrich Commerçon spricht über die binationale Schule von „einer besonderen Erfolgsgeschichte, auf die alle stolz sein können“.

Jetzt hat das Deutsch-Luxemburgische Schengen-Lyzeum sein zehnjähriges Bestehen auf ganz besondere Weise mit einer „Séance Académique“ gefeiert: Das Thema war dabei die „Bildung und Ausbildung in der Großregion“. Zahlreiche renommierte Gäste von diesseits und jenseits der Landesgrenzen gaben sich dabei die Ehre, an der Spitze die königlichen Hoheiten, der luxemburgische Erbgroßherzog Guillaume und seine Gemahlin, Erbgroßherzogin Stéphanie. Schulleiter Volker Staudt wertete in seiner Grußansprache das deutsch-luxemburgische Schengen-Lyzeum als sichtbaren Ausdruck des Zukunftsbildes 2020 der Großregion und Symbol für die hervorragende Zusammenarbeit zwischen dem Saarland und Luxemburg.

„Wir als Deutsch-Luxemburgisches Schengen-Lyzeum Perl verwirklichen die Vision der ersten grenzüberschreitenden Schule, getragen durch die Zusammenarbeit von Deutschland und Luxemburg. Wir vermitteln Bildungsinhalte beider Länder und integrieren die Vorteile beider Systeme“, heißt es in den schriftlich fixierten Leitzielen der Schule. Und weiter: „Wir befähigen unsere Schülerinnen und Schüler durch gelebte Mehrsprachigkeit zur interkulturellen Offenheit. Wir erleben die bereichernde Vielfalt unserer Kulturen im schulischen Alltag, geprägt durch eine multinationale Schüler- und Lehrerschaft. Wir unterstützen und begleiten unsere Schülerinnen und Schüler auf dem Weg zur beruflichen Entfaltung, insbesondere auf europäischer Ebene.“

Dass dieser Weg erfolgreich war, zeigt nach den Worten von Schulleiter Volker Staudt allein schon die diesjährige Abiturdurchschnittsnote. Das Schengen-Lyzeum liegt nach seinen Worten hier um gut eine halbe Note besser als die restlichen saarländischen Schulen. Und noch nie hat ein Schüler oder eine Schülerin das Schengen-Lyzeum ohne Abschluss verlassen, führte Staudt weiter aus.

Dank Mehrsprachigkeit, Interkulturalität und guter Vorbereitung der Jugendlichen auf den Arbeitsmarkt in der Großregion kommt das Schengen-Lyzeum auch in den Genuss finanzieller Förderungen der Europäischen Union über deren Interreg-Programme und andere Fördertöpfe.

Das saarländische Bildungsminister Ulrich Commerçon lobte das Schengen-Lyzeum als europäisches Vorzeigeprojekt und empfiehlt es seinen deutschen Amtskollegen in den Bundesländern gerne zur Nachahmung. Zusammen mit seiner früheren luxemburgischen Amtskollegin Mady Delvaux-Stehres würdigte er aber auch die Leistung von Schulleitung und Lehrerteam im Rahmen dieser Erfolgsgeschichte.

Im weiteren Verlauf des Abends diskutierte der Saar-Minister zusammen mit dem aktuellen luxemburgischen Bildungsminister Claude Meisch, dem Ministerpräsidenten der deutschsprachigen Gemeinschaft Belgien, Rachel Zirovnik vom Regionalrat Moselle, und Landrätin Daniela Schlegel-Friedrich (der Landkreis ist Träger der Schule) unter der Leitung von SR-Chefredakteur Norbert Klein über die Chancen und Möglichkeiten von Bildung und Ausbildung in der Großregion heute.

 Über Bildung und Ausbildung in der Großregion diskutierten die früheren Kultusminister (von links) Marc Fischbach, Professor Diether Breitenbach, Moderator Norbert Klein, Mady Delvaux-Stehres und Jürgen Schreier.

Über Bildung und Ausbildung in der Großregion diskutierten die früheren Kultusminister (von links) Marc Fischbach, Professor Diether Breitenbach, Moderator Norbert Klein, Mady Delvaux-Stehres und Jürgen Schreier.

Foto: Ruppenthal

In einer weiteren Diskussionsrunde sprachen die früheren Bildungsminister des Saarlandes und Luxemburgs Professor Diether Breitenbach, Jürgen Schreier, Marc Fischbach und Mady Delvaux-Stehres über Bildung und Ausbildung in der Großregion in der Vergangenheit. Einen umfassenden Rückblick auf die vergangenen zehn Jahre mit seiner spannenden und erfolgreichen Vorwärtsentwicklung des europäischen Vorzeigeprojektes bietet die eigens für dieses Jubiläum gestaltete, 260 Seiten starke Chronik, die jeder Besucher als Geschenk mit auf den Heimweg bekam. Musikalisch umrahmt wurde die „Séance Académique“ vom Chor und dem Orchester des Schengen-Lyzeums.

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