Nur zum Duschen nach Hause

Perl. Die Erzieherinnen des katholischen Kindergartens in Perl hatten sich für die Kinder schon lange eine solche Möglichkeit gewünscht und standen den Pfadfindern natürlich gerne hilfreich zur Seite. So kann Johannes von der Perler Aktionsgruppe erklären, was in drei Tagen zu gestalten war: "Ein Raum, in dem Kinder Sinneserfahrungen machen und ruhig werden können"

Perl. Die Erzieherinnen des katholischen Kindergartens in Perl hatten sich für die Kinder schon lange eine solche Möglichkeit gewünscht und standen den Pfadfindern natürlich gerne hilfreich zur Seite. So kann Johannes von der Perler Aktionsgruppe erklären, was in drei Tagen zu gestalten war: "Ein Raum, in dem Kinder Sinneserfahrungen machen und ruhig werden können". Meditativ sollte der Raum sein, mit vielen Möglichkeiten von Sinneserfahrungen, Licht, Stoffe, Spiegel, Langkörper. Ruhe finden Johannes: "Hier sollen Kinder über meditative Eindrücke zur Ruhe finden". Dazu aber musste zunächst noch der bisherige Abstellraum ausgemistet werden. Das hat Thomas am meisten Spaß gemacht. Vor allem das alte Mobiliar auseinander zu nehmen. Dann ging es an die Planung: ein neuer Anstrich musste her, eine zweite Fußbodenebene, die Beleuchtung musste geändert werden. Spiegelfolie wurde gebraucht. Woher nehmen? Schnell war ein Spender gefunden und das Material wurde besorgt. Eine wichtige Erfahrung der jungen Leute bei ihrem Einsatz war die Hilfsbereitschaft der Mitbürger. Johannes erzählt begeistert von dem Entgegenkommen vieler Menschen in Perl, die der Gruppe ihre Arbeit ermöglichten. Das ging von gespendetem Essen bis zu den Holzbalken für das Podest. Caroline: "Das Essen war super. Alle gastronomischen Betriebe haben uns verköstigt. Während die einen aus der Gruppe noch am Streichen der Wände waren, besorgten andere Holz, Schrauben und Fußbodenpaletten für die zweite Ebene. Andere hatten sich Schnitte für Sitzgelegenheiten besorgt und für kleine Vorhänge. Dazu eine Nähmaschine und Stoffe. Es galt gut miteinander zu arbeiten und möglichst auch gleichzeitig an verschiedenen Aufgaben." Denn Die Zeit drängte. Nur 72-Stunden für die Aufgabe. Aber die sichtbaren Fortschritte ließen Johannes, Caroline, Thomas Carlo und die vielen anderen der Deutschen Pfadfinderschaft Sankt Georg (DPSG) in Perl zuversichtlich sein. Um keine Zeit verlieren und vor allem auch um die Gemeinschaft zu stärken hatten sich alle in der Turnhalle einquartiert. So konnte man nach der Arbeit noch zusammensitzen, spielen oder singen. Es musste schnell gehen "Nur zum Duschen sind wir nach Hause", sagt Johannes. Zum Schluss musste alles doch noch sehr schnell gehen. Aber rechtzeitig zur Eröffnung und Einweihung mit Bürgermeister Bruno Schmitt und Pfarrer Uwe Janssen leuchtet die ehemalige Abstellkammer in frischen Farben, ein Märchenschleier hing von der Decke, kleine Spiegelflächen reflektierten das Licht, Kissen luden zum Sitzen oder Liegen ein, Stoffe machten den Raum gemütlich. Die 17 Pfadfinder waren zufrieden mit ihrem Werk. Ebenso der Pfarrer. Der sprach zur Eröffnung von "unglaublichem Engagement" und dass man sich gar nicht vorstellen könne, was für ein wunderschöner Ort der Ruhe hier entstanden ist, den sich alle unbedingt mal ansehen müssten.Die Gemeinde könne stolz auf ihre Jugendlichen sein, lobte Bürgermeister Schmitt das Werk und vor allem die jungen Leute. Große Freude auch bei den Erzieherinnen, die von dem neuen Snoezelraum für die anvertrauten Kinder begeistert Besitz ergriffen. redwww.saarbruecker-zeitung.de/72-stunden-aktion

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