Neues Domizil für Bescher Wehr und Bürger

Besch · Neues Bürgerhaus und Feuerwehrgerätehaus für Besch: Dafür hat der Perler Gemeinderat den Weg frei gemacht – bei drei Enthaltungen.

Grünes Licht für den Bau eines Bürgerhauses und eines Feuerwehrgerätehauses hat der Perler Gemeinderat in seiner Sitzung am Dienstag gegeben. Bei drei Enthaltungen stimmten die Ratsmitglieder dem Vorschlag der Verwaltung zu, beide Gebäude an der Stelle hochzuziehen, an der in der Bescher Franziskusstraße die Grundschule steht. Eine Frage trieb SPD-Fraktionschef Michael Fixmer um: Sind die Abriss der Grundschule und die beiden Neubauten nach dem Schulordnungsgesetz rechtens? "Aus Sicht der Verwaltung ja", antwortete Bürgermeister Ralf Uhlenbruch. Dem Bildungsministerium sei das geplante Projekt mitgeteilt worden. Fixemer reichte diese Aussage nicht, er mahnte Rechtssicherheit an und wollte seine Forderung im Protokoll vermerkt haben. "Aus Sicht der Verwaltung gibt es keine Probleme", konterte der Verwaltungschef. Auch den Grundsatzbeschluss, den die Fraktionen zu beiden Projekten nach Worten von Uhlenbruch fällen, geht dem Haus von Bildungsminister Ulrich Commerçon zu. Die Bedenken aus dem Rat, dass die Zuwegung zum Parkplatz nicht gesichert ist, zerstreute der Verwaltungschef. "Sie ist gesichert. Es ist nur noch die Frage, wie wir sie über das Gelände führen - ob mehr rechts oder mehr links." Nachdem Michael Fixemer eine Sitzungsunterbrechung beantragt hatte, rief Beschs Ortsvorsteher Herbert Weber den Ratsmitgliedern zu: "Kommt irgendwann mal zu Potte. Sonst steht Besch ohne etwas da", forderte er mit Blick auf die geschlossene Grundschule auf, die beiden Gebäuden weichen soll. Nach der Zustimmung wollte Karl-Heinz Raczek (Grüne) mit Blick auf mögliche weitere Ausweisungen von Neubaugebieten wissen: Hat die Gemeinde ein Gelände, auf dem sie eine neue Schule bauen kann, falls die Grundschule wegen des Zuzuges von jungen Familien zu klein wird? - eine Frage, die Uhlenbruch mit Ja beantwortete.

Bereits in der November-Sitzung hatte Architekt Daniel Moske vom Büro Schooff und Moske den Mitgliedern die Pläne von beiden Projekten vorgestellt. Das Feuerwehrgerätehaus soll zur Straße hin hochgezogen werden - unter anderem mit Jugendraum, Schulungsraum, Werkstatt und einer Garage, die laut Moske für drei Einsatzfahrzeuge ausgelegt sein wird. Der Vorplatz soll nach seiner Darstellung freibleiben, um den Einsatzkräften bei Alarm freie Fahrt zu garantieren. Die speziell ausgewiesenen zwölf Parkplätze für die Feuerwehrleute sollen parallel zu dem Vorplatz ausgewiesen werden. Die Steigung zum Bürgerhaus, die bislang existiert, wird nach Worten des Architekten eingeebnet, so dass der Treffpunkt später barrierefrei ist. Ein überdachtes Foyer ist nach seinem Bekunden angedacht, ein kleiner Saal, 70 Quadratmeter groß, der unterteilbar ist, und ein großer Saal mit 230 Quadratmetern. Dazu zählt er eine Küche, Abstellmöglichkeiten, zwei Kellerräume, eine Toilettenanlage, einen Putzraum und einen Keller, in dem die Technik untergebracht werden kann, auf. Für Feuerwehrgerätehaus wie für das Bürgerhaus sieht er Flachdächer vor. Beide Gebäude seien getrennt voneinander, nicht einmal eine Verbindungstür soll es geben. Separat davon die Umkleiden für den SV Besch: Dafür wird nach Worten von Moske ein Gebäude am benachbarten Sportplatz gebaut. Kosten für Bürgerhaus, Feuerwehrgerätehaus und die Umkleiden schätzt er auf rund 2,7 Millionen Euro.

Nach den Worten von Bürgermeister Ralf Uhlenbruch können die Perler für diese drei Projekte auf Zuschüsse bauen. Das hätten Gespräche mit den Ministerien in Saarbrücken ergeben. "Für das Feuergerätehaus können wir mit etwa 60 Prozent rechnen, für das Bürgerhaus mit rund 50 Prozent und für die Umkleiden mit etwa 30 Prozent", sagte der Verwaltungschef.

Zum Thema:

Streitfrage: Neubau oder Aufstockung? Ein Bürgerhaus für Besch neu bauen oder das Feuerwehrgerätehaus aufstocken? - eine Frage, über die in der Gemeinde Perl gestritten wurde. Der damalige Bürgermeister Bruno Schmitt plädierte für eine Aufstockung und stellte die Pläne in einer Bürgerversammlung im Sommer 2012 vor. Dagegen warb die Bescher CDU für einen Neubau. Als Baugrundstück schlug sie den Spielplatz an der Grundschule vor. Auch sie präsentierte ihre Pläne 2012 in einer Bürgerversammlung. Die Feuerwehrleute müssen sich mit einer Übergangslösung abfinden. Weil ihr Gerätehaus marode ist, sind sie seit 2014 in einer Firmenhalle im Gewerbegebiet untergebracht.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort