Applaus von Naturschützern „Meilenstein für den Naturschutz“

Münzingen/Lebach · NABU Saarland begrüßt Urteil des Oberverwaltungsgericht zum Schutzgebiet Renglischberg.

 Auch um seinen Schutz geht es: Der seltene Mornellregenpfeifer soll den Renglischberg auf seinem Zug in den Süden als Rastplatz nutzen.

Auch um seinen Schutz geht es: Der seltene Mornellregenpfeifer soll den Renglischberg auf seinem Zug in den Süden als Rastplatz nutzen.

Foto: Sebastian Muenter

Als „Meilenstein für den Naturschutz im Saarland“ bezeichnet die Landesvorsitzende des Naturschutzbundes (NABU) im Saarland, Dr. Julia Michely aus Beckingen, das Urteil des Oberverwaltungsgericht Saarlouis zum Schutz des Mornellregenpfeifer und anderen Rastvögeln im Vogelschutzgebiet Renglischberg bei Münzingen/Perl. Das Oberverwaltungsgericht des Saarlandes in Saarlouis hatte Ende Februar das saarländische Umweltministerium in seinem Vorgehen bestätigt und eine entsprechende Klage von Landwirten aus der Region abgewiesen (die SZ berichtete).

Das Ministerium hatte das Gebiet vor zwei Jahren als Landschaftsschutzgebiet nach der EU-Natura-2000-Verordnung ausgewiesen, wogegen ortsansässige Maisbauern aus Mettlach-Faha eine Normenkontrollklage eingereicht hatten. Eine besondere Rolle spielt dabei der seltene Mornellregenpfeifer, der in dem Landschaftsschutzgebiet Station macht, weshalb die betreffenden Felder vor dem 15. August abgeerntet werden müssen. Dagegen hatten die Bauern aufgrund von mangelnder Wirtschaftlichkeit und zu geringer Entschädigungen geklagt. Allerdings ohne Erfolg.

Dass nach dem Urteil des OVG der Schutz der seltenen arktischen Vögel vor wirtschaftlichen Partikularinteressen stehe, bezeichnet NABU-Landeschefin Michely „als starke Antwort der unabhängigen Justiz gegenüber der Intensiv-Landwirtschaft“. Das Schutzgebietssystem im Saarland sorge dafür dass die schützenswerte Natur ihre Rückzugsräume erhält. Michely lobt in einer Erklärung den saarländischen Umweltminister Reinhold Jost für „seine stringente Haltung mit klaren Regeln zum Schutz der Natura-2000-Lebensräume im Saarland“.

Die weitere konsequente Umsetzung der Inhalte der Natura-2000-Managementpläne bezeichnet Michely als „essenzielle Daueraufgabe der Landesregierung, um den erschreckenden Artenrückgang auch im Saarland zu stoppen“.

 Julia Michely

Julia Michely

Foto: Nabu

Der NABU Saarland wird nach den Ausführungen seiner Landesvorsitzenden „konstruktiv kritisch“ die weitere Arbeit des Umweltministerium und des Landesamtes für Umwelt- und Arbeitsschutz begleiten und wenn nötig für die Sache des Naturschutzes intervenieren.

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