Solidarität mit Menschen in Moria Mahnwache auf der Moselbrücke zwischen Perl und Schengen

Perl · Friedens- und Solidaritätsnetzwerk Quattro Pax in der Großregion demonstriert unter der Überschrift „Kein Weihnachten in Moria“.

 Am internationalen Tag der Menschenrechte hatte das Friedens- und Solidaritätsnetzwerk in der Großregion (Quattro Pax) zu einer Mahnwache unter dem Titel „Kein Weihnachten in Moria“ aufgerufen.

Am internationalen Tag der Menschenrechte hatte das Friedens- und Solidaritätsnetzwerk in der Großregion (Quattro Pax) zu einer Mahnwache unter dem Titel „Kein Weihnachten in Moria“ aufgerufen.

Foto: a-n

Rund zehn grenzüberschreitende Gruppen des Friedens- und Solidaritätsnetzwerks Quattro Pax in der Großregion hatten am Tag der Menschenrechte am Donnerstag zu einer Mahnwache unter der Überschrift „Kein Weihnachten in Moria“ aufgerufen. Letztlich versammelten sich dazu nur etwas mehr als 20 Teilnehmer auf der Moselbrücke zwischen Schengen und Perl. Jugendliche Demonstranten fühlten sich offenbar kaum angesprochen, so drückte überwiegend die Altersklasse, die schon in den Nachkriegsjahren Not und Elend am eigenen Leib erfahren hatte, ihre Solidarität mit den Menschen aus, die im Flüchtlingslager Moria auf Lesbos unter katastrophalen Bedingungen auf ein Weiterkommen in die EU hoffen.

Bei frostigen Temperaturen harrten sie mit ihren Transparenten auf der Brücke aus. Anders als bei den sogenannten Querdenkern vergaßen sie nicht, dabei ihre Corona-Schutzmasken aufzusetzen. Thomas Hagenhofer vom Friedensnetz Saar freute sich im Gespräch mit der SZ über jeden vorbeifahrenden Autofahrer, der ihm mit hochgerecktem Daumen Erfolg bei dieser Aktion wünschte. Aber was versprachen sich die Demonstranten, die mit Tippelschritten gegen die kalten Füße ankämpften, von dieser Mahnwache?

„Moria – die Schande Europas“, das war auf einigen Transparenten zu lesen. „Wir wollen am Tag der Menschenrechte dafür eintreten, dass die Würde des Menschen unantastbar ist und dies auch für die dortigen Flüchtlinge gilt, die an den Rändern der EU gestrandet sind“, versicherte nicht nur Hagenhofer. Und er fügte gleich noch hinzu: „Damit die Menschen kein weiteres Weihnachten unter menschenunwürdigen Bedingungen erleben müssen, müssen unsere Regierungen jetzt endlich handeln und geflüchtete Menschen von den griechischen Inseln aufnehmen.“

Während die Demonstranten auf der Brücke „unterlassene Seenotrettung, illegale Zurückweisungen und Waffengewalt an den EU-Außengrenzen“ anprangerten, verständigten sich die Politiker in Brüssel beim EU-Gipfel stattdessen lieber auf einen Kompromiss im Haushaltsstreit. Dafür hatten die frierenden Aktivisten von Quattro Pax nur ein verständnisloses Kopfschütteln übrig.

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