Lust und Frust im Ehrenamt

Sehndorf. "Lust und Frust im Ehrenamt" - um dieses spannungsreiche Verhältnis ging es beim letzten Vereins-Stammtisch der Ehrenamtsbörse des Landkreises Merzig-Wadern im Sekthaus Gerd Petgen in Sehndorf

Sehndorf. "Lust und Frust im Ehrenamt" - um dieses spannungsreiche Verhältnis ging es beim letzten Vereins-Stammtisch der Ehrenamtsbörse des Landkreises Merzig-Wadern im Sekthaus Gerd Petgen in Sehndorf. Moritz Horvath, Psychologe und Personal-Trainer, widmete sich dort in seinem Vortrag den speziellen Schwierigkeiten, mit denen ehrenamtlich tätige Menschen sich häufig herumschlagen.Belastung und AufgabeEinerseits empfinden sie ihr Engagement in einem Verein, einem Verband oder einer Initiative einerseits als Belastung, weil sie sich ausgenutzt fühlen, sich in zu vielen Detail-Diskussionen verzetteln und dadurch das Gefühl haben, nichts mehr bewegen zu können. Andererseits können sie aber von ihrem Ehrenamt nicht lassen, könnten sich nicht vorstellen, auf ihre ehrenamtliche Arbeit zu verzichten. Horvath ging auf unterschiedliche Formen von Motivation ein, er zeigte auf, wie unterschiedlich die jeweiligen Motive sein können, sich in einem Ehrenamt zu engagieren. Und er machte deutlich, dass ein solches Engagement keine Selbstverständlichkeit ist, dass ehrenamtlich tätige Menschen darum auch nicht unbedingt von ihrer Umwelt erwarten können, dass diese es ihnen gleich tut. Zu gegensätzlich sind die Einstellungen, Werte oder Prinzipien der Menschen - zu jeder persönlichen Einstellung gehört auch, dass es jemanden gibt, der genau die gegenteilige Auffassung vertritt. Horvath appellierte an seine Zuhörer, sich davon nicht frustrieren zu lassen, sondern diese Tatsache zu akzeptieren und zu versuchen, auch von solchen Position etwas Positives für die eigene Arbeit herauszuziehen. Er machte an bestimmten Gegensatzpaaren deutlich, wie eine solche Neudefinition funktioniert: "Sie können sagen, jemand ist arrogant. Das ist die negative Eigenschaft. Genauso gut können Sie ihm aber auch großes Selbstbewusstsein zusprechen. Das ist das positive Äquivalent, mit dem auch Sie etwas anfangen können."Seminar folgt 2010Wie man die Lust im Ehrenamt bewahrt und dem Frust begegnet, das soll im kommenden Jahr auch Gegenstand eines ganztägigen Seminars mit dem Referenten sein, dass die Ehrenamtsbörse organisiert. Neben den fachkundigen Informationen des Referenten ging es bei diesem letzten Vereinsstammtisch im Jahr 2009 aber auch darum, das Jahr mit einem kleinen Dankeschön an die ehrenamtlich tätigen Menschen im Kreis ausklingen zu lassen, wie Landrätin Daniela Schlegel-Friedrich als Gastgeberin des Abends unterstrich. Darum spendierte die Ehrenamtsbörse den Teilnehmern der Veranstaltung neben einem schmackhaften Tropfen aus den Weinbergen von Gerd Petgen auch einen deftigen Imbiss nach Winzerart. Und eine besondere Auszeichnung gab es auch noch: Die Landrätin machte mit sichtlichem Stolz darauf aufmerksam, dass sich mittlerweile über 100 Vereine bei dem Internet-Vereinsportal des Landkreises registriert haben, um sich dort mit anderen Vereinen auszutauschen und ihr Wirken der Öffentlichkeit vorzustellen. Als 100. Verein hatten sich die Original Schwarzwälder Hochwald-Musikanten aus Konfeld dort angemeldet - dafür gab es für einen Vertreter des Vereins eine Urkunde aus den Händen von Daniela Schlegel-Friedrich.

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