Leseförderung einmal anders
Perl · Das Schengen-Lyzeum möchte junge Leute mit außergewöhnlichen Ideen, wie einer Buchhitparade, fürs Lesen begeistern. Verlage und Buchhandlungen aus Luxemburg und Merzig helfen dabei mit.
Im Perler Schengen-Lyzeum greift man gerne auch auf grenzüberschreitende Strategien zurück, um jungen Leuten das Lesen schmackhaft zu machen.
Erstmals fand dazu nun sogar eine Buchhitparade statt. Sowohl Maggy Ferron-Kugener aus dem Buchladen "Libo" in Luxembourg, als auch Ingrid Röder, Buchhandlung "Rote Zora" in Merzig, halfen tatkräftig bei der Zusammenstellung des Buchbestandes mit. Auch viele Verlage spendeten aktuelle Bücher. Von neuaufgemachten Klassikern bis hin zu brandaktuellsten Jugendbüchern war alles vertreten.
Eifrig besuchten die Schüler also die Schülerbibliothek und liehen sich die Bücher aus, um sie dann anschließend zu bewerten. So entstand ein Ranking der Bücher, aber auch der Schülerinnen und Schüler, die die meisten Bücher gelesen und die sie am ausführlichsten bewertet hatten.
Als Belohnung für ihr Engagement durften dann die ersten acht Meistlesenden mit Kunstlehrerin Stéphanie May und der Leiterin der Schulbücherei Sylvie Petry die Schaufenstervitrinen der "Roten Zora" in Merzig und des "Libo" in Grevenmacher dekorieren.
Schüler und Schülerinnen der Leseclub AG und der Schülerzeitung führten zudem eine Umfrage zum Leseverhalten durch. Dabei waren sie auch in Perl auch der Kindertagesstätte, in der Grundschule, in der Nachmittagsbetreuung des Schengen-Lyzeums und in der Seniorengalerie unterwegs.
Dabei kamen sie zu dem zu dem nicht unbedingt zu erwartenden Ergebnis, dass Lesen, respektive das Vorlesen, auch im digitalen Zeitalter immer noch eine wichtige Rolle spielt.
Auch der "Makerspace", eine Kreativität fördernde technische Arbeitsgemeinschaft der Schule, beteiligte sich an der Leseförderungsaktion, in dem sie digitalisierte Lesezeichen bastelte.
In Zusammenarbeit mit dem Friedrich-Bödecker-Kreis fanden zwei Schreibworkshops und eine Lesung statt. Jens Schumacher und Mark Heydrich weckten die Lust zum Schreiben.
Ein weiterer Höhepunkt bildete der Besuch von Bernd Kissel, bekannter Autor und Zeichner, der die Schüler mit auf eine legendäre Reise durch das Saarland nahm.
In einer weiteren Veranstaltung mit Deutschlehrer Yves Steichen erfuhren die wissbegierigen Jugendlichen interessante Details über die Entwicklung der Mangas in Japan und in Europa. So entstand die Idee einer Ausstellung, in der die Schüler die Ergebnisse der Aktionen im Rahmen unserer Leseförderung vorstellten.
Gleichzeitig wollte man auch ein Zusammentreffen der verschiedenen Partner initiieren, die stets ein offenes Ohr für die Belange der Schüler und Schülerinnen haben.
In ihrer Ausstellung entführten die Jungen und Mädchen des Lyzeums die Besucher auch in die Welt der Zukunftsvisionen früherer Epochen. Von der griechischen Antike bis hin zu der modernen Jugendliteratur standen die unterschiedlichsten Bücher, Filme und Kunstwerke bereit. In der Eröffnungsfeier wurde das musikalische Rahmenprogramm von der Band "Cross Boaders" und der RockAG unter der Leitung der Musiklehrer Volker Schild und Christian Waltner, so gewählt, dass die Musikstücke utopische oder dystopische Visionen untermalten. Unter der Leitung von Sylvie Petry, interpretierten die Schülerinnen und Schüler ihre eigenen Zukunftsvisionen in dem improvisierten Sketch "Utopia".
Wie Schulleiter Volker Staudt sagte, bildete die Aktion für die Akteure ein ganz besonderes Erlebnis mit sicherlich nachhaltigen Eindrücken. Nur schade, dass diese Ausstellung nur einige wenige Tage bis einschließlich des Schulfestes für die Öffentlichkeit zugänglich war.