Kleiner Ort mit langer Geschichte

Nennig · Morgen beginnt mit einem Festhochamt in der Kapelle in Wies die Kirmes. Der Ort wurde 1074 erstmalig erwähnt. Er hat Postgeschichte geschrieben, und auch darüber hinaus gibt es einiges Erwähnenswertes.

 Am Mittwoch feiert man in Nennig die traditionelle Wieser Kirmes. Foto: Rolf Ruppenthal

Am Mittwoch feiert man in Nennig die traditionelle Wieser Kirmes. Foto: Rolf Ruppenthal

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Am morgigen Mittwoch, 20. Januar (Patronatsfest des heiligen Sebastian ) feiert der kleine Ort Wies seine Kirmes. Das Festhochamt beginnt um 18 Uhr in der Kapelle in Wies. Die Ersterwähnung von Wies erscheint im Jahre 1074 unter dem Namen "Wihsse. Der Ort Wies gehörte politisch in der Vergangenheit immer zur ehemaligen Gemeinde Nennig . Bis zur Gebiets- und Verwaltungsreform 1974 war die postalische Anschrift in der Regel "Nennig-Wies". Kirchlicherseits wird Wies in alten Schriften neben Schloß Berg und Bübingen als Filiale der Kirche Nennig genannt. Die Entfernung zwischen Nennig und Wies beträgt ungefähr einen Kilometer. Ab etwa 1955 begannen die ersten Wohnhausneubauten zwischen Nennig und Wies, die sich bis heute fortsetzen und somit beide Orte städtebaulich zusammenführen. Zu erwähnen bleibt noch, dass alle Bürgermeister der Gemeinde Nennig von 1945 bis zur Gebiets -und Verwaltungsreform 1974, mit einer Ausnahme von 1949 bis 1953, aus Wies kamen.

Durch seine gute geografische Lage hatte Wies bis heute gewisse Vorteile gegenüber Nennig . Der erste Markt fand 1856 am "Rot Haus" statt. Der Ort hat auch Postgeschichte geschrieben. 1860 wurde in Wies eine Post - Expedition II. Klasse eröffnet. 1866 wurde die Moselbrücke nach Remich gebaut. Die Bahnstrecke Trier-Sierck wurde am 24. März 1879 in Betrieb genommen. Nach langer Diskussion kam der Bahnhof nach Wies, erhielt aber den Namen Nennig . Zu erwähnen bleibt noch der Bau der vielen Bahn- und Zollhäuser in Wies für die Beamtenfamilien. Verkehrstechnisch liegt Wies sehr günstig. Der Ort wird von zwei Bundesstraßen gekreuzt. Am Bahnhof führt die stark befahrene B 419 (Bübinger Straße) vorbei und ist zugleich auch Zubringer zur Autobahn.

Die Obermoselstraße (B 419) beginnt in Perl und führt entlang der Mosel bis nach Konz. Sie hat somit sowohl eine Verbindungs- als auch eine Erschließungsfunktion in Nennig . Sie hat zudem eine überörtliche Verkehrsbedeutung zwischen Frankreich und Deutschland. Bis zum Bau der Obermoselstraße gab es zwischen Nennig , Besch und Perl und nach Palzem nur einfache kleine Gemeindewege, und der eigentliche Durchgangsverkehr vollzog sich überwiegend auf den besser ausgebauten Straßen der luxemburgischen Moselseite. Erst 1925 legte der Regierungsbezirk Trier ein Straßenbauprogramm auf, das den Bau der Obermoselstraße von Perl (Landesgrenze) bis nach Konz vorsah. Anfang 1926 beschloss sodann der Kreistag des Kreises Saarburg, von den nicht gedeckten Baukosten als Zins- und Amortisationsanteil für die Dauer von zehn Jahren einen Jahresbeitrag von 27 000 Reichsmark zu übernehmen. Der gleiche Jahresbeitrag war von den anliegenden Gemeinden aufzubringen. Die Gemeinden hatten den erforderlichen Grund und Boden auf ihre Kosten zu stellen.

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