Kindern Musik und Werte vermittelnMuisiker aus zwei Vereinen schnell in eine Richtung gebracht

Perl. Der Musikverein 1867 Perl-Mosel, Mitglied im Bund Saarländischer Musikvereine und Inhaber der "Pro-Musica-Plakette, ist für den Musikkreis Merzig-Wadern mit dem Robert-Klein-Preis ausgezeichnet worden. Damit würdigten der Bund Saarländischer Musikvereine (BSM) und die Bank 1 Saar die vorbildliche Jugendarbeit des Vereins

Perl. Der Musikverein 1867 Perl-Mosel, Mitglied im Bund Saarländischer Musikvereine und Inhaber der "Pro-Musica-Plakette, ist für den Musikkreis Merzig-Wadern mit dem Robert-Klein-Preis ausgezeichnet worden. Damit würdigten der Bund Saarländischer Musikvereine (BSM) und die Bank 1 Saar die vorbildliche Jugendarbeit des Vereins. Vor allem die musisch-kulturelle Jugendarbeit in der Breite sollte mit dieser Auszeichnung belohnt werden.Der Robert-Klein-Preis ist mit 1000 Euro dotiert. Er wurde im Rahmen einer Feierstunde von Dieter Boden, Vize-Präsident des Bundes Saarländischer Musikvereine, zusammen mit Bernhard Stass und Verena Penkert an die Präsidentin des Musikvereins Perl, Silvia Moersch, sowie den Vorsitzenden Bernd Leisten übergeben.Einstieg im VororchesterBSM-Präsident Josef Petry würdigte in seiner Ansprache die wichtige Arbeit des ausgezeichneten Musikvereins, der den Kindern und Jugendlichen nicht nur Spaß an der Musik, sondern auch bleibende Werte vermittele. Der Einstieg ins gemeinsame Musizieren findet beim Musikverein Perl im so genannten Vororchester statt. Hier werden die jungen Musiker erstmals an das Musizieren in einer Gruppe herangeführt und erlernen Grundbegriffe der Musiktheorie. Die Ausbildung im Vororchester wird durch die vom Bund der Saarländischen Musikvereine (BSM) abgehaltene D 1-Prüfung abgeschlossen. Zur Vorbereitung auf die Prüfung findet ein vom BSM abgehaltener Lehrgang statt. Die Nachwuchsmusiker setzen ihre Ausbildung im Ausbildungsorchester fort, in dem bereits höhere Ansprüche an die technischen Fähigkeiten, das Zusammenspiel und die musiktheoretischen Kenntnisse gestellt werden. Wie im Vororchester wird auch hier im Ausbildungsorchester die gemeinsame Arbeit bei öffentlichen Auftritten einem Publikum präsentiert. Am Ende steht wiederum eine Prüfung an, und zwar die durch den BSM abgehaltene D2-Prüfung, nach der die Nachwuchsmusiker ins Hauptorchester aufgenommen werden. Flexible AusbildungDie Übergänge zwischen den einzelnen Ausbildungsstufen sind fließend. Die Dauer der Ausbildung hängt von der Begabung und dem persönlichen Engagement des einzelnen Musikers ab. In der Regel verbleibt ein Nachwuchsmusiker, der in das Hauptorchester aufgenommen wurde, noch einige Zeit im Ausbildungsorchester. Ebenso spielt ein Musiker, der aus dem Vororchester ins Ausbildungsorchester gekommen ist, noch weiterhin im Vororchester. Das Ausbildungs- und das Vororchester der Musikfreunde Perl/Besch werden von Holger Krause geleitet. Er ist seit vier Jahren bei den Musikfreunden als Klarinettist aktiv, seit 2007 Es-Klarinette. Holger Krause studierte Musikwissenschaft an der Ludwig-Maximilians-Universität München sowie an der Franz-Liszt-Hochschule für Musik in Budapest. Seinen Abschluss machte er 1998 in München als Magister Artium. Beruflich ist er nicht als Musikwissenschaftler tätig, vielmehr hat er seinen Beruf zum Hobby gemacht. Seine musikalischen Erfahrungen reichen vom klassischen symphonischen Repertoire bis hin zur Musik des Mittelalters sowie der europäischen Volksmusik. Darüber hinaus verfügt er über einschlägige Praxis im Bereich der außereuropäischen Musik, insbesondere der javanischen Musik. Er hat zu diesem Thema auch Einführungskurse für Kinder konzipiert und abgehalten. Grundlagen der Musiktheorie sind ebenso Bestandteil der Probenarbeit von Holger Krause wie das Vermitteln musikgeschichtlicher Zusammenhänge. Sein primäres Anliegen ist die Freude am Musizieren. rupPerl/Besch. Wie bei vielen anderen Musikvereinen im Kreis hatten auch die Vereine in Perl und Besch Schwierigkeiten, auf Dauer eine spielfähige Besetzung sicherzustellen. Nach vielen Vorgesprächen kam es dann im Mai 2000 zu einer ersten gemeinsamen Probe. Der damalige Dirigent des Perler Musikvereins, Stefan Weber, der die Gespräche mit den Musikern führte, brachte die Akteure musikalisch auf einen gemeinsamen Nenner, bevor er den Dirigentenstab weitergab. So stand nun ein neues Orchester mit neuem Dirigent vor einem schwierigen Weg. Marc Bilz, der seit August 1997 am Konservatorium in Luxemburg in den Fächern Schlagzeug, Gesangsübung, Klavier und Pauke studierte, verstand es aber, die Musiker aus den zwei Vereinen in eine gemeinsame Richtung zu bringen. Erster gemeinsamer AuftrittDie Proben liefen gut und so präsentierte sich das neu formierte Orchester erstmals im September 2000 in Besch. Auf Vorstandsebene traf man sich am 21. November 2000, um den Grundstein für die neue Spielgemeinschaft zu legen: Die Musikfreunde Perl/Besch waren geboren. Bei der gemeinsamen Weihnachtsfeier wurde das neue Orchester dann auch den Mitgliedern der jeweiligen Vereine vorgestellt. "Die Bindung der Perler an die Bescher und umgekehrt muss allerdings noch besser werden", hieß es seinerzeit in der Saarbrücker Zeitung. Als die Musiker im Januar zu einem Ständchen in Besch zusammen kamen, geschah etwas ganz Ungewöhnliches: Nach einem gemütlichen Umtrunk nahmen die Musiker spontan die Instrumente wieder heraus und musizierten zusammen mit dem Kirchenchor Besch bis weit in die Nacht hinein. Aus den beiden Vereinen war ein gemeinsames Orchester entstanden, das für "frischen Wind" sorgte, so dass auch ehemalige Musiker wieder ins Orchester zurückkehrten. Einige Jahre sind seit dem Zusammenschluss der Musikfreunde inzwischen vergangen und die Musiker aus Perl und Besch sind längst zu einer "eingespielten" Gemeinschaft zusammen gewachsen. Viele Auftritte in der RegionNeben allen festlichen und weltlichen Anlässen treten die Musikfreunde Perl/Besch auch bei befreundeten Musikvereinen der Region auf. Zwischen 20 und 30 Auftritten stehen jedes Jahr auf dem Terminkalender der Spielgemeinschaft. Das Musikrepertoire reicht von klassischer Blasmusik, Stimmungsmusik bis hin zur modernen Unterhaltungsmusik im Big-Band-Stil. Zurzeit spielen bei den Musikfreunden rund 30 Musiker im Hauptorchester. Besonders stolz ist man aber darauf, dass sich über 40 Jungen und Mädchen in Ausbildung befinden. rup

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