Kein Talent geht durch die Lappen

Oberleuken · Mit der Resonanz, die dem „Tag des Talents“ in Oberleuken zuteil wurde, hätte DFB-Stützpunktkoordinator Christian Meyer nicht gerechnet. 279 Kinder des Jahrgangs 2005 waren angemeldet. Alle hoffen sie auf eine Karriere im Profi-Fußball.

 Auf der Anlage der SG Obermosel ging es für die 279 Nachwuchsfußballer des Jahrgangs 2005 darum, unter den Augen von DFB-Stützpunkttrainern vorzuspielen. Foto: Rolf Ruppenthal

Auf der Anlage der SG Obermosel ging es für die 279 Nachwuchsfußballer des Jahrgangs 2005 darum, unter den Augen von DFB-Stützpunkttrainern vorzuspielen. Foto: Rolf Ruppenthal

Foto: Rolf Ruppenthal

Auf und neben dem Rasenplatz in Oberleuken tummeln sich Hunderte Kinder. Ein Blick auf die Kleidung der Neun- bis Zehnjährigen verrät: Es dreht sich hier auf der Anlage der SG Obermosel alles um Fußball. Sie tragen Trikots von Bayern München, Real Madrid , dem FC Barcelona und Borussia Dortmund . Und alle haben den Traum, irgendwann Profi zu sein. So auch Noah Türk aus Weiten, eines von 279 angemeldeten Kindern beim "Tag des Talents" des Saarländischen Fußball-Verbands (SFV) in Oberleuken . Der Neunjährige gehört zu denjenigen, die bei diesem Sichtungsauftakt des Deutschen Fußball-Bunds (DFB) einen Preis bekamen.

In vier Runden ging es in Oberleuken für die Kicker kürzlich darum, unter den Augen von DFB-Stützpunktkoordinator Christian Meyer und acht Trainern der saarländischen DFB-Stützpunkte vorzuspielen. Das Ganze im Wettstreit zwischen immer wieder neu zusammengewürfelten Mannschaften, die durch Siege und Tore Punkte sammeln konnten. Lukas Mollmeyer vom SV Merchingen sagte: "Ich fand es richtig gut, weil ich ein Tor geschossen habe und wir als Mannschaft gut gespielt haben." Der Neunjährige ergänzte: "Ich würde gerne Fußballer bei den Bayern werden, die haben eine gute Mannschaft."

Noah war in seiner Runde der Beste. "Klar bin ich stolz, aber ich habe mich erschrocken, als mein Name genannt wurde", verriet der Nachwuchskicker vom VfB Tünsdorf, der sich mit seinem Gewinner-Preis nicht so ganz anfreunden konnte. "Ich bin doch kein Gladbacher", sagte Noah, nachdem er das von Bundesliga-Profi Patrick Herrmann unterschriebene Trikot bekommen hatte. Für ihn als Fan des 1. FC Köln ein Unding. Das Trikot werde trotzdem einen Ehrenplatz erhalten, denn immerhin: "Patrick Herrmann gefällt mir gut."

Gefallen fand auch Udo Marmitt, Kreisjugendleiter im Bereich Westsaar: "Mit dieser Resonanz hätten wir nicht gerechnet. Wir haben uns bewusst für Oberleuken entschieden, weil das ein sehr engagierter Verein ist, der aber immer weit fahren muss. Diesmal sollte es umgekehrt sein." Er ergänzte: "Der SFV hat es seit Beginn der Veranstaltung 2004 in jedem Jahr geschafft, mindestens ein Talent in einer Jugend-Nationalmannschaft unterzubringen. Wir hoffen natürlich, dass wir auch in diesem Jahr einige große Talente entdecken."

"Teilnehmerzahl überragend"

Die lange Anfahrt nach Oberleuken schreckte kaum einen ab. "Die Teilnehmerzahl ist überragend. Und das, obwohl überall von demografischer Entwicklung geredet wird", sagte DFB-Stützpunktkoordinator Meyer. Im Saarland herrsche eine gute Verzahnung zwischen dem Verband und den Vereinen: "Da besteht null Chance, dass hier ein Talent durch die Lappen geht." Die Tatsache, dass nie zuvor so viele Saarländer in der Bundesliga spielten wie jetzt, unterstreicht die Aussage. Bis zu den Sommerferien werden die größten saarländischen Talente der Altersstufe ermittelt und auf die DFB-Stützpunkte verteilt sein. Für sie ist der Traum vom Profi dann ein Stück näher gerückt.

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