Perl „Ein toller Jahrgang mit kräftigen Weinen“

Perl · Die saarländischen Obermosel-Winzer präsentieren am 26. April beim SZ-Weinforum und am 28. April in Orscholz den neuen Jahrgang.

 In der Maimühle in Perl stellten die saarländischen Winzer von der Obermosel den neuen Weinjahrgang 2018 vor. Am Wochenende kann der 2018er Wein dann in Saarbrücken und Orscholz verkostet werden.

In der Maimühle in Perl stellten die saarländischen Winzer von der Obermosel den neuen Weinjahrgang 2018 vor. Am Wochenende kann der 2018er Wein dann in Saarbrücken und Orscholz verkostet werden.

Foto: Ruppenthal

Sie hat sich über die vergangenen Jahre zu einer lieb gewonnen Tradition für alle Beteiligten entwickelt: Die Jungweinprobe für die SZ-Redaktion Merzig-Wadern. Insgesamt neun Weine aus dem Jahr 2018 haben die Perler Winzer in diesem Jahr bei der Jungweinprobe im Restaurant Maimühle in Perl vorgestellt. Ein Novum: Es waren alle wichtigen Rebsorten vertreten, aber keine davon doppelt.

Den Probier-Reigen eröffnete ein Elbling vom Weingut Ökonomierat Herber. Den Tropfen beschrieb Matthias Herber als „sehr kräftigen Wein mit Fülle“. „Das ist total untypisch für einen Elbling, und man sieht da wirklich, wie das Potenzial der 2018er im Großen und Ganzen ist“, erklärte Herber und ergänzte: „Das ist ein ganz toller Jahrgang mit sehr kräftigen Weinen. Erstaunlicherweise sehr fruchtig, was uns alle überrascht hat.“ Der Wein aus seinem Hause hat zwölf Prozent Alkohol, sechs Promille Säure und der Flaschenpreis beträgt 5,40 Euro.

Bei der zweiten Verkostung des Abends stellte Thomas Schmitt für das Perler Weingut Schmitt-Weber einen Weißen Burgunder vor. „Ich habe bei uns im Weingut noch nie vormals einen Jahrgang erlebt, bei dem wir kein Gramm Zucker verarbeitet haben. In diesem Jahr ist das der Fall. Diese Weine sind von Natur aus so gut geworden, dass man sie so abfüllen konnte, wie sie gewachsen sind“, berichtete Schmitt. Sein Weißer Burgunder zeichnet sich durch seine schöne mineralische Frische aus und hat knapp 12 Prozent Alkohol, einen Restzucker von 8,4 Gramm und 5,8 Promille Säure. Der Flaschenpreis liegt bei 6,90 Euro.

Nächster Wein: ein Spätburgunder Rosé aus dem Sekthaus Gerd Petgen. Ein Wein, der laut Petgen, erstaunlich für diesen Jahrgang, immer noch etwas von Säure geprägt ist. „Die Säureprägung kommt daher, dass wir diesen Wein eigentlich als Blanc de Noir erhalten wollten. Wir sind vor der Vollreife in den Weinberg gegangen, damit er nicht so viel Farbe hat“, berichtete Petgen. Dabei machten sie jedoch nicht die Rechnung mit dem Jahrgang 2018. „Die Farbe war so intensiv, dass es eben doch ein Rosé war und als Blanc de Noir letztendlich nicht zu vermarkten war“, erzählte der Präsident des Saarländischen Winzerverbandes weiter. Der Wein hat 12,3 Prozent Alkohol, hat 6,5 Promille Säure, der Restzucker liegt bei ungefähr acht Gramm. Der Flaschenpreis liegt bei sieben Euro.

Den vierten Wein präsentierte Peter Petgen vom Weingut Karl Petgen in Nennig – einen Riesling. „Der Riesling ist bei uns im Betrieb von der Anbaufläche her ein Exot und macht nur drei Prozent aus. Das ist nicht viel, aber er ist da“, sagte Petgen. Sein Riesling zeigte sich klassisch gesehen knackig, frisch, lebendig und mit schöner Aromatik. „Der Wein steht als 2018er natürlich noch am Anfang seiner Entwicklung. Aber man erkennt schon, was mal aus ihm werden wird, wenn er mal noch einige Wochen und Monate auf der Flasche liegen darf“, beschrieb Petgen weiter. Der Wein hat einen Alkoholgehalt von zwölf Prozent, Säure von sieben Promille und einen Restzucker von acht Gramm. Der Flaschenpreis liegt bei acht Euro.

Im Anschluss entkorkte Markus Foetz von der Moselland EG aus Perl einen Grauburgunder-Rivaner, ein eher ungewöhnliches Cuvée (Mischung verschiedener Weine), wie Foetz sagt. Das hat auch einen Hintergrund. „Das ist vor zwei Jahren entstanden. 2016 war die Ernte der Moselland beim Grauburgunder so klein, dass sie sich etwas einfallen lassen musste, weil sie den Grauburgunder auch braucht“, erklärte Foetz. Daraufhin wurde ein Cuvée zusammen mit dem Rivaner probiert. „Seitdem läuft der richtig gut“, bestätigte Foetz. Der harmonische und fruchtige Wein enthält zwölf Prozent Alkohol, sechs Gramm Restzucker und ebenfalls sechs Gramm Säure und kostet pro Flasche 4,60 Euro.

Einen Chardonnay stellte das Weingut Willy Hartmann aus Perl vor. Der Alkoholgehalt liegt bei 12,5 Prozent, eine Flasche davon kostet 6,50 Euro.

Simon Ollinger vom Bio-Weingut Ollinger-Gelz stellte im Anschluss einen Auxerrois vor, die Hauptrebsorte des Weingutes aus Perl-Sehndorf. Ein trockener Wein mit drei Gramm Restsüße und fünf Gramm Säure, wie Ollinger erklärte: „Auxerrois hat 2018 extreme Säurewerte nach unten.“ Der Alkoholgehalt liegt bei 11,5 Prozent, eine Flasche kostet acht Euro.

Einen Grauburgunder stellte Edgar Gales vom Weingut Gales in Nennig vor. Ein Grauburgunder im „Basisbereich“, wie Gales ihn bezeichnete. „Extrem voluminös und trocken mit knapp über 13 Prozent Alkoholgehalt“, sagte Gales. Der Grauburgunder hat einen Restzucker von 4,5 Gramm. Ein sehr kräftiger Wein mit leichtem Nussaroma. Die Flasche kostet 8,50 Euro.

 Der neue Weinjahrgang 2018 verspricht viele kräftige Weine.

Der neue Weinjahrgang 2018 verspricht viele kräftige Weine.

Foto: Ruppenthal

Die Jungweinprobe beendete Georg Baron von Hobe-Gelting vom Weingut Schloss Thorn mit einem Sauvignon Gris. Das Weingut liegt zwar bei Palzem in Rheinland-Pfalz, gehört allerdings dem saarländischen Winzerverband an. „Eine Sache, die Spaß macht“, beschrieb Georg Baron von Hobe-Gelting das Produkt. Der Wein hat einen Alkoholgehalt von 12,5 Prozent. Die Flasche kostet zwölf Euro.

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