Heißes Glas aus römischem Ofen

Borg · An drei Tagen im Oktober dreht sich alles rund um die Glasherstellung in der römischen Glashütte in der Villa Borg. Aus Anlass der archäologischen Fachtagung „Glastag 2015“ am Samstag, 17. Oktober, werden wieder Glasgefäße geblasen.

 Formschöne Glasgefäße werden mit Hilfe des rekonstruierten römischen Glasofen hergestellt. Foto: Villa Borg

Formschöne Glasgefäße werden mit Hilfe des rekonstruierten römischen Glasofen hergestellt. Foto: Villa Borg

Foto: Villa Borg

Rund um das heiße Glas dreht sich wieder alles, wenn die römische Glashütte in der Villa Borg von Freitag, 16. Oktober, bis Sonntag, 18. Oktober, in Betrieb ist. Anlässlich der archäologischen Fachtagung "Glastag 2015" am Samstag, 17. Oktober, werden auch am rekonstruierten römischen Glasofen wieder Glasgefäße geblasen.
Spezialist aus USA zu Gast

Nach den englischen "Roman Glassmakers" Mark Taylor und David Hill , dem französischen Glasmacher François Arnaud vom Atelier "Pi-Verre" und dem deutschen Glasmacher Torsten Rötzsch vom LWL-Industriemuseum Glashütte Gernheim konnte für das Forschungsprojekt mit William Gudenrath vom Corning Museum of Glass (USA) ein Spezialist für venezianisches Glas gewonnen werden. Anders als bei den bisherigen Projekten soll ein möglichst breites Gefäßspektrum aus den verschiedensten Epochen am römischen Glasofen hergestellt werden. Römisches Fensterglas soll ebenso wie hellenistische und römische Mosaikschalen ein Thema sein. Formgeblasenes Glas aus der Werkstatt des "Ennion" ist sicherlich genauso wenig wie frei geblasene Schalen und Kannen wegzudenken. Aber auch frisches Rohglas soll in Borg aus den Rohstoffen Quarzsand, Natron und Kalk erschmolzen und dann verarbeitet werden. Dabei wird das Glas mehrere Tage lang bei einer Temperatur von über 1000 Grad geschmolzen und geläutert.

Der genutzte Ofen ist ein Nachbau eines römischen Glas-Schmelzofens aus Trier. Die Rekonstruktion und der Probebetrieb dieser Glashütte ist in der Publikation "Experimentelle Archäologie : Römische Glasöfen. Rekonstruktion und Betrieb einer Glaswerkstatt nach römischem Vorbild. Borg Furnace Project 2013" nachlesbar. In einer Sonderausstellung gibt es zudem die Ergebnisse der weiteren Projekte "Borg Furnace Project 2014" und "Borg Furnace Project 2015" zu sehen.
Vorführungen im Angebot

Am Themen-Wochenende werden täglich von 11 bis 17 Uhr Glasmacher-Vorführungen angeboten. Diese sind nicht nur für die Besucher der "Glastag 2015"-Tagung, sondern auch für die Besucher des Archäologieparks Römische Villa Borg zugänglich.

www.glasofenexperiment.de

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